Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

München

Fotos aus München, seit 2014 Stammsitz der Reimerei Klötgen. Unzählige Auftritte während der Tour 2016. Und danach quasi alleinige Dienststelle in Sachen meiner Poesie.


  • Kühler Grund & das eintausendeinhundertachtundzwanzigste Gedicht

    Am Isarufer bei Thalkirchen

    In einem kühlen Grunde

    Es scheint schon bedrückend, wie Dinge zerschwinden,
    Die vor ein paar Jahren noch Selbstverstand hatten,
    Seuft’s mich, angelehnt an den ewigen Rinden
    Der Wälder, zermürbt von den Wanderdebatten.

    Im Drinnen fehlt mir jetzt fürs Bleiben zu viel.
    Aber hier kann ich auch nicht verweilen.
    Als Erstes von Manchem zerschwand wohl mein Ziel.
    Und mit euch kann ich keines mehr teilen.


  • Schäfflertanz & das eintausendeinhundertfünfundzwanzigste Gedicht

    Schäfflertanz 2019 am Josephsplatz

    Dieser Songtext greift schon mal ein wenig vor. Aber was wir haben, das haben wir. Die letzten Nächte der Westend Bohème werden dann ab September 2019 monatlich begangen!

    Die letzten Nächte der Westend Bohème

    Wenn das Licht versinkt
    Und vom Gerüst der Hackerbrück‘ mit
    Angebroch’nen Weinflaschen die Trecks gen Westend zieh’n

    Durch die Bergmann hinkt
    ’ne cowboylose Tölenkrücke
    So als hätt‘ die Straße etwas Sehnsucht nach Berlin

    Da grüßen wir noch eben
    Den Rest vom süßen Leben
    In jedem „Grüß di/Servus!“ weht ja auch ein …
    Hauch von Abschied

    Refr.: Denn was heut so gut beginnt, könnte morgen schon vorbei sein!
    Der DJ schwankt noch zwischen Sex Pistols und Wham
    Es ist vielleicht nicht die, aber sicherlich schon eine
    Der letzten Nächte der Westend Bohème

    Die letzte Runde dreht
    Und ein verirrter Wies’n-Touri
    Trinkt mit dir am Tresen selig seinen dritten Schnitt

    Der Plan zum Neubau steht
    Die Umlaufbahn von dem Saturn ist
    Topsaniert und jeder fragt sich, komm’n wir da noch mit?

    Da grüßen wir noch eben
    Den Rest vom süßen Leben
    In jedem „Grüß di/Servus!“ weht ja auch ein …
    Hauch von Abschied


  • Maxvorstadt & das eintausendeinhundertvierundzwanzigste Gedicht

    Alter Nordfriedhof München

    Über Boten

    Es schmiegt sich der tote
    Griechische Bote
    So schmuck in die Stunde
    Nach Nachricht der Kunde
    Vom Schicksalsschlagschlick Soundso.

    Geschickt hetzte er zum Orte
    Seiner letzten Worte
    Mit der Loslast vom ungern Gehörten –
    Jetzt mimt er den schwungvoll Zerstörten.

    Gehört als Brauch ja auch zur Show.


  • Schneefall & das eintausendeinhundertdreiundzwanzigste Gedicht

    Alter Nordfriedhof München

    Das feinste Übel

    Auf edlen Kredenzen und Anrichtemöbeln
    Berserkernd wedelnd herumba!zupöbeln,
    Um dann doch aller Schönheit die Schönheit zu lassen –
    Spürend, ein Mehrheitchen wird dich jetzt hassen,
    Ist für mich das feinste Übel,
    Festigt meines Daseins Dübel.

    Wo dennoch Teures runterfällt,
    Ist’s die Schuld von eurer Welt!


  • Max-Joseph-Platz & das eintausendeinhunderteinundzwanzigste Gedicht

    Max-Joseph-Platz vorm Residenztheater München

    Nächtliche Busfahrt zum Theater

    Sternschnuppenhuschend verblitzen die Lichter
    Auf beschlagnen Fensterscheiben
    Das Vage in ihnen appelliert an die Dichter
    Bei diesem Thema dran zu bleiben

    Was wäre es, gäb es hier etwas zu sehen?
    Was gäbe es, wär es für uns zu verstehen?

    Gelbliches Weltlicht wirft mähliche Schatten,
    Die vom Tage verblasst sich im Rinnstein begatten.
    Die lernen noch die Dunkelheit,
    Kleben uns an den Hacken wie fehlende Zeit.

