Zweite Kuala-Lumpur-Variation
A paar coole Lamas,
Pullover, Pyjamas,
„Au clair de la lune“ loopt ums Mahlwerk des Karmas,
Mal Alkohol pur,
Kahle Maler auf Kur –
Alle Qual umhallt plurales Hurengeknurr.
Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos
Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten
Zweite Kuala-Lumpur-Variation
A paar coole Lamas,
Pullover, Pyjamas,
„Au clair de la lune“ loopt ums Mahlwerk des Karmas,
Mal Alkohol pur,
Kahle Maler auf Kur –
Alle Qual umhallt plurales Hurengeknurr.
Erste Kuala-Lumpur-Variation
Koalas können Lumpen sein.
Doch pure Schurken!? Eher nein.
17. Juni 2024, abends
Welche Art von Gedichten geziemt sich’s zu schreiben
An der Türschwelle einer Moschee?
So rein von dem Lautbild her will es mich treiben
Zum stimmigen „Allah olé!“.
Doch rein ob des Bilderverbots lass ich’s bleiben,
Denk vollüberzeugt ein „Och, nee …“.
Es zwingt mich ja niemand, Gedichte zu schreiben
An der Türschwelle einer Moschee.
Makakenmoment
Heut hab ich Makaken ma pinkeln geseh’n –
Da schienen die Tiere was misszuversteh’n!
Sri Aman
Chinesische Shophouses säumen die Straßen
Und alles geleitet zum breitbraunen Fluss.
Ein Blechkrokodil mahnt uns (die’s lange vergaßen):
Dem Dschungel dient jedes Motiv als Genuss.
Das Ur- unsrer Wälder gilt scherbenbesiegt –
Doch die Fallzahlen prahlen mit Splittern.
Die Spatzen bezetern, dass niemand mehr fliegt
Im Geblitze von leeren Gewittern.
Zwischen Rückzug und Aufbruch wird so viel gedeutet
Und im Fort lauern greise Kanonen.
Vielleicht wird noch manches Mal Manches erbeutet,
Doch die Stadt, sie beschränkt sich aufs Wohnen.
Und der Rauch der verlegenen Streetmarket-Stände –
Er verfliegt ohne weitere Noten.
Doch der Strom, er verbirgt noch zu schreibende Bände –
Darum bleibt weiters Vorsicht geboten!
Sarawak
Vor Jahren ward es fester Plan,
Ist dann Prospekt geblieben.
War damals direkt angetan,
Doch ließ mich stets verschieben.
Ich vagabundierte durchs Vorzügegeben:
Mal nach dort, mal sofort, mal geplant und mal eben.
Den Prospekt letztes Jahr dann ad acta gelegt
Ins Archiv des Recycling-Containers –
Nach dreißig Jahr‘n immer noch sehr gut gepflegt
(Ich hab mir gedacht, ich erwähn das)!
Was hat mich damals fasziniert,
Wie weiß ich, was noch stimmt?
Manchs Traum Buffet an Wert verliert,
Sobald man davon nimmt …!
Doch ich ließ, prospektlos aufgebrochen,
Mein dreißig Jahr jüngeres Herz wieder pochen
Und erkenne: Was einst meine Neugier gerührt –
Es versteht sie noch immer zu stillen.
Ein sehr langer Weg hat mich hierhin geführt
Aus tief eingefrorenen Willen.
Wasserträge
Bin vom Wassertragen ganz durstig geworden,
Ich befürchte, ich mach‘s nicht mehr lang.
Und drohte jetzt jemand, mich bald zu ermorden,
Mir würde darob nicht mehr bang.
Das Gewicht meiner Last hat sich stetig verdoppelt,
Und mein Durst steigert sich mit der Hitze.
Ihr zu viel ist mit meinem zu wenig gekoppelt –
Das fühl ich, so wahr ich hier schwitze.
Bin vom Wassertragen so durstig geworden,
Ich befürchte, ich schaff‘s nicht mehr weit.
Indes führt der Weg zwar allmählich nach Norden –
Alleine, mir bleibt keine Zeit.
The House of Ascher (zum Siebzigsten)
Hurtig durchspurtet das House of Ascher
Zum Geburtstagsschmaus: der Pascha.
Er, der oft auf Shows gesichtet
(manch Moment dort abgelichtet),
Folgt dem „Es ist angerichtet!“,
Wird daselbst nun eingedichtet:
Es hilft, nicht erst beim Siebzigwerden
Mittels „Sieb‘s Ich!“ sich zu erden –
Auf dass hehre Nichtigkeiten
Nicht von dem, was wichtig, leiten
Und wir lässig überwinden
Was wir längst schon lästig finden.
Alle Rechte bei Wolfgang Ascher, für den das Gedicht im Rahmen der Kuba-Spendenaktion 2024 erstanden wurde.
Heldenfantum
Joi, bald können auch wir wieder Helden gedenken,
Kränze kredenzen und Mitgefühl schenken,
Den Stolz in die trauernden Heulsusen rammen
Und ausweglos heucheln, hier gäb‘s ein Zusammen.
Denn nie sind es die Söhne der Einsatzbefehle,
Die die Schützengräben düngen.
Nie sind es die Söhne der Uni-Hörsäle,
Die Altersdurchschnitte verjüngen.
Doch wir formen das Wording der Einladungs-Cards
Und wir kümmern uns um das Design.
Wir spiel‘n gern die Liftboys des Ranghöhegrads –
Durchaus offen, doch niemals gemein.
Wir bestatten auch Matsche (wir horten ja Würde),
Beklatschen die Opfer als unsres Volks Bürde
Beim Kränzekredenzen und Mitgefühlschenken –
So vollendet durchregt, wenn wir Helden gedenken.
Kleine Eimer
Ein Kleiner Eimer Schwermut
Sich im Augenwinkel hält.
Ich streb nicht mehr gen „sehr gut“,
Seit mein Seufzen mir gefällt.
Es locht zwei falsche Töne,
Doch das mindert nicht sein Singen;
Es kennt der Gegner Söhne,
Doch es kentert nicht beim Ringen.
Welch rumpelnder Luxus, gefährdet zu sein –
Ein dumpfes Gefühl lustig werdender Pein.
Und welch eilig Entschluss, diesen loszuwerden –
Er kann (freilich: muss) unser Dasein bloß erden.
– Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)
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