Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

München

Fotos aus München, seit 2014 Stammsitz der Reimerei Klötgen. Unzählige Auftritte während der Tour 2016. Und danach quasi alleinige Dienststelle in Sachen meiner Poesie.


  • Asamkirche & das zweihundertvierundneunzigste Gedicht

    Asamkirche München

    Gut gerüsteter Hallraum.

    Pinocchio

    Ach, Hall, mir macht dein ferner Schall
    Bewusstig, dass ich überall
    Mal konsterniert „Ach, hallo!“ sag
    Mal forsch „Na, und wie geht’s so?“ frag
    Und mehr abscheulich Zeug abruf
    Als der, der mich dereinst erschuf
    Mir in die Fibel eingelegt!
    Es klagt Gepetto unentwegt:
    „Was redet mein Balg bloß so blöde und schief?!“
    Sei du mir, Hall, das Korrektiv!
    Da ich der Stichwortgeber bin –
    Berüst den Mist mit etwas Sinn!


  • Stachus & das zweihundertachtundachtzigste Gedicht

    Bild 20

    Romantik!

    Der Antrag

    Ich mag Franz Marc und das Mark der Tomate
    Trag oftmals Schwarz und ertrag manche Schwarte
    Ich nag nich grad am Hungertuch
    Und bade nackt – doch nu genug!
    Guck dir noch meinen Penis an –
    Sag, willst du mich zum Ehemann?


  • Grillrost & das zweihundertvierundsiebzigste Gedicht

    Isarauen

    Grillzonen und Räucherkammern in den Isarauen.

    Was bleibt

    Begrabt mich zwischen zwei Semmelhälften auf den Grillplatzbereichen der Isarauen!
    Dort mag ich die Marinaden ausbaden und wampenfetttriefend ein T-Shirt einsauen
    „Ach, Scheiß! Das gibt ’nen Megafleck …!“
    Ich weiß. Der geht auch nicht mehr weg.


  • Badewasser & das zweihunderteinundsiebzigste Gedicht

    Isarwehr

    Spielverderber an der Isar.

    Dogmendog

    In Sommerfrischen denke nicht / an Kirchen im November!
    Weil deren Todesnähe ist / durch Phantasie nicht dämmbar
    Lass dir kein X für’s U andreh’n
    Setzt auch die Welt aufs Schnellversteh’n
    Und schreibt auf Fassaden „Hier: Vier dünne Risse!“
    So steht es im Sketch-Bxch, ist gleichsam Kulisse
    Bleib das, was du denkst – wenn auch alles vergisst
    Dass längst noch nicht November ist


  • Publikum & das zweihundertsiebzigste Gedicht

    Fesselballon über dem Englischen Garten

    Oben: Idylle. Unten: Abgründe.

    Poetry Slam

    Diese Masse an Menschen! Und alle verdauen!
    Wie sollt‘ als Ästhet ich mich nun noch getrauen
    In diesen Morastpulk mein Lied zu versenken
    Da alle an Glied- oder Scheidenstrom denken
    Um schon in der Pause ein Meer voller Pisse
    In Kübel zu strullern? Wo ich doch gewisse
    Ideale von Schönheit zu gern propagiere …
    Vor Körpern, den’n Kotknetung und Uriniere
    Das einzige Gebot der Zeit
    Führt solcher Anspruch bloß zu Leid

    Drum geh nicht den Weg über weit’re Verkopfung
    Sondern quäle die andern und sorg für Verstopfung!


  • Maxvorstadt & das zweihundertsiebenundsechzigste Gedicht

    Maxvorstadt

    Da schwingt wohl eine kleine Fremdsprachensehnsucht mit … kaum, dass man fünf Tage nur in Deutschland war.

    Karwenzig blasst de Avenhumm

    Karwenzig blasst de Avenhumm uwer Pickwikkastell
    Da einsamst klamm ehn Petersmann im Blottschreif durg de Astel
    Sei Wündspalts purgelt furchtersicht, un krähwärts zirrt sei Nassen
    Da hebbet sig de Mann un richt: „No kommet Darsteen Kassen!
    No kommet he, no kommet he!“ – un all da Spritzback bämmst in’n sne‘
    De Zarm kühn’ns nimmer fassen …

    Verländert geift an letzt Gerück‘
    Herdorch de Heen von Peters
    Da spanend außig alsen Drück
    Hinnach flächt dess Gezeters

    Larendebt locht de Avenhumm un ab de Lurgen Beime
    Von stillerst ward, niet angepelcht – vorkorst de lichten Eime
    Un wenzig blasst de Avenhumm uwer Pickwikkastell
    Klamm einerter de Petersmann. Im Blottschreif foh’sen Astel!