    Was würde es, könnt hier noch etwas entstehen?
    Was könnte es, würd es nicht einfach vergehen?

    Die Schaufenster strahlen wie Suchscheinwerfer
    Über treues Kopfsteinpflaster.
    Keine Frage in mir stellt mein Augenlicht schärfer,
    Kein Vers ist ein zum Plan Gefasster.

    Doch manches scheint im Werden.


  • Krieg & das eintausendeinhundertneunzehnte Gedicht

    Firedensengel München

    Stattkind

    Sich unter Feinden
    Einzugemeinden
    Ist ein wundersames Spiel.

    Niemand kennt mei‘
    Nur auf Standby
    Wandnah wandernd‘ Landei-Ziel.


  • Olympiapark & das eintausendeinhundertachtzehnte Gedicht

    Schnnee im Olympiapark

    Dauercamper

    Wir sind schon zu lange in Ferien vor Orte
    (Dieser DJ spielt immer das gleiche!):
    Wir lümmeln wie auf unserm Strandtuch Verdorrte –
    Im Swimmingpool dümpelt ’ne Leiche.

    Wir sehen uns vorsätzlich fassungslos an
    (Ey, Liquido geh’n nicht mal ironisch!):
    Schon vorm Rooftopbar-Sundowner fragst du „Und dann?“ –
    Unsre Restauswahl lichtet sich chronisch.

    Wir ringeln uns ein in die Post-Wiederholung –
    Sind die Abreisezyklen so zwingend?!
    Der Tag fädelt ein in die WiderErholung
    (Diese Setlist ertrag ich nur singend!): …


  • Lange Nacht & das eintausendeinhundertsiebzehnte Gedicht

    Im Skygarden München bei  der Langen Nacht der Architektur

    Laiesein

    Deine Architektur bremst mich aus zum Betrachter,
    Einem mal dies und mal das, mal alles Missachter.
    Wie ich mich auch bewege, scheint untalentiert –
    Und ich habe, weiß Gott, ein paar Jahre trainiert!

    Deine Architektur stempelt mich zum Verlierer,
    Einem Über-Gebühr-in-der-Lobby-rum-Stierer.
    Und mein Stil scheint alleine für mich nicht zu klein –
    Nun, ich könnte wohl nirgends verlorener sein!

    Deine Architektur drängt mich ständig zum Ausgang
    Mit unverblümt säuselndem „Eindringling raus!“-Sang.
    Doch ich habe – wohlwissend, dass es so nicht gedacht –
    Mich sattsam in ihr breit gemacht!


  • 2018er Reste & das eintausendeinhundertdritte Gedicht

    Reste von 2018 im Olympiapark

    Zum Tee

    Ein Vorratsschrank mit Möglichkeiten
    Stand lang bei uns im Flur.
    Der schien uns ständig zu begleiten,
    Als wartete er nur
    Auf neues Dorthin!, frische Spuren.

    Nun gibt’s den Schrank nicht mehr.
    Und lustlos flüstern die Auguren:
    „Wir glauben, er war leer!“


  • Landtag & das eintausendeinhundertzweite Gedicht

    Bayrischer Landtag München

    Sechs Jahre (Zur Schließung der Neuen Pinakothek)

    Wenn in sechs Jahr’n dieser Ort wiedereröffnet,
    Werde ich, ungeordnet, fast sechzig sein
    Und schaff’s, wenn’s gut läuft, noch ein Weilchen
    Hier ohne Unterstützung rein.
    Werd manch Hoffnung und Mensch begraben haben,
    Am Restschorf vieler Narben schaben
    Und Altbekanntes wie Fremdes betrachten,
    Auf andere Konturen achten.

    Als ein chronisch ins tiefste Tal Eingepferchter
    Steh ich sechs Jahre älter dann wieder hier –
    Inmitten frischem Putz erwägend:
    Wie viel vom Ich beließ man mir?
    Für die, die im Bald keine Zukunft haben,
    Ist ein So-weit-nach-vorne-schauen
    Vorweggenomm’nes nahes Darben.
    Ich mag so weit mich vor nicht trauen!

    Mich wundert nicht der Wehmut Stärke,
    Weil ich nur allzu gut versteh,
    Dass ich die weggeschloss’nen Werke
    Nicht ähnlich glücklich wiederseh.


Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)


Gedichte/Fotos ausgewählter Tourstationen:

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