Die bayerischen Kanzlerkandidaten
Wie der Strauß, sö der Stoiber kamen von Plätzen
Mit Horst und Hof und See –
Man muss solche Wurzeln, ganz sonnenkla, schetzen,
Ist man nur Arm in NRW.
Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos
Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten
Gedichte, in denen ein berühmter oder berüchtigter Mensch die Hauptrolle einnimmt oder zumindest untenrum rumdümpelt.
Die bayerischen Kanzlerkandidaten
Wie der Strauß, sö der Stoiber kamen von Plätzen
Mit Horst und Hof und See –
Man muss solche Wurzeln, ganz sonnenkla, schetzen,
Ist man nur Arm in NRW.
Dritte Auftragsversewoche 2021: Gewünscht wurden Gedichte zu den Themen Steuererklärung, die Abstammung vom Affen, Wim Thoelke, das Grend Kulturzentrum, Rot-Weiss Essen, Bierbrauen, Steingärten, Mütter und Tanz/Gymnastik.
Der große Preis
Wenn Thoelke raunte „Risiko!“,
Erlosch das Licht und es war so,
Als wenn das Wort gewitterte.
Das Quiz als Leistungsdisziplin –
Da mich ob Wum und Wendelin
Schon Vorfreude durchzitterte.
Es keimte eine Hoffnung zart:
Da werd ich auch mal Kandidat!
Nur was wär mein Spezialgebiet?
„Zum dritten Mal heut mit dabei: …“
„Ich nehme Umschlag Nummer Zwei!“
“ … sein Thema: Miezekatzelied.“
(Was ist wohl mit Eberhard Gläser gescheh’n?
Hat irgendwer Eberhard Gläser geseh’n?)
Walter Spahrbiers Uniformen
Trotzten Unterhaltungsnormen
Wie echter Klotz aus Eichenschrank.
Der Taxifahrer Fritze Flink
War – unverstanden – mehr mein Ding
Dank Spaßkanonenüberschwang.
Schier pausenlos verlas man dann:
„Einhunderttausend Mark geh’n an: …“ –
Als würd die ganze Welt beglückt
Mit mir und Wim in ihrer Mitte –
„A bis Z einhundert, bitte!“ –
Da die Entscheidung nahgerückt.
(Nur findet die Kürung des Siegers nicht statt,
Wenn Eberhard Gläser noch Einwände hat.)
Die Kandidaten war’n bereit
Zu Runde Drei (fast Schlafenszeit).
Die Ratekapseln schlossen sich
Um Wissen, dass dann Fachexperten
Recht stumpf mit „Alles richtig!“ ehrten –
Und den Triumph genoss auch ich!
Ein Aktenkoffer, prall gefüllt
Mit Kram, der Wissensdürste stillt
Fürs „Weiterhin viel Freude mit …“ –
So zog’n die Themenrecken los.
Das war ihr Preis. Und der war groß.
So wie mein Fernsehappetit.
Stadtteiler Zweizeiler: Müggelheim
Wär Müggelheim seit Harry Potter
nicht ohne Umlaut viel, viel hotter?
Trump
Deine Breitbeinigkeit umrahmt eine Leere,
Die sich nur über Stillstand bewährt,
Umbaumelt vom Popanz gemächtiger Schwere,
Wo wilde Verlässlichkeit gärt.
Verjährt ist der Hoffnungsstoß für die Verprellten –
Doch die Lautstärke bleibt unvergessen!
So wird auch der Ton für die kommenden Welten
An Breitbeinigkeiten gemessen.
Die Schulter-Nacken-Partie der Marilyn M.
Die Schulter-Nacken-Partie von Marilyn Monroe
Ist wie frühmorgendlich unbetretener Schnee …
Welch Huldigung wagt sich an solch Perfektionsshow,
Da allüberall singt der Sinne Juchhe!?
Darf dein dürftiges Dasein solch Glorie erwarten,
Die von Kameras für deinen Bildschirm geraubt?
