Recht zeitig bin ich zugestiegen
Um rechtzeitig den Zug zu griegen
Ja, seit ich zeitlich weise plane
Reis‘ ich mit der Eisenbahne
Dank GA sehr angenehm
Bin auch heute recht bequem
(die Verspätung ausgenommen)
In Zug im Zug zum Zug gekommen
Das „GA“ entspricht der Bahncard 100 der Deutschen Bahn
Patam! Pappatann! schallt Londons U-Bahn –
Kann man dann dort denn nie in Ruh‘ fahr’n?
„Herr, bedeutet Fortbewegung
Hier jed‘ Wort Hinfortzerfegung?!“
„Was? Ich hab Dich nicht verstanden!?“
This is how it goes in London …
Und alle haben hier ein Boot
Zumindest im Gedanken
Poetisch preist der Entenkot
Die Ahnen, die ertranken
Und immer fährt wer weit hinaus
Um irgend Glück zu finden
Und lässt zurück ein leeres Haus
Um das die Wellen winden
Das Beobachten ist uns als Wesenszug eigen
Wir verfolgen die Pegel bei Regenguss
Halten Ausschau danach, welche Schiffe sich zeigen
Nur so bleibt man einer der Menschen am Fluss
Die wenigsten Autos fahr’n abends umher
Und die wissen auch nicht, warum
Ein Mindestmaß an Stadtverkehr –
Das muss wohl sein – Brummbrumm!
Die wenigsten Menschen sind jetzt noch zu seh’n
Und die wissen auch nicht, wohin
Und wenn niemand hinsieht, dann bleiben sie steh’n
Und wispern: „Macht eh keinen Sinn …!“
Fast jede Uhr lügt, es sei grad erst halb sieben
Ich fühl mich wie von einem Jetlag zerrieben
Will wenigstens noch’n Gedicht drüber schreiben
Doch dann sag ich sachte mir: Komm, lass es bleiben!
Auch wenn noch ein paar Madagaskar-Reprisen hier veröffentlicht werden, muss dieses Gedichttagebuch dem Umstand Rechnung tragen, dass ich bereits knapp zwei Wochen zurück bin im herbstlichen Deutschland und auch schon einige Tour-Stationen abgereist bin, die sich in der Warteschlange stauen. Z. B. Singen.
Romantische Zugfahrt
Von Singen bis nach Immendingen
Hatte ich sein Dingen drinnen
Der Halt in Engen war vergnüglich
Und meine Reiterei vorzüglich
In Hausach sagte ich „Gut Nacht!“
Und mein rosiger Hintern – er lächelte sacht