Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

  • Verewigter Stenz & das siebenhunderteinundfünfzigste Gedicht

    Verewigter Stenz & das siebenhunderteinundfünfzigste Gedicht

    Hochzeitsgedicht

    Ja,

    ich will mit dir welken
    immer langsamer werden
    statt Pferde nur noch Esel stehl’n
    Auf Wellnessfarm’n mit 66
    die uns verblieb’ne Knete zähl’n

    Würd‘ sogar mit dir walken
    an Nordischen Sticks
    und sorgen dich Falten
    ich seh‘ da doch nix!
    Denn eh wir gänzlich gräulich sind
    sind wir – zwar heuchelnd – farbenblind

    Ich weiß zwar nicht, wie du das siehst
    du rattenscharfes Bräutebiest
    Doch dein Dekolleté ist mir ewig heilig
    und wenn du mir erlaubst, verweil‘ ich
    das mir verblieb’ne Ewigkeitchen
    Wang‘ an Wang‘ an deinem Seitchen
    bis ich tattergreisig im Rollator tapper‘
    mit innerlich fester, nur äußerlich schlapper
    starrsinnsnaher Stetigkeit
    Wir hab’n’s ja eh nicht mehr so weit

    Denn den besten Teil meiner Zeit gab ich dir schon
    nun folgt noch die Treuepunkt-Paybackaktion
    Doch gäb‘ man mir noch mal so’n Leb’n zu verschwenden
    so schenkt‘ ich es dir mit fast gleichvollen Händen
    und
    würd‘ mit dir welken von heute bis morgen
    für jeden Romantisch zwei Stühle besorgen
    würd‘ Wellness und Willkür und Wolken ertragen
    und tät’s selbst in Kirche und Standesamt sagen:

    Lasst den Mond doch mal Mond sein!
    Wat will ick mit Sterne?
    Ich mein‘ das ganz irdisch:
    Ja, hab‘ ditt Girl gerne!
    Sprech‘ den ZugeneigtseinsEid an sich:
    Ick liebe dir /(Strich) liebe dich

    Ich weiß zwar nicht, wie du das siehst
    du rattenscharfes Bräutebiest
    Nur, dass du jetzt vor Scham erglühst
    nicht rot zu werden dich bemühst

    Doch rot ist die Liebe, wie sich nun wieder zeigt
    Auf dass ihre Röte um kein’n Deut erbleicht!

    Mehr Gedichte für Hochzeiten und Geburtstage


  • Siegestor & das siebenhundertfünfzigste Gedicht

    Siegestor & das siebenhundertfünfzigste Gedicht

    Teddys Erkenntnis

    In all den fernen hehren Hallen
    Lauern doch nur Bärenfallen
    Wer denkt, Gefallen wär‘ ein Orden
    Vergisst zu leicht das Bärenmorden

    Die räumen ihre Spitzenplätze
    Für unlängst aufgeschlitzte Petze
    Und krönen ihren Bärentadel
    Per Dolchstoß mit der Ehrennadel


  • Virtualiösität & das siebenhundertneunundvierzigste Gedicht

    Virtualiösität & das siebenhundertneunundvierzigste Gedicht

    Der Jüngling und das Mädchen am Fenster

    Heute bin ich displaytrunken
    Tief in ihr Profil versunken
    Spürt‘ ihr sternenklares Schimmern
    Über meine Netzhaut flimmern

    Über Netz und Netz verbunden
    Schwelgte ich für fast zwei Stunden

    Oh nähr‘, treuer Akku, du weiter dies Märchen
    Und still‘ die im Stillen behausten Begehrchen

    Wohin die Geschicke uns fortan auch treiben
    Sie wird ewig
    In der Chronik
    Meines ersten Browsers bleiben


  • Frisiertisch & das siebenhundertachtundvierzigste Gedicht

    Frisiertisch & das siebenhundertachtundvierzigste Gedicht

    Ein kurzer Ausblick auf Kommendes – meine vordergründig unziemliche Betextung der Schlusssequenz von Rossinis Ouvertüre zum „Der Barbier von Sevilla“. Einfach frei heraus mitrappen!

    Frisierte Ouvertüre

    Es naht dünnbeinig und fadenscheinig …
    Dann rumpelt’s rüpelhaft gnadenlos steinig an
    Bis man es irgendwann
    Nicht mehr verleugnen kann
    Und sich per Sensation den Komfortzonen Ungewohntes angewöhnen lässt

    Noch nachvollziehbar
    Dass der Barbar da an der Bar dereinst Barbier war
    Und ganz Sevilla
    Für ihn vibriert wie zu’nem Tanzschritt von Godzilla

    Schablonisiert wirkt das hier Servierte
    Wie verziert für schiere Schmierenlarmoyanz

    Ihr insistiert zwar
    Der Komponisten Zierde sei nicht kompostierbar
    Und ganz Sevilla
    Schien wie frisiert von ’ner verirrten VoKuHiLa

    Ironisiert stiehlt das Irritier’nde
    Nicht der Grundprinzipien Linientreue Glanz

