Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

Körperteile

Jedem Körperteil sein Gedicht …


  • Düsseldorf & das zweitausendeinhundertachtundfünfzigste Gedicht

    Blick auf den Rhein von der Düsseldorfer Altstadt

    Grundloses Aufatmen

    Atmen – Atem – atmen – Atem,
    Füllen – Leere – füllen – Leere,
    Etwas Angst vor Ungegartem,
    Vor dem Schnitt der Wohlstandsschere,

    Sog, Druck und Erleichterung,
    Fern vom einst erreichten Schwung,
    Doch im Schoß entfleischter Süße
    Übt das Ebenmaß Tumult
    Und bestellt der Schongeduld
    Schöngefärbte Grüße.


  • Geitauer Alm & das zweitausendeinhundertfünfundfünfzigste Gedicht

    Auf der Geitaualm bei Bayrischzell

    Aufbruch am Morgen

    Wie immerwieder füllt die Luft
    Die schlaff entschlackten Lungen,
    Entledigt allen Sack-und-Packs
    Gewichtelt‘s ungezwungen.

    Und wie der Sonne Strahl mich knufft
    Und scheint wie neu geboren!
    Ich schreite königwärts und wachs‘
    In Nase, Aug‘ und Ohren.


  • Gasometer & das zweitausendeinhundertzehnte Gedicht

    Das zerbrechliche Paradies im Gasometer Oberhausen

    Ehe du dich versiehst … – ein Hochzeitsgedicht

    Du passt genau, wie ich grad sehe,
    Ins Nagelbett der kleinen Zehe –
    Dort wirst du’s nageliegend finden,
    Dich ehelich an mich zu binden!


  • Hotel Kyiv & das zweitausendsiebenundneunzigste Gedicht

    Blick auf die Fassade des Hotel Kyiv in Bratislava

    Aber die Haie

    Aber die Haie fraßen
    Die Brüste, die deinen; die Scheide;
    Der Rundungen Streben nach Maßen,
    Umrundet vom weiblichen Neide;
    Der Raum und Zeit Vollkommenheit
    Und ihre Ebenmäßigkeit –
    Von ziellosen Zähnchen zerrissen,
    Die nichts in Erotik bemessen,
    Nur beiläufig fressen und fressen:
    Dich, Kronstadt von Wesen und Wissen.


  • Durchblick & das zweitausendvierzigste Gedicht

    Blick auf Schloss Spiez

    Zum Loch im Schritt meiner Lieblingsbuxe

    Es leistet die Hose grad da sich ein Loch,
    Wo auch meine Unterbux leckt.
    So zeigt sich falthaarig ein Sackstückchen noch,
    Obschon rundum doppelt bedeckt.

    Doch, Freunde, vielleicht gibt’s im Rund dieser Welt
    Zehn Menschen, den’n solche Entblößung gefällt!?
    Die mit jener Entdeckung Schwung
    Nebst Mannschaftsportsbegeisterung
    Beschließen, zum Team sich zusammenzuschließen,
    Und mit mir trainieren das Fußbälleschießen!?
    Wir hangeln uns von Sieg zu Sieg
    Hin zum Gewinn der Champions League!
    Und in Interviews wird oft gefragt, wie es kam,
    Dass sich diese Mannschaft formierte –
    Dann wühle ich just den Teil Sack aus der Scham,
    Der einst durch mein Hosenloch stierte.

    Ein Augenblick Hoden – wie kurz auch – vermag,
    Den Lauf aller Bälle zu ändern …
    Zeig dich unbeeindruckt von Moden und trag
    Mit Stolz den Verfall von Gewändern!

    Nur du konterst bar der Erkenntnis vom Zweck:
    „Jetzt echt: Diese Hose – wirf endlich mal weg!“


  • Massenevent & das eintausendneunhundertneunundneunzigste Gedicht

    Badende Saatkrähen im Eiskanal

    „Hast du eigentlich zugenommen?“ (Mein Fett)

    Ich habe mir so manches Pfund
    Aus Faulheit angefressen
    Und doch noch nie – aus gutem Grund –
    Den Bauchumfang gemessen.
    Längst bläht mein Körper, schwartenreich,
    Sich feist aus seinem Rahmen,
    Schlaff schwabbelt er sich, butterweich,
    Zum Schauplatz welker Dramen.
    Die Unform grölt manch Garstigkeit
    Zwäng ich die Plumpheit in mein Kleid –
    So resigniert an mir auch die
    Kühnste Positivity,
    Denn dieser Body flockt grad aus
    Mit prallbrutalem Optikgraus!
    Da wölbt die Wampe sich hervor
    Als Walleibinselschmer,
    Presst schmatzend sich durch jedes Tor
    Aus schmalzdurchduns’nem Meer.
    Es speckt der Wanst sein Zellulied,
    Die Fleischigkeit zu gerben –
    Die ratlose Ästhetik zieht
    Als letzten Vorschlag: „Sterben!?“

    Das scheint weise, denk ich leise,
    Als ein Ziel von meiner Reise –
    Kann doch grad ich fettes Schwein
    Dann der Welt Entlastung sein!


