Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

  • Wilhelm-Leuschner-Platz & das zweihunderteinundachtzigste Gedicht

    Wilhelm-Leuschner-Platz & das zweihunderteinundachtzigste Gedicht

    S-Bahnhof in Leipzig City.

    Stolz und Urvorteil

    Die Klarheit der Form klagt dem Kitsch-Ornament:

    „Es nervt mich enorm, dass mich keiner erkennt!“

    „So schluchzet laut auf und beginnt nicht im Kleinen!
    Ihr sollt plakativ Krokodilstränen weinen!“

    Der Klarheit erschien solch ein Auftrag zu dick
    Sie beschloss zu verhärmen – mit schnippischem Schick


  • Krypta & das zweihundertachtzigste Gedicht

    Krypta & das zweihundertachtzigste Gedicht

    Totenwächter im Völkerschlachtdenkmal.

    Anteil

    Wenn schon Blues, sag, wessen Tränen
    Woll’n wir in den News erwähnen?


  • Leipzig Völkerschlacht & das zweihundertneunundsiebzigste Gedicht

    Leipzig Völkerschlacht & das zweihundertneunundsiebzigste Gedicht

    Wuchtig, donnernd, wuchtig, wuchtig – Völkerschlachtdenkmal in Leipzig nach Wolkenbruch.

    Stirb Langsam, Teil Nichts!

    Das furorlose große Seniorenmenu
    Es strotzt vor Geschmack eines „Tout est perdu“
    Und eigner Überkommenheit

    Man kleckert sich lecker durch kleine Portionen
    So lange wir über der Erdkruste wohnen
    Wenn der Mund auch schon voll ist – das Schlucken braucht Zeit!

    Die vergebliche Hege des Ausgedienten
    Schwingt zwischen Gewohnheit und Liebhaberei
    Im Fond des nach etlichen Brüchen geschienten
    Hechelnden Lächelns nach Ehrungenbrei …

    Doch kommt da nix, ohweiohwei!

    Nein,
    Mit drei Mai Thai und Heiteitei
    Wirbt man nun frech um unser Lob
    Berechnet Erbanteile, grob


  • Städtetourismus & das zweihundertachtundsiebzigste Gedicht

    Städtetourismus & das zweihundertachtundsiebzigste Gedicht

    Mein Gebiet.

    Von Städten

    Es gibt Städte, dort baut man mit größeren Steinen
    Weshalb auch die Städte viel größer erscheinen

    Es gibt Städte, da siehst du nur mächtige Türen
    So möchten sie dich, Bursch, zum Diebstahl verführen

    Es gibt Städte, in denen läuft nichts ohne Grund
    Dort wird man dich fragen: Was willst du hier? Und

    Es gibt Städte, da geht man am besten nicht hin

    Und dann gibt’s noch die Stadt, in der ich immer bin
    Aber frag nicht, ob ich vielleicht Zeit für dich hätte

    Es gibt keine Zeit in dem Dickicht der Städte


  • Stuttgarter Kickers & das zweihundertsiebenundsiebzigste Gedicht

    Stuttgarter Kickers & das zweihundertsiebenundsiebzigste Gedicht

    Nach dem Wald ins Stadion. Ich reiche dazu ein dem Rahmen gemäßes Herrengedicht.

    Verständnis, Miss!

    Du forderst „Gleichberechtigung!“
    Und scheinst dabei etwas gehetzt
    Dreht sich doch die Welt mit geordertem Schwung
    Du sagtest ja Gleich und nicht Jetzt


  • Unter Birken & das zweihundertsechsundsiebzigste Gedicht

    Unter Birken & das zweihundertsechsundsiebzigste Gedicht

    Open Air im Landpark. Mit Wald.

    Die kleinen Stämme

    Wir gerippigen Bäume können nicht richtig schwingen
    Wir wippen und kippen dann um, doch wir singen:
    „Wenn jeder hier mitmacht, dann schaffen wir Wald
    Und sind uns einander bezweigend ein Halt!“

    Doch sind wir es nur vorübergehend
    Schon stürmt ein Wind, uns niedermähend
    Den Schwunggewandten Platz zu bereiten
    Welche in die geschaffenen Astlöcher gleiten

    Wir wippen und kippen, wir steh’n hier nicht lang
    Wenn wir auf was stolz sind, ist’s unser Gesang


  • Lauenbrück & das zweihundertfünfundsiebzigste Gedicht

    Lauenbrück & das zweihundertfünfundsiebzigste Gedicht

    Gäste im Abseits beim Poetry Slam im Landpark Lauenbrück.