    Es flutet unvermutet gut durchblutet gegenströmig
    Und belebend widerstrebend in das Haar Verlockung webend:
    Eine der Ekstatik abgerung’ne Akrobatik
    Die die Ex-Barbier-Barbatik mit Vokabel-Kokolores koloriert (3x)
    Und mit Chaos kokettiert
    Uns mit Tobak torpediert
    Ziemlich ungewohnt toupiert
    Von dem Frondienst desertiert

    Mit infantiler VoKuHiLa
    Geht Godzilla nach Sevilla
    Zu dem Dealer in der Ex-Barbiere Bar:
    „Machst Du mir mein Haar?
    Diesmal aber ma‘
    Statt dezent und eh’r verstohlen
    Bitte zentnerschwer und unverhohlen
    Wild verkämmt ungehemmt
    Maßlos onduliert
    Spaßig koloriert
    Ich bin da gänzlich ungeniert
    Sofern nur jemand applaudiert
    Und sein beziehungsweise ihr
    Hochwohlgefallen konstatiert
    Jawoll


  • Guter Rutsch & das siebenhundertsiebenundvierzigste Gedicht

    Guter Rutsch & das siebenhundertsiebenundvierzigste Gedicht

    Okayer Rutsch ins neue Jahr

    Bei meinem Rutsch ins neue Jahr
    Bin ich nicht weit gekommen
    Ich strandete in einer Bar
    Und bin den Rest geschwommen


  • Piste & das siebenhundertsechsundvierzigste Gedicht

    Piste & das siebenhundertsechsundvierzigste Gedicht

    Schneegeräusche unterm Ski

    Schneegeräusche unterm Ski:
    Manchmal wattig, manchmal „iieh!“

    Manchmal sirrt der Schnee und schnurrt
    Manchmal knirscht er leicht geknurrt

    Mal unterhakend mit stapfigem Pappen
    Mal widersagend per karstigem Schrappen

    Mal unterläuft ihm ein quietschendes Schmatzen
    Dann – oft gehäuft – nur noch garstiges Kratzen

    Mal bleibt er lautlos und kühl wie ein Strich …
    Nun – das zählt als Geräusch ja nich‘!

    Nein, derer gibt es dann bloß acht
    (Sofern ich da jetzt keinen Fehler gemacht)


  • Überwintern & das siebenhundertfünfundvierzigste Gedicht

    Überwintern & das siebenhundertfünfundvierzigste Gedicht

    Neujahrstagabend

    Lieber erster Januar, du und dieses neue Jahr
    Sind natürlich auch erst zwar
    Sehr kurz da –
    Doch gehste ma
    Einen Schritt zur Seite?

    Ach, dacht’s mir wohl
    (trotz Alkohol):
    Da ist ja schon der zweite!

    Man muss um vorsätzliche Sachen
    Nicht immer so ’nen Aufriss machen!
    Das Jahr macht nach dem Neuanfang
    Ja auch so weiter wie bislang.


  • Schneedecke & das siebenhundertvierundvierzigste Gedicht

    Schneedecke & das siebenhundertvierundvierzigste Gedicht

    … durch die weite, weiße Welt

    Der Schnee des vergangenen Jahres
    Liegt noch immer in unseren Straßen
    Und unter ihm schlummern die Kummer und Dinge
    Die wir für Sekunden besaßen

    Gezwungen unbezwungen erzählst du:
    „Das schmilzt sich ja auch wieder weg!“
    Doch es stemmt sich der Nacken der Schneeschicht dagegen
    Mit Härte und wachsendem Dreck

    Es wär‘ besser, wir wanderten so wie im Lied
    Verließen, was uns schon verlassen
    Wär‘ besser, wir sängen und sänken dahin
    Zu vageren Jahreszeiten


  • Hohe Salve & das siebenhundertdreiundvierzigste Gedicht

    Hohe Salve & das siebenhundertdreiundvierzigste Gedicht

    Ein Plädoyer für die Mittelgebirgswanderung

    Verwahre dich vor hochalpinen
    Rauf- und wieder Runter-Spleenen!

    Wo der Fels noch nackig ist
    Erosion die Grasnaht frisst
    Gibt’s nur:

    Geröll
    Geröll in spe
    Lawinengatter
    etwas Schnee
    geballte Lebensfeindlichkeit
    trostlos grau im Steinschlagkleid

    Denn der Berg, die Abbruchschlampe
    glänzt erst ab der Bauchspeckwampe

    Rück dem Gipfel nie zu nah, Kind
    reicht doch, dass die Berge da sind!

    Deren Schönheit lässt sich loben
    auch von nicht totalweitoben


  • Eisweiher & das siebenhundertzweiundvierzigste Gedicht

    Eisweiher & das siebenhundertzweiundvierzigste Gedicht

    Das A und O des FKK

    Unter Tannen und in Wannen:
    Jeweils Platz für Nackte
    Auch in Tonnen und mit Wonnen
    Steh ich meine Akte


Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)


Gedichte/Fotos ausgewählter Tourstationen:

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