  • Klappe! & das eintausendneunhundertzweiundzwanzigste Gedicht

    Filmklappen-Denkmal bei der Filmstadt Ouarzazate

    Ripostegedicht auf den Text „Knackig, knackig“ im Stil der „Ein Mensch“-Gedichte.

    Knacker-Pschor

    Ein Knack hat rückwärts eingeparkt
    In einen Möbelpacker,
    Sich in sein Rückgrat eingehakt
    Als Soundtrack alter Knacker.

    Der Knack war vordem lang versackt
    Im Nacken von ’nem Hacker,
    Fraß Knackwurst wie auch Knäckebrot
    Und plagte dessen Bäcker.

    Der Knack kam immer ungefragt,
    Erzwang sich die Kontakte
    Zu Knabe, Dackel oder Magd
    Und macht‘ aus ihn’n Beknackte.

    Der Knackpunkt war: Manch Tagwerk klang
    Wie abwracknahe Plackerei!
    Da ward ein Klacks zum Klagesang
    Dank der Gebälke Knackerei.

    Ein andrer Knack, der mehr auf Zack,
    Beschränkte sich auf Macker,
    Die abgefuckt, zu Knast verknackt,
    Gebrandmarkt als Verkacker.

    Manch wack’rer Drugsverschach’rer
    Darbt im Zellentrakt alleine –
    Der labt sich an der Distraktion
    Des Knackens seiner Beine!

    In der totalen Reizarmut,
    Da tut ein nackter Knacks schon gut
    Wie ein makabrer Gag
    (und ungestrecktes Crack).

    Wo manchen das Beknacktsein ätzt,
    Wird anderorts es wertgeschätzt –
    Und drauf doch jeder stracks erkennt,
    Weshalb man letzt’re „Knackis“ nennt!


  • Hassan II. Moschee & das eintausendachthunderteinundfünfzigste Gedicht

    Hassan-II.-Moschee in Casablanca

    Casablanca – ein Annäherungsversuch II

    Was latzt man als Glatzkopf im Abendbasar
    Für ein Fass voll Sackhaar? Bezahlt man da bar?


  • Isarhochwasser & das eintausendachthundertfünfunddreißigste Gedicht

    Isarhochwasser

    Badenbaden!

    Die Fingerkuppen durchfurchende, dellige Rillen
    Mahnten an, weiter in Wellen zu chillen,
    Sei langsam nicht mehr angesagt.

    Mal langsam!, hab ich mir gedacht.

    Gebührt es der in Akademikerkrei-
    Sen durchweg verfemten Handwahrleserei
    Mein Baden als bad zu beschimpfen,
    Verunfairzuglimpfen?
    Die Finger zu rümpfen
    Ob planschender Nymphen?

    Ich verbat meinem Aber, derart gläubisch zu sein,
    Und bestimmte im Brustton des Brustschwimmers: Nein,
    Mich kümmert nicht der Spitzen Rat!

    Und fortgesetzt hab ich mein Bad.


  • Heupferd & das eintausendachthundertsiebzehnte Gedicht

    Heupferd am Ufer der Amper

    Sechste Auftragsversewoche 2021: Gewünscht wurden Gedichte zu den Themen Schnitzelbrötchenverleih, Riesenrad, Scheißwetter, Geheimratsecken, Megastau und Ghosting.

    Die Geheimratsecken von J. W. G.

    Der ob seiner Reim-Art
    Geschätzte Geheimrat
    Enthüllte mir haarlose Ecken.
    Dort schien im Geheimen
    Der Ursprung von Reimen
    Sich unbedeckt kühn zu verstecken.

    Und dessen beeindruckt erarbeite ich
    Mir seither ’ne maßlose Glatze.
    Doch trotz des Gefühls, ich verbesssere mich,
    Vergrößert sich nur meine Fratze.


Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)


Gedichte/Fotos ausgewählter Tourstationen:

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