Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

Promis

Gedichte, in denen ein berühmter oder berüchtigter Mensch die Hauptrolle einnimmt oder zumindest untenrum rumdümpelt.


  • Schwanseeschwan & das eintausendsechshundertsiebenundfünfzigste Gedicht

    Startende Schwäne am winterlichen Schwansee im Schwangau

    Dritte Auftragsversewoche 2021: Gewünscht wurden Gedichte zu den Themen Steuererklärung, die Abstammung vom Affen, Wim Thoelke, das Grend Kulturzentrum, Rot-Weiss Essen, Bierbrauen, Steingärten, Mütter und Tanz/Gymnastik.

    Der große Preis

    Wenn Thoelke raunte „Risiko!“,
    Erlosch das Licht und es war so,
    Als wenn das Wort gewitterte.
    Das Quiz als Leistungsdisziplin –
    Da mich ob Wum und Wendelin
    Schon Vorfreude durchzitterte.

    Es keimte eine Hoffnung zart:
    Da werd ich auch mal Kandidat!
    Nur was wär mein Spezialgebiet?
    „Zum dritten Mal heut mit dabei: …“
    „Ich nehme Umschlag Nummer Zwei!“
    “ … sein Thema: Miezekatzelied.“

    (Was ist wohl mit Eberhard Gläser gescheh’n?
    Hat irgendwer Eberhard Gläser geseh’n?)

    Walter Spahrbiers Uniformen
    Trotzten Unterhaltungsnormen
    Wie echter Klotz aus Eichenschrank.
    Der Taxifahrer Fritze Flink
    War – unverstanden – mehr mein Ding
    Dank Spaßkanonenüberschwang.

    Schier pausenlos verlas man dann:
    „Einhunderttausend Mark geh’n an: …“ –
    Als würd die ganze Welt beglückt
    Mit mir und Wim in ihrer Mitte –
    „A bis Z einhundert, bitte!“ –
    Da die Entscheidung nahgerückt.

    (Nur findet die Kürung des Siegers nicht statt,
    Wenn Eberhard Gläser noch Einwände hat.)

    Die Kandidaten war’n bereit
    Zu Runde Drei (fast Schlafenszeit).
    Die Ratekapseln schlossen sich
    Um Wissen, dass dann Fachexperten
    Recht stumpf mit „Alles richtig!“ ehrten –
    Und den Triumph genoss auch ich!

    Ein Aktenkoffer, prall gefüllt
    Mit Kram, der Wissensdürste stillt
    Fürs „Weiterhin viel Freude mit …“ –
    So zog’n die Themenrecken los.
    Das war ihr Preis. Und der war groß.
    So wie mein Fernsehappetit.


  • Müggelspree & das eintausendfünfhundertvierundfünfzigste Gedicht

    Blick auf die Müggelspree von Friedrichshagen

    Stadtteiler Zweizeiler: Müggelheim

    Wär Müggelheim seit Harry Potter
    nicht ohne Umlaut viel, viel hotter?


  • Venezia & das eintausendfünfhundertvierzigste Gedicht

    Regenbogen und Sonnenuntergang über Venedig

    Trump

    Deine Breitbeinigkeit umrahmt eine Leere,
    Die sich nur über Stillstand bewährt,
    Umbaumelt vom Popanz gemächtiger Schwere,
    Wo wilde Verlässlichkeit gärt.
    Verjährt ist der Hoffnungsstoß für die Verprellten –
    Doch die Lautstärke bleibt unvergessen!

    So wird auch der Ton für die kommenden Welten
    An Breitbeinigkeiten gemessen.


  • Bergrücken & das eintausendfünfhunderteinunddreißigste Gedicht

    Wendelstein mit Wendelsteinkircherl

    Die Schulter-Nacken-Partie der Marilyn M.

    Die Schulter-Nacken-Partie von Marilyn Monroe
    Ist wie frühmorgendlich unbetretener Schnee …
    Welch Huldigung wagt sich an solch Perfektionsshow,
    Da allüberall singt der Sinne Juchhe!?

    Darf dein dürftiges Dasein solch Glorie erwarten,
    Die von Kameras für deinen Bildschirm geraubt?
    Wird dank jener Ansicht vom unbegrenzt Zarten
    Nicht erst an die Mächte der Götter geglaubt?

    Diese Rückenpartie der verzückten Beglückung
    Ist ein fast überfordernder Buttercremeschmelz!
    Drum braucht ihr Genuss eine Schling-Unterdrückung,
    Ein erdendes Mal des Nicht-von-dieser-Welts!

    Sonst wär‘ ich, meinem Blicke gleich,
    In Haut schon längst versunken
    Und all der süßen Pracht zu reich
    In Liebreizflut ertrunken.


