Fotos aus München, seit 2014 Stammsitz der Reimerei Klötgen. Unzählige Auftritte während der Tour 2016. Und danach quasi alleinige Dienststelle in Sachen meiner Poesie.
Grad da, wo ich grad pinkeln will,
Wohnen Obdachlose
Und die schau’n mit ’nem Look-to-kill
Auf meine off’ne Hose.
Auf „Was für’n Druck mich grade plagt,
Das wollt ihr gar nicht wissen!“
Entgegnen sie (sehr ungefragt),
Dass sie tagtäglich pissen –
Nur tun sie’s ohne ohne Not
Verzusätzlichte Krisen.
Mich fragt da: Gilt das auch für Kot,
Fürs Rülpsen und fürs Niesen?!
Manch Mensch schnurrt lässig „Let it out!“
Beim Not Dürfte Verrichten.
Nur mir ist es so Not Allowed –
Ich muss darüber dichten!
Mir fällt kein Hauch von Plänchen ein,
Um diesen Tag zu füllen!
Ich melk aus mir kein Tränchen, nein,
Werd „Mir ist scheiße!“ brüllen –
Verschwende doch ich Arsch von Sein
Mein nicht mehr langes Leben.
Drum prügelt mit mir auf mich ein –
Mir Saures süß zu geben,
Scheint das Gebot der Stunde!
Erspart mir keine Wunde!
Vielleicht fang ich schon morgen an,
Mich wieder smart zu finden –
Drum nutzt nur dankbar diesen Run,
Mich treffend hart zu schinden!
Und wieder muss Weihnacht die Kleinsten verzücken,
Die nochmals ein Jahr gen Erwachsensein rücken,
Hernach bald schon Vater und Mutter verlieren,
Dann selbst – jüngst verstorben – die Ahnenwand zieren.
Drum fährt beim „Alle Jahre wieder“
Ringsum ein Schrecken in die Glieder.
Gegebenenfalls Interesse Vermelden! Eh ein Kuschelbedürfnis nach Schlachtfeld und Helden Perturbiert Ethikbasen mit Ambivalenz – Choraleinsam singt sich grad „Give Peace a Chance“. Entsetzensentstellt Attackiert man Charakter, Höhnt hastig den Paz zu ’nem -ismus-ad-acta. Aufrüstungsbrüstend wird kühn überblendet: Normal ist Gewalt das, was Chancenlos Endet!