Ei der Daus
Manch Kuckucksei das Nest befüllt –
Was sich dann später flugs enthüllt.
Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos
Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten
– 31.01.16 Bernried, Slam-Show, Buchheim Museum
– 21.01.21 Bernried, Spazierrunde
Ei der Daus
Manch Kuckucksei das Nest befüllt –
Was sich dann später flugs enthüllt.
Hochgefühl, tiefergelegt
Vom See her weht der Wind und sagt:
„Das Gute hat gewonnen.“
Und in die alten Ufer ragt
Ein Neues, das begonnen.
Ich spür die Brisen, seh die Wellen –
Doch in mir weilt die Skepsis.
Sich auf mehr Hoffnung einzustellen,
Besänftigt nicht die Sepsis.
Es wiegen Halme, Blätter schwingen –
Erobert scheint der Steg,
Erzählbereit von bess’ren Dingen.
Zu guter Letzt: ein Weg.
Man trug den Eifer, unverzagt –
Längst trag ich meine Schwächen,
Werd, da ein frischer Aufblick tagt,
Versinken ins Gebrechen.
Das bisschen angefaulter Mut
Schafft’s nicht mehr zum Triumph.
Zu oft verwässert ward das Blut,
Der Adern Haut zu stumpf.
Das Abgekämpfte stört das Bild
Und schmälert den Gewinn.
Wer jetzt nicht feiert, jetzt nicht wild,
Gehört dort nicht mehr hin.
Zweite Auftragsversewoche 2021: Gewünscht wurden Gedichte zu den Themen Heinzelmännchen, Zustand zwischen Schlaf und Wachsein, Carmina Burana, Glückspilze, Vampire, Energetische Gebäudesanierung, Gewissheit des Todes, Gutes Reimen, Frischluft, Griechenland und Vernichtung der Menschheit.
Gutes Reimen
Minderwertig scheint vielen ein abfällig Wort –
Man spendet zu gerne Versuchen Support
Und bangt, da wird etwas gebrandmarkt als schlecht.
Nun, nennen wir’s handwerklich leistungsgerecht?
Mich sehnt die Suche zum Extrem,
Du findest das zu unbequem –
Und hast ja als Replik zudem
Mich schon besiegt bei manchem Slem.
Total egal – es darf im Leben
Ja Messdiener und Päpste geben,
Die sich, vereint in einem Glauben,
Ihr Ausmaß an Passion erlauben.
Die Welt kann ich so denken, bloß
Das Reimen ist nicht rankinglos.
Dein Text wär – jeder Slam-Sieg ehrt dich! –
In meinem Kosmos minderwertig
Zweite Auftragsversewoche 2021: Gewünscht wurden Gedichte zu den Themen Heinzelmännchen, Zustand zwischen Schlaf und Wachsein, Carmina Burana, Glückspilze, Vampire, Energetische Gebäudesanierung, Gewissheit des Todes, Gutes Reimen, Frischluft, Griechenland und Vernichtung der Menschheit.
Ein gewisser Tod
Es wartet auf mich vor dem Hauseingang
Seit immerschonimmer ein schwarzes Loch.
Einst ging ich nur ungerührt seitlich entlang
Auch Drüberzuhüpfen war easy und doch
Es wuchs stetig heran, grad in jüngerer Zeit
Und sein Radiusrachen ward unbequem weit
Den Sprung aus der Tür wag ich lang schon nicht mehr
(der Schlundumfang reicht seit zig Jahren für zwei)
Ich schleich mit Bedacht an der Wand mich vorbei
Und steh auf der Straße als älterer Herr
Der markiert sich ’nen weiteren Ausreißerstrich.
Doch es gibt dieses Loch. Und es wartet auf mich.
Zweite Auftragsversewoche 2021: Gewünscht wurden Gedichte zu den Themen Heinzelmännchen, Zustand zwischen Schlaf und Wachsein, Carmina Burana, Glückspilze, Vampire, Energetische Gebäudesanierung, Gewissheit des Todes, Gutes Reimen, Frischluft, Griechenland und Vernichtung der Menschheit.
Energetische Gebäudesanierung!
Dies Haus erhält nun neue Fenster,
Das Dach, die Heizung sind erneuert!
