Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

Erde

Verse für die Melancholiker, denen man Erde, Herbst, Abend, Erwachsenenalter zuordnet.
Die besinnlichen und leisen Gedichte.
Von Aphorismen bis zur Vanitasdichtung.

Sollte Ihnen ein hier eingereihtes Gedicht eher den anderen Kategorien Erde, Luft oder Feuer entsprechen, bitte ich, mir eine Nachricht über www.hirnpoma.de zukommen zu lassen!


  • Nullbalkenparadies & das vierhundertsiebenundneunzigste Gedicht

    Rincon Playa

    Null Balken Ewigkeit

    Das meiste der Welt findet hier gar nicht statt
    Ich bekomm‘ hier noch nicht mal ’n Handysignal
    Und doch gibt’s hier Arten und Daseinsdruck satt
    Erscheint ob der Vielfalt so vieles egal

    Bald werd‘ ich mich wieder bei Facebook einloggen
    Mir für einen Link-Wink die Seele ausbloggen
    Als hätt‘ ich es nicht hier – fast schwelgend – genossen
    Den Wellen zu lauschen
    Dem schäumenden Rauschen
    Im Off von den Strömen der Daten umflossen


  • Sirena & das vierhunderteinundneunzigste Gedicht

    Tapirmutter mit Jungem im corcovado NP

    Wem man so am Strand begegnet.

    Im Tapirquartier

    … – da sahen wir ein Paar Tiere
    Zwar irg’ndwie erwartbar, schrie’s in mir: „Tapire!“
    Ich konnt‘ sie vor mir atmen seh’n!!!

    Und mehr ist dann auch nicht gescheh’n

    Doch der Umstand, wie nah mir der Tapir war
    Schien fast zu erfordern, dass sonst nichts geschah
    Uns hätt‘ ein Szenario, das besser bewacht
    Wohl niemals so nah zueinander gebracht

    So dass ich als das, was ich darf, akzeptiere
    Ein ganz knapp vorm Dasein im Schlaf der Tapire

    Manchmal ist ein großes Ziel
    Im Erreichtsein sehr subtil


  • Poor Man’s Paradise & das vierhundertneunundachtzigste Gedicht

    Rincon Playa

    Zurück am Entstehungsort meines Gedichts „Hinten im Korn“ – elf Jahre später.

    Die Saat

    Ich hab mich elf Jahre vom Kornfeld ernährt
    Nun kehr‘ ich zu den Ähren zurück
    Manch Saatgut hat sich ohne Frage bewährt
    Doch da scheint mir noch Spielraum zum Glück

    Das Kornfeld ward unlängst ein Teil vom Ressort
    Dass kein Schwede hier weilt, ist ein Fakt ohne Ziel
    Die Mähdrescherkunst brachte manches hervor
    Ich vermiss‘ nicht mal selbst mehr den fehlenden Stil

    Bevor wir uns willig im Reststroh verlieren
    Aus reiner Folklore die Blickwinkel wenden
    Ruft der Ort: „Alles fertig zum Umorientieren!“
    Um all das Gemähe nun auch zu beenden

    Ich hab mich elf Jahre vom Kornfeld ernährt
    Doch nun ist die Saat wirklich restlos verzehrt


  • Abwesenheitsnotiz & das vierhundertfünfundachtzigste Gedicht

    image

    Es gibt diese wunderbaren Orte ohne Netzzugang, an denen sich Gedichte verfassen, aber nicht online stellen lassen. Sie geben einem Zeit, durch die allmähliche Veröffentlichung des Zwischendurch-Verfassten die nächsten Tage zu füllen und zu überlegen, was mit diesem Blog eigentlich nach dem fünfhundertsten Gedicht geschehen soll.

    Unerreichbar

    Es gibt diese Zeilen, die der Leserschaft fehlen
    Den Dichtern ein Schlupfloch der Biographie
    Um unbewacht einmal davon sich zu stehlen
    Die Nachwelt schreibt wissend: „Nein, dort war er nie.“

    Es gibt dieses heimlich vom Hauptwerk Gelöste
    Nichts Wegweisendes, jedoch kleine Juwelen
    Und deren Schein trügt all das Facebook-Entblößte …

    Das steht in den Zeilen, die still vergnügt fehlen!