  • Sommerpause & das zweihundertsechsundsechzigste Gedicht

    Tollwood Festival

    Beinahe Urlaub: drei freie Tage in München. Im, aber ohne Sommer

    Moose und Mosern

    Da atmen die keuchenden Bäume den Staub
    Den der sonnendurchdrungene Boden nicht hält
    Es senkt sich verzagend vom Zweige das Laub
    Dem gilbenden Grase als Frage gestellt:
    „Weißt du, ob des Regens belebender Guss
    Ist schon auf dem Wege zu uns? Denn sonst muss
    Das vom Frühling Erworbene wieder verderben
    Und noch als Gedeihendes frühzeitig sterben!“

    Da, wie auf ein Zeichen, verfinstern sich Wolken
    Werd’n Wasser auf Wasser aus Watte gemolken

    Den Pflanzen ist’s fraglos erlösender Segen
    Nur ich moser‘ böse: „Den ganzen Tag Regen!“


  • On the road again & das zweihundertsiebenundfünfzigste Gedicht

    Olympiapark München

    Ach, was war das für eine entspannende Zeit: zehn Tage Tourpause. Und jetzt weiter im Text.

    Das Leseband

    Es hängt das Lesebändchen stur
    Sinnlos baumend, scheinbar munter
    Zweckverwaist als Buchmontur
    Sich nicht rein, nur rücklings runter

    Wie ist noch dieses Buch gewesen
    Das ich scheinbar hab gelesen?
    Sagt das Band, ich wollt dran denken
    Es schnellstmöglich zu verschenken?

    Oder meint es: „Gib dem Buch
    Einen weiteren Versuch!“
    Ist’s ein Signal, es sei so schlecht geschrieben
    Dass nicht mal sein Bändchen drin hängen geblieben?

    Nun war ja des Bändchens ureigener Sinn
    Zu zeigen, wie weit ich gekommen bin
    Doch mitleidsbefreit sagt das Band jetzt: „Du Tor!
    Bist so weit als wie zuvor …“


  • Abreise & das zweihundertsechsundfünfzigste Gedicht

    Olympiapark Munich Mash

    Es geht wieder los. Mächtig: acht Stunden bis Görlitz.

    Astronautenkost

    Mir ist so, als wenn ich in kosmischer Ödnis
    Vor etwa zehn Jahren ein Trümmerstück sah
    Das ich nun erinn’re, da mir grad so öd is‘
    Schon rätselnd, ob’s wirklich ein Trümmerstück war
    Und nicht bloß der Wunsch, den ich da vor Dekaden
    Nach Steinen verspürte im ähnlichen, faden
    Daseinsgequäle in kosmischer Ödnis

    Obwohl es auch sicherlich epochal blöd is‘
    Gleich das anzuzweifeln, was hier je von Gewicht war
    In der endlosen Weite aus dem, was ich nicht sah


  • Olympiaturm & das zweihundertvierundfünfzigste Gedicht

    Olympiaturm München

    Immer noch anderthalb Tage Freizeit, bevor es wieder auf Tour geht.

    Der Parasit

    Der Schatten der Bäume flüstert leise:
    „Leg dich, Dichter, hin zu mir!
    Ich bin alt, erhaben, weise …
    Will in ein Gedicht von dir!“

    „Nun,“ sprach ich, „das lässt sich machen
    Sollst mein Werkeln heut bedachen!“

    Doch dann bin ich eingeschlafen
    In des Zwielichts kühlen Hafen
    Und trotz treu bescherter Träume
    Schrieb ich nie was über Bäume

    Hab mich oft dort rumgetrieben
    Wegen der Behaglichkeit
    Doch sie selbst blieb unbeschrieben

    Das tut mir unsagbar leid


Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)


Gedichte/Fotos ausgewählter Tourstationen:

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