Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

Indien

Vom 10.-28. August 2017 war Mumbai meine Schaffensstätte, um die letzten Korrekturen an „Slammed!“ vorzunehmen. Neben Ausflügen nach Agra und Uidapur blieb natürlich auch etwas Zeit für die Bühne:
– 12.08.17 Mumbai, Special Guest beim Mumbai Poetry Slam, The Barking Deer Brewpub
– 16.08.17 Mumbai, Poetry on the Big Mic, The Cuckoo Club


  • Indien revisited & das neunhundertfünfundneunzigste Gedicht

    Taj Mahal

    Endlich! Immer diese Instrumentals zu Beginn, obwohl man doch ausdrücklich Oper gebucht hat. Hat nun ein Ende. Wenn die werten Solisten und Chöre sich diesen Text merken können:

    Der Barbier von Sevilla (Liedtext der Ouvertüre)

    Es naht dünnbeinig und fadenscheinig …
    Dann rumpelt’s rüpelhaft gnadenlos steinig an!
    Bis man es irgendwann
    Nicht mehr verleugnen kann
    Und sich per Sensation den Komfortzonen Ungewohntes angewöhnen lässt

    Noch nachvollziehbar
    Dass der Barbar da an der Bar dereinst Barbier war
    Und ganz Sevilla
    Für ihn vibriert wie zu’nem Tanzschritt von Godzilla

    Schablonisiert wirkt das hier Servierte
    Wie verziert für schiere Schmierenlarmoyanz

    Ihr insistiert zwar
    Der Komponisten Zierde sei nicht kompostierbar
    Und ganz Sevilla
    Schien wie frisiert von ’ner verirrten VoKuHiLa

    Ironisiert stiehlt das Irritier’nde
    Nicht der Grundprinzipien Linientreue Glanz

    Es flutet unvermutet gut durchblutet gegenströmig
    Und belebend widerstrebend in das Haar Verlockung webend
    Eine der Ekstatik abgerung’ne Akrobatik
    Die die Ex-Barbier-Barbatik mit Vokabel-Kokolores kolo(riert)
    Eine der Ekstatik abgerung’ne Akrobatik
    Die die Ex-Barbier-Barbatik mit Vokabel-Kokolores kolo(riert)
    Eine der Ekstatik abgerung’ne Akrobatik
    Die die Ex-Barbier-Barbatik mit Vokabel-Kokolores koloriert
    Und mit Chaos kokettiert
    Uns mit Tobak torpediert
    Ziemlich ungewohnt toupiert
    Von dem Frondienst desertiert

    Mit infantiler VoKuHiLa
    Geht Godzilla nach Sevilla
    Zu dem Dealer in der Ex-Barbiere Bar:
    „Machst Du mir mein Haar?
    Diesmal aber ma‘
    Statt dezent und eh’r verstohlen
    Bitte zentnerschwer und unverhohlen
    Wild verkämmt ungehemmt
    Maßlos onduliert
    Spaßig koloriert
    Ich bin da gänzlich ungeniert
    Sofern nur jemand applaudiert
    Und sein beziehungsweise ihr
    Hochwohlgefallen konstatiert, ja-woll


  • Dickhäuter & das sechshundertfünfzigste Gedicht

    Bild 33

    Marilyn’s Army ist in der Sammelphase neuer Songs für ein weiteres Album. Daher wird ein Teil meiner Textproduktion mal wieder in die Gefilde der Songlyrics eintauchen. Hier der erste fertige Song.

    Zeit zu schreien

    Versickern der Motivation
    Ausgetrickst um deinen Lohn – wart!
    Der Kummer ums letzte Detail
    In der Summe echt nicht so geil – wart!

    Noch bleibt Zeit zu schreien

    Ein Triumphgeheul, das irritiert
    Bleib desinteressiert und wart!

    Wehrlos schleichst du zum letzten Gefecht
    Denn nicht einer der Scheine war echt – wart!

    Und jeder stellt, was er mal war
    Nur noch abgeschmackt abwägend dar – wart!

    Der Abstand ist gewährt
    Ein Abseits, das dich ehrt – wart!

    Refr.: Denn wie lang auch die Quoten die Chancen von dir nicht versteh’n
    Es bleibt Zeit zu schreien
    Und wie lang die Idioten ihr Beifallgetöse auch deh’n
    Es bleibt Zeit zu schreien
    Miese Quoten und auch die Idioten
    Werd’n mit Sicherheit niemals verboten
    Aber uns bleibt die Zeit, um zu schreien: Nein


  • Ganesha & das sechshundertneunundvierzigste Gedicht

    Bild 32

    So gut (Verszuversicht)

    Verschwinden und finden – das reimt sich so gut
    Das macht selbst dem fluchenden Suchenden Mut


  • Heritage Hotel & das sechshundertachtundvierzigste Gedicht

    Taj Lake Palace

    Umsatteln

    Wird dir zum Ballast der Palast deiner Träume
    Dann mach doch auf Gastwirt – vermiet ein paar Räume!


  • Qutb Minar & das sechshundertsiebenundvierzigste Gedicht

    Qutb Minar

    Sightseeing

    Alte Türme, Altertümer
    Stürme ich in ungestümer
    „Gibt ja noch so viel zu sehen!“-Mission

    Was Jahrhunderte erbauten
    Zählt nun zum bereits Beschauten

    Auf zur nächsten Attraktion!


