Zur Nacht
Ach, Betrübnis nistet tief in meinem Haus,
Stets umspült von der Flut neuer Sorgen.
Ich suche, doch finde den Weg nicht hinaus,
Mein Schlaflied loopt stoisch sein „Gut, vielleicht morgen!“ …
Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos
Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten
Gedichte, die der Eriegnislosigkeit sowie dem Thema Schlaf und den Schwierigkeiten des Aufstehens zuzuordnen sind!

Zur Nacht
Ach, Betrübnis nistet tief in meinem Haus,
Stets umspült von der Flut neuer Sorgen.
Ich suche, doch finde den Weg nicht hinaus,
Mein Schlaflied loopt stoisch sein „Gut, vielleicht morgen!“ …

Tented Camping
Wo der Strom fehlt, gibt es die meisten Geräusche –
Pfeift ein nächtlicher Vogel, ist’s ein Frosch? Nun, ich täusche
Mich gern hinein ins Unbedarftsein,
Werd‘ mir Deutungen von der Exotik entleih’n:
Dort schnauft grad ein Hippo, dort heult die Hyäne,
Dort raschelt des Löwen vergoldete Mähne,
Verstummt im Schrei ein Beutetier …
So deute ich das Dunkel mir
Und dämm’re in dies Hörspiel hin,
Bis dass ich zugehörig bin.
Am Morgen lässt Generatorenbrummen
Alle Verbundenheit wieder verstummen.

Unberechtigter Zugang
Jene Ruhe, die uns dieser Abend nicht bringt
Aber herzallerliebst simuliert
Bis er als Versuch ins Erfolgreiche dringt
Und vor morgen wird nicht kontrolliert

6:20 Uhr, nach Öffnen des Fensters
Klammheimlich regt die Straße sich wieder
grummelt halbverreckt dumpf erste Tramfahrtenlieder
Mählich tastet heran früher Autoverkehr
Irgendwer in der Schlucht brüllt sein gestriges Mäulig
Der Rückfall ins Kissen, mein Gaumen schmeckt fäulig
Noch immer voll, noch immer leer

Wem man so am Strand begegnet.
Im Tapirquartier
… – da sahen wir ein Paar Tiere
Zwar irg’ndwie erwartbar, schrie’s in mir: „Tapire!“
Ich konnt‘ sie vor mir atmen seh’n!!!
Und mehr ist dann auch nicht gescheh’n
Doch der Umstand, wie nah mir der Tapir war
Schien fast zu erfordern, dass sonst nichts geschah
Uns hätt‘ ein Szenario, das besser bewacht
Wohl niemals so nah zueinander gebracht
So dass ich als das, was ich darf, akzeptiere
Ein ganz knapp vorm Dasein im Schlaf der Tapire
Manchmal ist ein großes Ziel
Im Erreichtsein sehr subtil

Wake me up ist voll so’n No-Go
Die Stille in Häusern gefluteter Städte
Ist schlummersüß und endlos tief …
Nun weißt du vergorene Klingelton-Klette
Zumindest im Ansatz, wie schön ich grad schlief!

Schlaf im Zug
Es rinnt die verbindliche Mittagsschlafschwere
Ins immergrüne Hirn hinein
Ich taumle in Gedankenleere
Unbeweglich wie ein Stein
Für Sekunden, immer wieder
Senken sich die Augenlider
Und es blitzt ein anschleichleiser
Kurzgeschluckter Appetizer
Der sündig gefüllten Tresore von Schlaf
Die sich halbzertrümmert von Nachholbedarf
Doch erst später öffnen lassen
Zum juchzgestöhnten „Essen fassen!“
Ich trinke derweil einen brüsken Kaffee
Und winke fürs Erste der Wohltat in spe

Gute-Nacht-Lied für alte Kinder
Deine Stimmungsverwandten sind ausgewandert
Und der Aufruf zum Wandel plakatiert jede Wand
Trotz Verständnisnot hast du bald angebandelt
Klagst: „Das Schicksal hat jeder mal selbst in der Hand!“
Der Normalfall erstrahlt ob der neuen Gestaltung
Scheint nach Abblendung fast ganz der Alte zu sein
Dennoch lässt sich der Abtransport nirgends mehr halten
Und irgendwer macht sich mit Allen gemein
Nur du giltst im Kern solidarisch verdächtig
Und ertappst dich am Abend verhaltensallein
Du strampelst dich ab, summst dann stark übernächtigt:
„Schlaf, mein alterndes Kindchen, schlaf ein!“

Zum Abschluss der Touretappe im Tollhaus Karlsruhe abgestiegen. Schön gefeiert trotz drohender Heimfahrt am frühen Morgen. Wieder daheim.
Doppelbett
Mit Dutzenden Stunden Schlafbedarf
Kehre ich zu dir zurück
Sehn‘ mich nach dem Schlafgemach
Und dass ich mal wieder geduzt werd vom Glück

Ohne Worte.
Meergewicht
Da ich hier auf La Digue lieg
Und gut vier Kilo mehr wieg
Im Einklang mit dem Wellengang
Erschnarche ich mir Walgesang
In einem Paradies aus Sand
Bin ich ganz Meer, bin ich ganz Strand
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