Ein missratener Tag
Ich mag an einem missratenen Tag den Tatenriss.
Vertag jedes Bisschen auf Morgen, vertag-
-e Magenweh und Rattenbiss.
Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos
Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten
Weltreligionen und spirituelle Erhellungen sowie religiöse Bräuche, Themen und Protagonisten in Versen.
Ein missratener Tag
Ich mag an einem missratenen Tag den Tatenriss.
Vertag jedes Bisschen auf Morgen, vertag-
-e Magenweh und Rattenbiss.
Museen am Montag
Ich bin in den Museen am Montag das „Heute ist geschlossen“-Schild.
Ich weiß, wie sich die Welt
Verhält –
Bin über dies (und das!) im Bild,
Doch rette meinen Non-Bedarf mit Funktionalität,
Verbleibe in der Auftrennwut als einer, der noch näht.
Sonnenschein nach September
Ich breche die mir selbst gestellten Versprechen
Und schau mir nicht mehr ins Gesicht.
Wie gewohnt, lässt sich letztlich mein Stolz noch bestechen,
Erodiert dieser Berg jener Pflicht.
Das „Würde“ und „würde“ sich derart gleich schreiben –
War vor meinem Zutun gemacht.
Bei meinem Entschluss, es nicht weiter zu treiben,
Hab ich mir nichts weiter gedacht.
Sonnenscheinchen (Die Blässe der anderen)
Wen stetig Unbesonnenheiten
Dich lichtlos durch die Zeit geleiten,
Gewinnst du nur an Blässe.
Im Kleid von eitel Sonnenschein
Verbreitet dein Delight ein Spei’n
In andrer Leute Fresse.
2.500
Ein Stolz umschwächelt dies Gedicht –
Es macht sich nichts aus Zahlen.
Es grüßt, doch es umarmt sie nicht –
Als gäb’s da nichts zu prahlen.
Der Zufall wählt, nicht der Verdienst –
Bist du’s nicht, wird’s ein andrer!
Denn der Erfolg, den du begrienst,
Gleicht ’nem verirrten Wandrer.
Noch
Ich sehe noch so viele Tiefen der Welt,
Die wehren sich meiner Erkenntnis!
Längst habe ich weniger Zeit noch als Geld –
Egal, wie erfolglos die Band is‘.
Wenn möglich, würd ich von Natur noch begreifen:
Den Herzschlag, den Rhythmus, den Kreis.
Doch kann alle Weisheit noch bestenfalls streifen –
Ein Weder/Noch ist’s, was ich weiß!
Zum Neumischen der Karten
Bevor alles beim Alten bleibt,
Wappnen wir uns fürs Rückschritte-Rennen.
Es ist ja egal, wer nun wie übertreibt,
Da wir beide Seiten schon kennen.
Doch schon wieder ertappst du dich, mehr zu erwarten –
Treu verfolgst du die Phalanx der Prognosen!
Ob der Möglichkeit anderer Kann-Kandidaten
Hortest du Hope – in nicht-impfbaren Dosen.
Litaneien von „Eigentlich kann das nicht sein!“
Setzt Realität unter Dauerbeschuss.
Sie krächzen und ächzen ihr stöhnendes „Nein …!“,
Steh’n fassungslos vor – scheint’s gewöhnbarem – Stuss.
Wir haben das nicht mehr für möglich gehalten –
Ohne Chancen, auf and’res zu hoffen.
Es gilt, die Prinzipien im Off zu verwalten,
Als stünd das Ergebnis noch offen.
Möwen und ihr Unvermöwen
Küstenvögel scheppern so schrill
Bei ihren Versuchen zu singen!
Es ist ja so, wenn man was unbedingt will,
Befördert man nur sein Misslingen.
Geburt eines Clowns (und Sympathieträgers)
„So vielleicht?“, fragte scheu Gottes Designer
Beim ersten Entwurf, der Zweifel voll.
„So nasenreich ist dort im Tierreich noch keiner!“
Und Gott brummte mürrisch: „Ich find’s nicht so toll …
Aber nehmen wir. Und dann auch weg mit den Affen –
Wir müssen ja noch die Insekten erschaffen!
Zur Vermeidung von Spötterei machen wir’s so:
Sein Verbreitungsgebiet bleibt auf Borneo
Beschränkt, dass da kaum jemand denkt
‚Wer hat an das Tier diese Nase gehängt?‘
Denn, um auch in düstere Zukunft zu schau’n,
Irgendwann wird dieser Clown
Als Naseweis schwindenden Regenwald nützen
Und Schöpfungsbekrönte besinn’n, ihn zu schützen!“
Unterholz
Zwischen all den großen und mächtigen Stämmen,
Bette ich als Gestrüpplein mich ein.
Ohne mich wär der Wald allzu leicht zu durchkämmen,
Erst durch mich darf er Dschungelstück sein!
Auf den Displays der Touris bin ich nie zu sehen,
Denn ich tauge nicht für Sensationen.
Um mich rum türmen sich Tagesgeschehen
Und Fotomotive, die lohnen.
Ich darf hier ganz ich sein, auf mich kommt’s nicht an –
Alle Peinlichkeit sickert ins Off.
Mich wird man nicht hängen, ich häng mich nicht rein,
Ich hangle mich weiter und hoff‘ …
Zwischen all den großen und mächtigen Stämmen,
Finde ich einen Platz, der mir passt.
Ich kann meine Ziele noch weiter eindämmen –
Aber niemals bin ich hier nur Gast!
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