Boah, ist das dunkel, wenn nirgendwo Licht ist!
Ortlos die Welt, in der dies kein Gedicht ist:
Worte, die Klang über Klang sich entblößen;
Nirgendwo misst wer die Buchstabengrößen.
Wortlosigkeit bohrt sich tief in die Stille –
Irgendwo ortbar zumindest der Wille,
Dass man der Buchstaben oberste Schicht misst.
Boah, ist das dunkel, wenn nirgendwo Licht ist!
Grad da, wo ich grad pinkeln will,
Wohnen Obdachlose
Und die schau’n mit ’nem Look-to-kill
Auf meine off’ne Hose.
Auf „Was für’n Druck mich grade plagt,
Das wollt ihr gar nicht wissen!“
Entgegnen sie (sehr ungefragt),
Dass sie tagtäglich pissen –
Nur tun sie’s ohne ohne Not
Verzusätzlichte Krisen.
Mich fragt da: Gilt das auch für Kot,
Fürs Rülpsen und fürs Niesen?!
Manch Mensch schnurrt lässig „Let it out!“
Beim Not Dürfte Verrichten.
Nur mir ist es so Not Allowed –
Ich muss darüber dichten!
Ein ungeringes Wagnis soll die erste Zeile sein,
Der zweiten fehlt es bereits an jeglicher Geschmeidigkeit,
Der dritten fehlt ein ….
Die vierte fragt irrend nach ihrem Bezug,
Der fünften ist’s gemeinhin gleich,
Die sechste war’s, die barsch erschlug:
Sieben Silb auf einen Streich!
Auf Folgendes gibt niemand acht –
Nur Zeile Eins hält noch die Wacht.
Im Land der Gegenlichtaufnahmen
Hängt am Glitzern und Glühen doch alles,
Ist die dunkle Gestalt nur ein Zubrot vom Rahmen,
Gleich dem Nachhall des optischen Schalles.
Hier ist Schönheit erst wahrhaftig luxuriös
Und im Unterlicht gar nicht vonnöten –
Hier besoßt uns der Himmel so deliziös,
Dass alle Poeten erröten.
Ich hab grade zehn bis dreizehn Gedichte
Im falschen Gepäckstück verpackt.
Schon wendet sich deren Entstehungsgeschichte,
Zäh dreht sie sich gegen den Takt.
Zwar schieb ich, erinnernd, die Folge zurecht –
Doch wann übernimmt das geschriebene Echt?