Weil ich Thüringen immer schon das landschaftlich schönste Bundesland nenne, Rainald Grebe (in Vertretung vieler) nicht mag und sich dies schicksalhaft in dessen Lied „Thüringen“ zu einem Gesamtmurren’n’Schnurren sammelt, hier eine Zusammenfassung als Gedicht.
Die Rache der Prärie
Für Thüringen
Umbringen
Könnte man,
Einverstan-
-den, den überheb-, gräss- und gewöhnlichen Grebe
Weil dummbeifallsüchtiges Flachwitzesingen
Grund genug nimmt, dass er weiters wohlgemut lebe …
Nun
Durch die Saale-Schleifen läuft kein RTL II
Und die einfachsten Scherzchen geh’n meist schnell vorbei
Irgendwo hinter diesem Hügel liegen die 15 Häuser von Mönchgrün. Aber wie es da auschaut, muss man selbst ergründen. Vielleicht beim Literarischen Weinfest 2017?
Schlummertrunken
Wo die grünen Mönche wohnen
Mitten Apfelbaumgeäst
Torkle ich mit Kollisionen
Halte mich am Weine fest
Leg mich auf der Wiese nieder
Hoffe, dass das Wetter hält
Sattle meinen Abtauchsieder
Reite in ’ne andre Welt
Vom Balkon der erhöhten Maxvorstadt ins Netz gesetzt.
Zeugen der Dichtung
Ich habe mein Heim nicht über den Dächern
Sondern siedle bescheiden im Dache
Wo Vogelvisiten betäuben und krächern
Beobachtungszögerlich, was ich da mache …
„Na, Gedichte, du Piepe! Und zwar über dich!“
Das Angesicht zu Angedicht
Behagt den frag’nden Vögeln nicht
Und solch Fokusse fürchtend, verpissen sie sich
Es war da so eine Ahnung, als wenn sich das gute Wetter immer verkrümelt, sobald ich wieder in München ankomme. Heute sieht das anders aus. Aber der Eindruck bleibt – in Form eines Gedichts:
Hoch & Wasser
Die Gewässer sind mit allen Wassern gewaschen
Und Nässe lässt sich von der Nasenspitz naschen
Die Spatzen sind’s satt, durch die Stadt zu spazier’n
Weil Platzregen ratzefatz das hinfort spülen
Was sich bereits regte an Sommergefühlen
Nun trommeln die Tropfen aufs hoffende Hirn
Schon wieder ein Stadtschloss – gestern Braunschweig, heute Erlangen.
Fragen über Fragen
Was willst du mit deinem Gezeter, Erlangen?
Verlangst du von Mittätern bessere Zangen?
Ist nicht so ein Hater per se schon befangen?
Und meinst du, dass zehn Meter Absperrband langen?
Das sind halt so Fragen – die kann man sich stellen
Doch würden hier wahrlich die Antwor-
-ten nicht so richtig was erhellen
Denn, was, zum Teufel, habt ihr vor?
Für die einen ist es das pompöseste Einkaufszentrum der Welt, für die anderen ist es einfach Duplo: Die Schloss-Arkaden Braunschweig.
Das Schloss
Des Schlosses Tor ist aufgeschlossen!
Schon strömet das Fußvolk mit pilgernden Riten
Selig gewahr, dass die Herrn auf den Rossen
Über Braunschweig, Saturn und das Weltbild gebieten
Wie fiel Männer und Butlers hier verkehren!
Dort preist man Thalia, da segnet Apollo!
New Yorker Gesandte die Stadt heut beehren
Und mittenmang, schaut!, residiert Marc O’Polo!
Und mit Esprit, Nanu Nana
Besieht man, was kein Volk je sah!
Welch Pracht! Auf die kraft Ladenschluss
Man kurz entschlossen warten muss
Den Vormittag in Wattenscheid für die Aufnahmen von sechs weiteren Songs zum am 2. Oktober erscheinenden zwölften Marilyn’s Army genutzt. U.a. dieses Lied:
Starallüren
Insgeheim kann ich schon spüren
Wie die frühen Starallüren
Schür’n die Divenhaftigkeit
Es greift Kritik per se zu weit
Spart Euch das – ruft freudenvoll:
Alles verziehen, alles wundertoll!
Weiterhin zu inkludieren:
Nicht mehr zieren – Schmierenstück ole!
Halberledigt stimmt die Predigt bis auf unbestimmt
Ganz geheim wirst Du Dich rühren
Und die zu Idolen küren
Als würd’st Du für ihren Thron
Dich immer int’ressieren schon
Ungemein kann es verführen
Wenn vor den verschloss’nen Türen
Zeigt sich meine Wenigkeit
Glaub mir, boy – es führt zu weit!
Spar Dir das – und bleib Dir treu
Alles verlogen, alles auch nicht neu!
Weiterhin zu inkludieren:
Abservieren – Schmierenstück ade!
Und sich gnädig dem entledigt, obwohl alles stimmt.
An manchen Stellen sieht Bielefeld dann aus wie Bayern. Oder Schottland? Gibt’s doch gar nicht.
Ginikön von Westostfalen
Ja, ganz ohne viel an der Welt rum zu dreh’n
Kann jeder die Liebe in Bielefeld seh’n
Das fällt dir nicht leicht oder fällt dir gar schwer?
… Debilefeld macht auch was her!