  • Calypso Christmas & das vierhundertachtzigste Gedicht

    Cahuita

    24. Dezember

    Der Reggae-Gitarrero versucht auf’s Beste
    Aufzuspiel’n zum Weihnachtsfeste
    Mit ’nem Jingle Bells, das seinen Rhythmus nicht hält
    Und immerfort in einen Off-Beat verfällt
    Feliz Navidad und Marihuana
    Tell the free men: Ick been Costa-Ricaner!
    Ich wippe mit, gefallensblind
    Bin mit Chuck Jesus Krippenkind
    Gebt mir noch etwas Alkohol
    Und stoßt mit an aufs Weihnachtswohl!
    Ganz in Marias Schoß versunken
    Stimm ich mit ein, schon großbetrunken:
    Three Little Birds und Gonna be alright
    Frohe, frohe Weihnachtszeit!


  • Punta Uva & das vierhundertsiebzigste Gedicht

    Punta Uva

    Fortsetzung folgt

    Das Ende der Welt ist von hier nicht zu sehen
    So bleibt dir nur, Leid um Leid weiterzugehen
    Die Last wie einst Lust durch die Zeiten zu tragen
    Und wenn’s soweit ist, wird’s dir irgendwer sagen


  • Brüllaffe & das vierhundertachtundsechzigste Gedicht

    Brüllaffe

    Wem man so alles im Garten begegnet. Das tatsächlich lauteste Tier der Welt. Versammelt sich jeden Morgen um halb Acht neben meiner Hütte und grölt.

    Brüllaffe (Punks not dead)

    Du musst nicht gut sein, aber laut
    Wer hätte dir das zugetraut
    Dass all die streng gesetzten Hürden
    Dich gar nicht int’ressieren würden?
    (Derweil sie denken, du kannst nicht versteh’n
    Hangelst du dich von der Acht auf die Zehn)
    Und mosert wer: „Ganz schön bequem!“ – sagst du: „Nein
    Die Lautstärke Halten kann anstrengend sein!“
    Wo And’re von And’ren Gelehrtes verwalten
    Musst du stetig Nichts zu was Großem gestalten


  • Trotten & das vierhundertzweiundsechzigste Gedicht

    Kapuzineraffe in Cahuita

    Globetrotterblues

    Und immer gibt’s wieder ein Nie-mehr-Zurück
    Kein Arzt wird uns je eine Rückkehr verschreiben
    Quer über die Welt verstreut liegt altes Glück
    Und unwiederholt wird es dort fortan bleiben


  • Cartago & das vierhunderteinundsechzigste Gedicht

    Cartago Basilica of Our Lady of the Angels

    Sakralbauten

    Ich mach nicht drei Kreuze, ich mach nicht mal eins
    Ich bin hier beim Abendmahl wegen des Weins
    Doch kann ich mir auch nach drei Bier nich erklär’n
    Wieso, irgendwie, wenn die Kirchen nich wär’n
    Den Städtebesuchen ein Ankerpunkt fehlte
    Den vorher vermutlich dies Bauwerk beseelte
    Das all dem Gequake befehligt zu schweigen

    Denn es spiel’n nicht die Menschen, es spielen die Geigen


  • Parque Central & das vierhundertfünfundfünfzigste Gedicht

    San José Parque Central

    Die Distinguierten

    Wir schlendern umher wie durch sichere Zeiten
    Als würd die Verlässlichkeit niemals gestutzt
    Wir geben uns achtlos, wir schreiten und gleiten
    Und selbst die Galoschen sind immer geputzt

    Polizei und auch Policen
    Blieben immer ungenutzt
    Wir, die wir uns sorglos hießen
    Haben jeder Angst getrutzt

    Was für uns gegolten
    Gilt schon längst nicht mehr
    Unreinheit und Wolken
    Reimen immer näh’r

    Narrenhände
    Schreiben schon
    Unser Ende
    In ihr Droh’n

    Keiner
    Sah
    Die Ge-
    Fahr

    Wir schlendern umher wie durch sichere Zeiten
    Als würd die Verlässlichkeit niemals gestutzt
    Wir geben uns achtlos, wir schreiten und gleiten
    Und selbst die Galoschen sind immer geputzt


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