  • Ganesha Festival & das sechshundertsechsundvierzigste Gedicht

    Ganesha Festival

    Routinen der Unruh

    In Indien bin ich mittendrin
    Drum zieht’s mich immer wieder hin
    Andre ändern ähnlich froh
    Ständig ihr Zentralniveau


  • Pichola See & das sechshundertfünfundvierzigste Gedicht

    Pichola See Bei Uidapur

    Ripostegedicht zu Erich Kästners „Maskenball im Hochgebirge“

    Am Mittwoch nach Maskenball

    Ab Mittwoch wär wieder was frei im Hotel
    Und man freue sich auf den Besuch
    Die Tanzabende vorerst zwar ohne Kapell‘
    Doch Schnee gäb’s noch immer genug

    Im Garten wär jetzt so ein Massengrab
    Und auch manch totes Reh
    Der Vollmond vom Maskenball nähm wieder ab
    Im Gegensatz zum Schnee

    Du zweifelst: „Vielleicht fahr’n wir doch nicht dorthin?
    Der Hausherr heißt Erich, mein Bester …
    Ich bin in solch Vers-Tecken nich so gern drin
    Denn der Mörder ist immer der Kästner!“


  • Hanuman-Languren & das sechshundertvierundvierzigste Gedicht

    Hanuman-Languren

    Ripostegedicht zum berlinerischen Kindergedicht „Der Klops“

    Der Leberkäs

    Da hock i, ess an Leberkäs
    Es klopft, i brumm: „Wer’s’n’dös?
    Zur Brotzeit kimmt mia keina nei!“
    I öffne nur mei Maul und schrei:
    „Schleich di, du Lackl, sonst gibt’s a Fotzn
    Mann, isch tu disch inne Fresse rotzen!“
    Und weitaus noch weniger freundliche Sachen
    Entfahren samt Leberkäs-Fetzn mei’m Rachen
    „Ja, mei“, denk i, i denk: „ja, mei
    Wos’n dös jetzt fia a bleedes Geschrei
    Mit dem man mia hia mei Brotzeit versaut?!“
    Ers war es leis, nu is es laut …
    Und i denk, wo i grad mei Pistoln schon wollt zieh‘:
    „Der, wo hia schreit – dös bin ja i!“


  • Shiv Niwas Palace & das sechshundertdreiundvierzigste Gedicht

    Shiv Niwas Palace

    Ich, Maharadsch

    Der Maharadsch
    Kommt zurück von der Haddsch
    Erfreut sich am Glück seines Reichtums und – platsch!
    Klatscht er bäuchlings und glatt in das Wasserspiel rein
    Ganz sanft in die Arme vom marmornen Stein
    Und er prustet vor Spaß in des Spülwassers Gischt
    Bis die Dienerschaft anrauscht und rasch ihm auf tischt:
    Die Erlesenheit tausend und einzweier Nacht
    Die köstlich garniert auf des Essgeschirrs Pracht
    Vom Dekors porzellaner Schalen beschosst
    In neckischen Häppchen den Körper liebkost

    „Herr, herrlich ist es, Herr zu sein
    Und durch das Mehr den hehren Schein
    Um einen Strahl zu überbieten
    Den Garten Eden anzumieten!
    Wenn man Gottes Gaben nicht wahllos verteilt
    Und all ihre Pracht nur bei einem verweilt
    Lässt der Reichtum der Welt sich erst richtig versteh’n
    Und in dem ihm schmeichelnden Lichte beseh’n
    Dass all das nur mir gehört, macht daher Sinn
    Dies alles, es gehört hier hin!
    Ich bewahr als Maharadscha
    Anmut vor der Brut der Grapscher!“


Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)


Gedichte/Fotos ausgewählter Tourstationen:

* Costa Rica
* Hawaii
* Indien
* Kuba
* Madagaskar
* Malaysia (Borneo)
* Marokko
* Mauritius
* Namibia
* Seychellen
* Sri Lanka


Gedichtthemen:

* Alter, Schmerz, Tod
* Autor & Schreiben
* Berg, Fluss & Tal
* Berlin
* Fahrzeuge
* Frühling
* Gebäude & Urbanes
* Geburtstag/Hochzeit
* Geld & Karriere
* Grusel
* Haus & Heimat
* Herbst
* Internet & Technik
* Kleidung
* Kindheit & Jugend
* Körperteile
* Kunst & Inbrunst
* Länder/Kontinente
* Liebe & Beziehung
* Märchen
* Mord & Totschlag
* München
* Musik & Gesang
* Ostern & Weihnacht
* Pflanzen & Natur
* Poetry Slam
* Politik
* Promis
* Regionales
* Religion & Philo
* Reisen
* Rüpeleien & Tiraden
* Schlafen
* See
* Sex & Erotik
* Sommer
* Speis & Trank
* Sport
* Städte
* Strand/Meer
* Silvester & Wechsel
* Tabak & Alkohol
* Tanzen
* Tiere
* Unsinn
* Wind & Wetter
* Winter


Best of Poetry

Ripostegedichte

Die Oscarballaden

Poetry Slam Gedichte & Videos

Poetry Slam meets Klassik

SLAMMED! – das Buch – zum Sonderpreis!

Über den Autor


Achtzeiler Alter, Tod & Abschied Autor & Schreiben Berg, Fluss & Tal Berlin Berlingedicht Dutzendzeiler Einakter Erde Fahrzeuge Feuer Gebäude & Urbanes Geld, Arbeit, Karriere Grusel Haus & Heimat Internet & Technik Kindheit & Jugend Krummzeiler Kuba Kunst & Inbrunst Körperteile Liebe und Beziehung Luft Marokko Mord & Totschlag München Pflanzen & Natur Politik Reisen Religion & Philosophie Ripostegedichte Rüpeleien Schlaf & Langeweile Sechszeiler Sex & Erotik Speis & Trank Städte Tabak & Alkohol Tiere Unsinn Vierzeiler Wasser Wind & Wetter Zehnzeiler Zweizeiler