Wird dank jener Ansicht vom unbegrenzt Zarten
Nicht erst an die Mächte der Götter geglaubt?
Diese Rückenpartie der verzückten Beglückung
Ist ein fast überfordernder Buttercremeschmelz!
Drum braucht ihr Genuss eine Schling-Unterdrückung,
Ein erdendes Mal des Nicht-von-dieser-Welts!
Sonst wär‘ ich, meinem Blicke gleich,
In Haut schon längst versunken
Und all der süßen Pracht zu reich
In Liebreizflut ertrunken.
Zwischen den Spaghettigängen (Heya, Enrico!)
Zwischen den Spaghettigängen
Spielst du mir das Lied vom Tod
Mit wiederkehr’nden Binnenlängen
Im Endlosschliff als Zugangscode
Zu fast mantrösem Spannungsdrill –
Unfassbar laut und greifbar still.
Als Blasebalg in Atemnot
Zu mundharmonischbangen Klängen
Wattiert mich das Dessertverbot
Zwischen den Spaghettigängen.
In der Pflicht: Writing Poems like Tonya Harding
Du musst hier noch so viele Kniescheiben brechen,
Noch so viele bleibende Schmähungen rächen,
Du musst dir noch so oft das Arschloch aufreißen,
In all deren satte Bequemlichkeit scheißen,
Du musst ohne Gunst an der Inbrunst dich wärmen
Und flehentlich grell von dem Wirklichsein schwärmen.
Du kannst hier nicht mehr auf mehr Wohlwollen warten,
Musst stur Dinge tun, die nur dir gut geraten,
Du darfst ihre Ablehnung fortan genießen,
Du musst hier mit niemanden Frieden noch schließen,
Bleib einfach alleine – das steht dir so gut!
Bewahr dir nur eine Begleiterin: Wut.
Sigmund Jähn
Warum ein Gedicht auf Sigmund Jähn?
Weil Dinge lässig fortbesteh’n,
Egal, was die Zeiten verändern.
Weil Erster zu sein zu seiner Zeit
Sich misst bis in die Ewigkeit.
(Ja, den Satz darf man gern auch begendern.)
Wegen, wegen, Wegen! (Die Goethe-Ruh am Rochusberg)
Nur wegen Goethe flöte ich,
Der Klötgen Frank (auch: Klöterich),
Auf dem allerletzten Loch –
Und doch die Roch-
Uskapelle hat der Mühen gelohnt
(ich bin nur solch Fußwege nicht mehr gewohnt)!
Mit dem Kirchlein an sich hat es gar nichts zu tun (ich
Find’s weder verwegen, noch richtig ruinig),
Denn es hat ja seit meiner schöngeistigen Häutung
Das Geistliche (meist) für mich keine Bedeutung.
Doch durch des Kreuzwegs Schatten schleich ich
Mich lichtungswärts ins wahre Reich, ich
Hocke müd mich hin im Schauen
Auf die Rüdesheimer Auen.
Und in des Rheins und Weines Weiten …
Da stapeln sich Erhabenheiten.
In solcher Natur wähne ich meinen Segen.
Und bleib‘ auf der Spur von mir ähnlichen Wegen.
In Goethes Wohnhaus
Ich hab heut im Goetheschen Wohnhaus geschnüffelt,
Mich selbst ob der Gier meines Blickes gerüffelt,
Ob hier sich mir ein Trick verrät,
Erlöst von meiner Zwangsdiät,
Bringt mich in alten Schreibefluss,
Zeigt, wie ich Zeilen setzen muss …
Das fänd ich doch mal derbe cool!
Denk ich vor Goethes Sterbestuhl.
Von dem tönte einst hier das tradierte „Mehr Licht!“
Als trefflicher Anfang von einem Gedicht.
Doch der einzige Tipp, der sich mir hier verrät,
Ist: Zeile stets zeitig – schnell ist es zu spät!
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