Vom 10.-28. August 2017 war Mumbai meine Schaffensstätte, um die letzten Korrekturen an „Slammed!“ vorzunehmen. Neben Ausflügen nach Agra und Uidapur blieb natürlich auch etwas Zeit für die Bühne:
– 12.08.17 Mumbai, Special Guest beim Mumbai Poetry Slam, The Barking Deer Brewpub
– 16.08.17 Mumbai, Poetry on the Big Mic, The Cuckoo Club
Gerade schmiegst du dich in dieses Ahnen hinein
In der anderen Welt fast ein Andrer zu sein
Da geht es mit einem Ruck wieder nach Hause
Und nach der bei Fernreisen üblichen Pause
Wirst abermals du hier zum ersten Mal sein
Alle meine Welt ist Pisse
Haifischbeckenbodenrisse
Alle meine Welt ist Kot
Liebesschwur bei Atemnot
Alle meine Welt ist Kotze
Ödes „Meine Welt“-Gemotze
Alle meine Welt ist Eiter
Glimmerpimmel, Schimmelreiter
Meine Welt soll dir, du Schwein
Ewig Leit- wie Leidbild sein
Liebe Jogger und -innen – da rast’er!
Immer zwei Schritte schneller als ich, der Flaneur
Seid ein Pornofilm-japsendes Optikdesaster
Ich trag eure Schleppe voll Arbeitsodeur
Durch den an eurem Anblick erkrankenden Park
Den ich selbst kaum in Anspruch zu nehmen noch wag
Stiebt doch aus jedem Turnschuhtritt
Der Vorwurf: „Nun, ich halt mich fit!“
Ich werd anstatt zum Läuferleben
Doch eh’r zu dem der Säufer streben
Die zerstören sich selbst anstatt andre zu stören
Sind viel eleganter als trimmdumpfe Möhren
Der’n wackres Ackern unverhohlen
Sich abmüht, um mich einzuholen
Pah! Zur Herrlichkeit führt nur die Spur
Der ehrlichen Spazierkultur
Wie viel Kilo Schweiß und alter Staub / wurden aus diesem Hemd schon gewaschen?
Wie viel Tausend Taler kursierten wohl durch / jeder dieser Hose Taschen?
Die altkluge Haut ist mit Verlaub / nur die Hälfte der ganzen Erzählung
Was an Garderobe da in mich gefurcht / war meine beste Empfehlung
All die Namen vom köstlichen indischen Essen
Hab ich, kaum verdaut, auch schon wieder vergessen
Und was dann daheim so im Magen verschwand
Serviert von manch Indien-Kostümrestaurant
Verriet nur – als Fazit von diesem Gedicht:
So zumindest hieß es nicht!