    Unter Tieren

    Die Tiere sind immer in ihren Verstecken
    Was sich unbedacht zeigt, wird schnell niedergestreckt
    Der Wald wird Gewehrlauf und Fangzähne blecken
    Wo ein Schnäuzchen zu weit sich in Lichtungen reckt

    Die Tiere sind immer in ihren Verstecken
    Sie sind nicht zu sehen und doch sind sie da
    In blickdichten Dickichten nicht zu entdecken
    Ihr’n Fluchtinstinkt zügelnd bei nah’nder Gefahr

    Doch Angstschweiß verrät die Gedanken der Tiere
    Ein spähender Blick streift die Fährte zum Bau
    Die knurrenden Mägen markieren Reviere
    Und Anwesenheit spürt ein Jäger genau

    Dann schnellt eine Kralle ins Herz einer Höhle
    Gellt ein Schuss, kläfft die siegreiche Jägersmann-Töle
    Werden Kobel und Nester von Glut überfallen
    Und Blutrunst durchstöbert die heim’ligen Hallen …

    Doch die Tiere sind immer in ihren Verstecken
    Es werden Verluste und Wunden beleckt
    Kurz ohne ein Heim und ermattet vom Schrecken
    Besteht eine Welt, die ist bestens versteckt


  • Grillrost & das zweihundertvierundsiebzigste Gedicht

    Grillrost & das zweihundertvierundsiebzigste Gedicht

    Grillzonen und Räucherkammern in den Isarauen.

    Was bleibt

    Begrabt mich zwischen zwei Semmelhälften auf den Grillplatzbereichen der Isarauen!
    Dort mag ich die Marinaden ausbaden und wampenfetttriefend ein T-Shirt einsauen
    „Ach, Scheiß! Das gibt ’nen Megafleck …!“
    Ich weiß. Der geht auch nicht mehr weg.


  • Auf der Durchreise & das zweihundertdreiundsiebzigste Gedicht

    Auf der Durchreise & das zweihundertdreiundsiebzigste Gedicht

    Auf dem Weg nach/über Stuttgart. Jetzt nur Zwischenstopp, Sonntag bereits Tourstation.

    Die Heldenhaften

    Well, i stood grad
    Dort in Stuttgart
    Für den brüchigsten Bruchteil von einem Moment
    Von Umstieg und Zustieg zur Heimfahrt getrennt …

    Hinter mir im Bleibenswerten
    Treiben all die Umgekehrten
    Rütteln am Baugerüst meines Entschlusses …

    Jeder Waggon scheint ein Wagnis, man muss es
    Tun
    Nun
    Sitz ich im Zug
    Die Willenskraft war wieder saftig genug!

    Und schmeckt der Triumph meiner Tat auch recht schal
    (Es war ja nur Stuttgart!) – das ist mir egal …


  • Rheinwasser & das zweihundertzweiundsiebzigste Gedicht

    Rheinwasser & das zweihundertzweiundsiebzigste Gedicht

    Moselschwimmer, vom Schönfärber verwöhnt. Und ein Rheingedicht. Mit Gruß aus Koblenz.

    Treibgut (darum ist es am Rhein so schön)

    Dass ein alter und schmutzigschauriger Fluss
    Im Tal der Romantik sehr traurig sein muss
    Mag jeder nach Stimmigkeit Dürstende glauben
    (Und niemand soll hier ihm die Zuversicht rauben)

    Auch zur Schmach der Dramaturgen
    Schauen Fachwerk, Wein und Burgen
    Auf die brackigbraunste Brühe
    Die als Fahrtweg nur beliebt
    Weil es all das andre gibt

    Ach, leidige Idyllen-Mühe!
    Da am stärksten dich genießen
    Die sich dreist und mit Genuss
    Ins gemachte Flussbett gießen
    Nivelliert vom Überfluss


Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)


Gedichte/Fotos ausgewählter Tourstationen:

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