Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

Promis

Gedichte, in denen ein berühmter oder berüchtigter Mensch die Hauptrolle einnimmt oder zumindest untenrum rumdümpelt.


  • Leipziger Buchmesse & das hundertste Gedicht

    Leipziger Buchmesse

    Jubiläum. 100 Gedichte. Mit Gruß von der Leipziger Buchmesse. Und weil ich nie so recht weiß, was ich dort machen soll, kein Leipziger Gedicht, sondern Teil 2 der Oscar-Balladen. Ebenfalls – wie Black Swan im Teil 1, Gedicht 85 – aus der Unterrubrik „Weibliche Hauptrolle“:

    Margaret Thatcher (Die eiserne Lady, Meryl Streep)

    Misses Thatcher wird unerlaubt Milch kaufen gehen
    Das von ihr stramm gestaltete Königreich sehen
    Wie’s sich ohne Respekt vor die Boss-Lady drängelt
    Die resignativ weder aufbraust noch quengelt
    Sondern altersmild – weil schon bedeutungslos – aufweicht
    Und erkennt, dass am Ende ihr Ehrgeiz nicht ausreicht

    Denn wer nur stur den eignen Weg geht
    Wird am Ziel alleine sein
    Niemand kann, da sich die Welt dreht
    Wirklich ewig Sieger sein

    „Mom, du kannst nicht mehr allein hinaus!
    Das war doch längst so abgemacht?“
    Der Taumel der Erinn’rungsstaus
    Hat den Rest ihrer Welt durcheinander gebracht
    Sie reißt sich zusammen, „shall we dance?“ fragt ihr Mann
    Und dann reist sie zu Stätten, wo all dies begann

    Schier unbeschämt trug sie das Joch der
    Provinziellen Krämerstochter
    Und stampft die vor Kampfeslust brennenden Zähne
    In die träge, morastige Männerdomäne
    Der törichten Tories Parteipolitik
    Die ihr wackeres Gretchen viel zu lange belächelt
    Als ein Dienstmädchen, das sich im Tonfall verstieg
    Dessen Bärbeißigkeit bald geschlechtsbedingt schwächelt

    Doch Miss Thatcher wird zielstrebig Milch kaufen gehen
    Sich des Parlaiments Houses von innen besehen
    Sie ministriert vom Frau’ngebiet
    Sich schnurstracks in die Downing Street
    Und überstrahlt im blauen Kleid
    Der grauen Herren Herrlichkeit
    Mit stählern onduliertem Haar
    Die Perlen – nicht verhandelbar!

    Als ein handtaschentätschelndes Teatime-Klischee
    Steht sie unumstößlich zu dem, was sie will
    All das Tantige ist nur ein Grantig-in-spe
    Da ihr hastiges Stimmchen, so schneidend wie schrill
    Tönt sich jäh in die Höh bis zum Absprung vorm Kreischen
    Um den letzten Cretin das Gehör zu zerfleischen

    Denn irgendwer muss das Unsagbare sagen
    Und wer nicht rentabel ist, soll auch nicht klagen
    Sondern arschtrittbewegt seinen Lebenslauf würzen
    Misses Thatcher wird drastisch die Milchration kürzen
    Und mit provokantem Prinzipismus
    Zügelt sie vom hohen Rosse
    Den Malocher-Chauvinismus
    Alternder Gewerkschaftsbosse
    „Nennt mich, ihr Brüder, bittesehr
    Ruhig Bitch of England – i don’t care
    Werd‘ mit cooler Mine eure Coalminen schließen
    All das Labour-Gelaber soll mich nicht verdrießen!“
    Selbst in Bürgerkriegsnähe bleibt Maggie dabei
    Dass die Medizin bitter, doch notwendig sei

    Auch kein Zornstreich der IRA kann sie so treffen
    Nicht bereits aus den Trümmern die Losung zu kläffen:
    „Wir werden den Schurken um keinen Zoll weichen!“
    Kurz Flaggen auf Halbmast – das soll dann auch reichen
    Denn dass jeglich Unrecht ungerächt bleibt
    „Das ist, wo uns Schwäche hintreibt!“
    Schon zimmert sie Vergeltungsschläge
    Zum Geschnurr der Sargholzsäge
    Und, ja, niemand wird die Falklandinseln
    Je von Englands Falkplan pinseln
    Alles bleibt britisch und zermürbt stoppt der Streik
    Und Mag kassiert ein Doppel-Like