Für Kälte, Ärger und Gespenster
Heißt’s „Draußen bleiben!“ – so bescheuert,
Für deren Zechen
Noch zu blechen,
Sind wir nicht!
Wir sind dicht.
Ab jetzt wird celsiusgegeizt,
Ausschließlich für uns selbst geheizt!
Es ist, wenn man so prima dämmt,
Die Klimakrise schon gestemmt –
Zugleich die Wirtschaft angekurbelt!
(Klar, nu wird wieder losgeschwurbelt …)
Wir Eigentum- und Klimaschützer
(nur Hobby-Fördergeldernützer)
Hab’n unsre Ärmel hochgekrempelt,
Die Erderwärmung angerempelt –
Und wenn jetzt alle Dämmer halten,
Wird diese Welt alsbald erkalten!
Dann ist dank unsrer Einsparschwüre
Draußen vor der Gartentüre,
Wo der SUV geparkt is,
Arktis.
Zweite Auftragsversewoche 2021: Gewünscht wurden Gedichte zu den Themen Heinzelmännchen, Zustand zwischen Schlaf und Wachsein, Carmina Burana, Glückspilze, Vampire, Energetische Gebäudesanierung, Gewissheit des Todes, Gutes Reimen, Frischluft, Griechenland und Vernichtung der Menschheit.
Vampire 2.0
Statt aus saugen wir unsre Opfer ganz ein,
Verdammt dazu, immerzu bei uns zu sein.
Die Zähne hab’n wir dezent Cookies genannt
Und seh’n den Protestruf „Genug is!“ entspannt,
Denn die treuesten unserer Sklaven sind bald
Auch tagsüber nur Nachtgestalt.
Hast du vorm Reich der Finsternis,
Graf Dragoogla und Insta Schiss?
Es zeigt sich unser Herrschaftswandel
Als Untertanen schon’nder Handel:
So macht der Mut zum Datenfluss
Mit altem Blutdurchwaten Schluss!
Zweite Auftragsversewoche 2021: Gewünscht wurden Gedichte zu den Themen Heinzelmännchen, Zustand zwischen Schlaf und Wachsein, Carmina Burana, Glückspilze, Vampire, Energetische Gebäudesanierung, Gewissheit des Todes, Gutes Reimen, Frischluft, Griechenland und Vernichtung der Menschheit.
Glückspilz
Ich fürchte schon, anderen Unglück zu bringen –
Verbrauch ich doch selbst zu viel Glück.
Ich scheine den Most aus dem Osten zu wringen,
Wenn ich mich gen Westen nur bück.
Ich sah ja die Besten der Nachbarn verderben –
Zuhauf konnte ich ihre Hoffnungen erben.
Und Stück für Stück drücken sich meine Lamellen
Ins Glück all der Doppelhaushälftenparzellen.
Ich werde mich flechtenhaft weiter verbreiten,
Bis dass die Böden ausgelaugt.
Auch fortan wird mich Miss Fortuna begleiten,
Von meinem Myzel angesaugt.
Ist erst der ermüdende Süden verlassen,
Zieh ich aus dem Norden mir Orden in Massen.
Ein Stückchen vom Glück willst auch du erfleh’n? Wehe,
Es ist dies Pilz‘ Sporenflor in deiner Nähe!
Heute die ersten Auftritte jener Art gemacht, die von meinem Abschied von der Slam-Bühne nicht betroffen sind – also auch 2017 würden stattfinden können: Eine Show ohne Wettbewerb zur Picasso-Ausstellung im Buchheim Museum und ein Auftritt als Gast bei den Schwabinger Schaumschlägern. Das Spontangedicht gibt Ausblick auf die in Kürze anstehende Schweiz-Tour, vielleicht von dem überraschend üppigen Schneefall inspiriert:
Im Buchheimmuseum zu Bernried
Neun Tage vor Bern heut‘ in Bernried gelesen
Das ist eine ganze Spur näher gewesen
Um jenes sich die Aare schlängelt
Zu jenem man von Starnberg drängelt
Im hochverehrten Publikum
Ging alsbald dann ein Murren um
Denn
Man fand, das war genug Reim
Und schickte mich samt Buch heim.
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