  • Sommerwind & das eintausendvierhundertsiebenundsiebzigste Gedicht

    Im Englischen Garten, Nordteil

    Zwischen den Spaghettigängen (Heya, Enrico!)

    Zwischen den Spaghettigängen
    Spielst du mir das Lied vom Tod
    Mit wiederkehr’nden Binnenlängen
    Im Endlosschliff als Zugangscode
    Zu fast mantrösem Spannungsdrill –
    Unfassbar laut und greifbar still.
    Als Blasebalg in Atemnot
    Zu mundharmonischbangen Klängen
    Wattiert mich das Dessertverbot
    Zwischen den Spaghettigängen.


  • Löwenspinne & das eintausenddreihundertneunundneunzigste Gedicht

    Skulptur Pusteblume im Riemer Park

    In der Pflicht: Writing Poems like Tonya Harding

    Du musst hier noch so viele Kniescheiben brechen,
    Noch so viele bleibende Schmähungen rächen,
    Du musst dir noch so oft das Arschloch aufreißen,
    In all deren satte Bequemlichkeit scheißen,
    Du musst ohne Gunst an der Inbrunst dich wärmen
    Und flehentlich grell von dem Wirklichsein schwärmen.

    Du kannst hier nicht mehr auf mehr Wohlwollen warten,
    Musst stur Dinge tun, die nur dir gut geraten,
    Du darfst ihre Ablehnung fortan genießen,
    Du musst hier mit niemanden Frieden noch schließen,
    Bleib einfach alleine – das steht dir so gut!
    Bewahr dir nur eine Begleiterin: Wut.


  • Schwangere Auster & das eintausendzweihundertneunundneunzigste Gedicht

    Haus der Kulturen der Welt Berlin

    Sigmund Jähn

    Warum ein Gedicht auf Sigmund Jähn?

    Weil Dinge lässig fortbesteh’n,
    Egal, was die Zeiten verändern.

    Weil Erster zu sein zu seiner Zeit
    Sich misst bis in die Ewigkeit.

    (Ja, den Satz darf man gern auch begendern.)


  • Rochuskapelle & das eintausendzweihundertsiebenundzwanzigste Gedicht

    Rochuskapelle bei Bingen

    Wegen, wegen, Wegen! (Die Goethe-Ruh am Rochusberg)

    Nur wegen Goethe flöte ich,
    Der Klötgen Frank (auch: Klöterich),
    Auf dem allerletzten Loch –
    Und doch die Roch-
    Uskapelle hat der Mühen gelohnt
    (ich bin nur solch Fußwege nicht mehr gewohnt)!

    Mit dem Kirchlein an sich hat es gar nichts zu tun (ich
    Find’s weder verwegen, noch richtig ruinig),
    Denn es hat ja seit meiner schöngeistigen Häutung
    Das Geistliche (meist) für mich keine Bedeutung.

    Doch durch des Kreuzwegs Schatten schleich ich
    Mich lichtungswärts ins wahre Reich, ich
    Hocke müd mich hin im Schauen
    Auf die Rüdesheimer Auen.
    Und in des Rheins und Weines Weiten …
    Da stapeln sich Erhabenheiten.

    In solcher Natur wähne ich meinen Segen.

    Und bleib‘ auf der Spur von mir ähnlichen Wegen.


  • Weimarer Klassik & das eintausendzweihundertunddritte Gedicht

    Weimarer Klassik - Goethe und Schiller Denkmal

    In Goethes Wohnhaus

    Ich hab heut im Goetheschen Wohnhaus geschnüffelt,
    Mich selbst ob der Gier meines Blickes gerüffelt,
    Ob hier sich mir ein Trick verrät,
    Erlöst von meiner Zwangsdiät,
    Bringt mich in alten Schreibefluss,
    Zeigt, wie ich Zeilen setzen muss …
    Das fänd ich doch mal derbe cool!
    Denk ich vor Goethes Sterbestuhl.

    Von dem tönte einst hier das tradierte „Mehr Licht!“
    Als trefflicher Anfang von einem Gedicht.

    Doch der einzige Tipp, der sich mir hier verrät,
    Ist: Zeile stets zeitig – schnell ist es zu spät!


  • Wartburg & das eintausendeinhundertachtundneunzigste Gedicht

    Die Wartburg in Eisenach

    Und weil man langgediente Lesebühnengefährten nicht ohne gehen lässt, ein …

    Abschiedsgedicht für Felix Lobrecht

    Lob bekommen, Recht behalten,
    Gucci-Kollektion verwalten –
    Was Lateinisch felix heißt,
    Ahnt jetzt auch wer, dem sich sonst gar nix enthüllt.
    Egal, wie low der Brecht nun scheißt:
    Bildungsauftrag ist erfüllt!


Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)


Gedichte/Fotos ausgewählter Tourstationen:

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