    Doch wer immer nur stur den eignen Weg geht
    Wird am Ziel alleine sein
    Niemand kann, da sich die Welt dreht
    Scheinbar ewig Sieger sein

    Zwischen Oxford-Stress und Ochsentour
    Kann den Kreis ihrer Lieben sie nur halbwegs umrunden
    Den Mann, die Kinder sieht sie nur
    In den nicht an den Ehrgeiz verfütterten Stunden

    Also, Maggie, shall we dance?
    Sprich dein Mantra, letzte Chance!
    Es wird einsam um dich und um deine Prinzipien
    Das Verständnis wendet sich ab von dir
    Doch du setzt auf Konfrontation statt „Vergib ihn’n!“
    Kompromisslosigkeit als privates Plaisier
    Du wirst nicht gewinnen, Mag, diesmal nicht
    Die Triumphe verrinnen, auf die du erpicht
    Werden grau mit der Zeit und umarmt vom Vergessen
    Trotz der Standhaftigkeit, auf die du so versessen

    Wer kennt in einst loyaler Runde
    Noch das Wörtchen „obstinat“?
    Die Opportunen plan’n im Grunde
    Lange schon den Hochverrat
    Du kannst weiter dem Pöbel die Milch vorenthalten
    Und als sinkendes Schiff deinen Standpunkt verwalten
    Bloss im großen Britanien ist für sowas kein Platz mehr
    Und ein Rücktritt erspart dir noch größere Patzer

    Du lehrtest ein Heer dich zu fürchten und hassen
    Nun hat selbst dein Dennis dich letztlich verlassen
    „Du kannst doch nicht ohne Schuhe geh’n!?“
    Dein Protest kommt zu spät, es ist längst schon gescheh’n

    Irgendwann verwebt sich die Welt in das Gestern
    Nivelliert sich jed Aufruhr in ebene Flächen
    Wo brühwarm und ungesühnt Schwächlinge lästern
    Und Eisen sich windet im mählichen Brechen

    Gardinengedämpft irrt ein Blick durch die Welt
    Mit ’ner Ahnung vom Draußen, die Miss Thatcher missfällt
    Diese Sturheit – von keinem Arzt niederzuringen
    Und zu Unbeugsamkeit will sie sich wieder zwingen

    Misses Thatcher wird unbeirrt Milch kaufen gehen
    Die Welt, sie mag sich weiter drehen
    Und trägt hart am Gepäck ihrer ruhmreichen Taten
    Lässt auch deren Sinn sich nun kaum mehr erraten
    Ein aalglatter Brutus tritt statt ihrer ans Steuer
    Und die Milch scheint wie jedes Jahr doppelt so teuer


  • Albertplatz & das vierundsiebzigste Gedicht

    Dresden Kästner-Museum

    Beim x-ten Dresden-Aufenthalt immer noch keinen Besuch des Kästner-Museums am Albertplatz eingebunden. Aber der Skulptur mit dem Zitat aus „Als ich kleiner Junge war“ einen kurzen Besuch abgestattet.

    Als ich ein kleiner Junge war

    Als ich ein kleiner Junge war
    Hab ich selbiges Buch Erich Kästners gelesen
    Der war zwar selbst schon nicht mehr da
    Und ist dennoch mir irgendwie nahe gewesen

    Solltest du, Bub, im Papier mal verweilen
    Da ich längst geworfen vom Rappen der Zeit
    Schnapp dir die Zügel der passendsten Zeilen
    Gib Spuren die Sporen, blick vorwärts und reit!


  • Pollock & das siebzigste Gedicht

    Jackson Pollock, Mural

    Berlin, Kunsthalle. Große Bilder, kleines Gedicht:

    Mural (6,039 x 2,429 m)

    Jackson Pollock packt seen Zollstock
    Streckt sich stolz von Eck zu Eck
    Sacht: „Zwofuffzich mal sechs Meter!“
    Steckt den Zollstock wieder weg


  • Descendants & das vierzehnte Gedicht

    Hanalei - am Descendants-Strand auf Kauai

    Heute an jenem Strand scheingejoggt, an dem George Clooney bei eben diesem Bewegungsritual dem Liebhaber seiner Descendants-Gattin begegnet. Auch so etwas gehört verarbeitet:

    Von Beiden

    Ergraut wie George Clooney
    Gebaut wie Wayne Rooney
    Da längst nicht so trendig
    Dort weniger wendig
    So wanke ich auf beider Spuren
    Meine Nerdic Walking Touren


Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)


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