Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

Reisen

Globetrottergedichte und andere Verse vom Reisen und Unterwegssein.


  • Ambohimanga & das dreihundertneunundzwanzigste Gedicht

    Blick von Ambohimanga

    Natürlich jedes Mal so, aber nach wie vor beim Neubesuch von exotischem Flair: In der Nacht liegt die Mondsichel waagerecht überm Horizont.

    Afrika

    Lächelnd hängt die Mondessichel über traurig Afrika
    Dem Gewohnten widersprechend im Gebrauch von „Alles klar!“
    Im Kuckucksnest der Zuversicht sich Trotz mit Trost und Stolz vermengt
    Was sie zu einem Dämmstoff eint, ist: dass der Mond doch an sie denkt


  • Abu Dhabi VII & das dreihundertsiebenundzwanzigste Gedicht

    Abu Dhabi Silhouette

    Dattelglück

    Es schmeckt la Dattel d’Abu Dhabi
    So nach „ja, hier komm ich her!“
    Nach orientalischst und arabi-
    Chst und Schleck und „köstlich, mehr!“
    Bergamott‘ winkt, Kardamom
    Sandsturm, Temp’raturphantom
    Affenglut bis Abendbrise
    Scheichgewand und Ölpreiskrise
    Nach Verheißung, Adlerholz
    Oryx, Souqs und Sultanstolz

    Wie ein Harz aus dem Herzen der Wüste geronnen
    Wie von Myrrhe beraucht, für den Gaumen erwählt
    So haben wohl schon tausend Nächte begonnen

    Die eine mehr braucht’s, die dir alles erzählt


  • Usedom & das zweihundertneunundneunzigste Gedicht

    Strand Heringsdorf Usedom

    Tourstress. Nicht.

    Der Wert ausgezogener Schuhe (Der Strandurlaub)

    Ich erklär dir den Wert ausgezogener Schuhe:
    Ab hier is‘ nu‘ Ferien, klar? Fresse, Kind! Ruhe.

    Schon spürst du Spur’n von Wohlgefallen
    Schnurrend durch die Sohlen wallen
    Und Ballen, Rist und Zehen schenken
    Uns Ärger-, Stress- und Wehen-Senken
    Und die Meter, die barfuße Schritte erspar’n
    Befördern das Endstück zum Sinnesorgan
    Zum Ruhepol aller Körperfläche
    Getaucht in Fußbad, Meer und Bäche
    Im in Urlaubsland verstreuten Sand
    Pult dösig man mit Sachverstand

    Denn das ist der Wert ausgezogener Schuhe
    Hasse verstanden? Dann Fresse, jetzt! Ruhe.


  • Drückfahrt & das zweihundertsiebenundachtzigste Gedicht

    Blumenmeer am Grazer Hauptbahnhof

    Idylle am Grazer Hauptbahnhof. Später wurde es ungemütlicher.

    Der Zuggereiste

    Die von Platznot befohlene Sitzposition
    Lähmt mir alle Glieder von Anbeginn schon
    Verfinstert mir seither das Dasein per Dauer
    Und blinzelt gerissen zum dräuenden Aua!

    Die despotische Herrschaft des Unausgestreckten!
    Der aus Muskelfleisch tränende Drang nach Bewegung …
    Diese fiese Gewalt am in Ketten gesteckten
    Körper in regungslos tauber Erregung
    Der in die Polster rückenschwitzt
    Als Plattgedrückter grollt. Und sitzt.


  • Transit & das zweihunderteinundzwanzigste Gedicht

    Schiphol, Gate D86

    Der Rückweg von Luxemburg zieht sich. Ein Zwischenstopp in Amsterdam. Plus Zwischenspurt zum letzten Gate-Zipfel des Flughafens.

    Der letzte Finger

    Transfer Schiphol, Gate D86
    Die letzte Ausfahrt für ein Date in der Luft
    Bevor ich dort boarde, neigt unlängst die Nacht sich
    Und dämmernd umschleicht mich ein Sackgassenduft


  • Klassenkampf & das hundertzweiundfünfzigste Gedicht

    Karl Marx Kopf in Chemnitz

    Sitzplatzdramen auf der ICE-Zugfahrt von München nach Nürnberg. An einem Freitag normal. Und auf den Regionalzugfahrten von Nürnberg bis Chemnitz genug Zeit für die Rekapitulation:

    „Verzeihung, sind Sie Bahn.Comfort-Kunde?“ (Den Zweiteklassezweiten)

    Regionalbahnenversagerlegionen
    Fahren vom Schaffen nach da, wo sie wohnen
    Schlafen im Mief der Tarifgebietszonen
    Regionalbahnenversagerlegionen

    Siegesgewisse Bahncomfortbereichler
    Sitzplatzberechtigungskartenbestreichler
    „Sorry, ihr sitzt da auf unseren Thronen,
    Regionalbahnenversagerlegionen!“


  • Ciao Sardegna & das hundertsiebenundvierzigste Gedicht

    Masken aus der Barbagia

    All dem, was man bei solchen Kurzstopps verpasst …

    Das Abheben von Inseln

    Kann sein, dass was da unten ist
    Sich gleich nach Niederkunft verpisst?
    So hab‘ ich all das nie geseh’n
    Doch formt sich langsam ein Versteh’n:

    Man sieht wohl als ein Reisender
    Das meiste auch erst hinterher


  • Alghero & das hundertzweiundvierzigste Gedicht

    Am Strand von Alghero

    Und natürlich auch: Strand. Slamtour auf Sardinien mit Badehose im Gepäck.

    Die italienische Sprache

    Da fliegt sie dahin, die italienische Sprache
    Für mich ohne Sinn, in die schmucklose Brache
    Von Spanisch-Residuen und Schüler-Latein
    Gewürzt mit Klischeeschmelz aus Bella! und Wein
    Irgendwo glimmt fast nassforsch ein Schein von Versteh’n

    Gut, was davon stimmt, wird man später beseh’n …

    Hilflos wirft man die Anker ins Wabern vom Sinn
    Und fliegt auf ein Stückchen im Klangbild dahin


  • Inside Sassari & das hundertneununddreißigste Gedicht

    Sassari Altstadt

    Loslaufen. Ziele ergeben sich.

    Die Windungen der Altstadt

    Sich in dies Gewühl der Gassen
    Einfach fünfmal fallen lassen
    An den Rand zum Sich-Verlieren
    Dann zurück ins Orientieren
    Ohne Fallschirm einer App
    Ohne Hoffnung auf das Web
    Schlichtes volles Risiko

    Man ist immer irgendwo.


  • Sassari & das hundertachtunddreißigste Gedicht

    Sassari Rathausplatz

    Angekommen. Und jetzt: Vier Auftritte auf Sardinien.

    Statt Stadt

    Die haben hier Kakteen und Palmen
    Wir kauern auf bekackten Halmen …
    Ob ich eher auf Mäher oder mehr so auf Meer steh‘?
    Ob ich scharf werde, wenn ich ’ne Schafherde anseh‘?

    Mann, bis spät in die Nacht lacht hier Sonnenlichtzauber
    Da mach‘ ich mich sonst für die Frühschicht schon sauber!

    Ach, wär’s so, dass ich Firma nenn‘
    Der Insel Sternenfirmament

    Oliven statt „oh, leave it, man!“
    Lavendel statt ein laffes End‘ …


Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)


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