Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

Tiere

Gedichte, in denen Tiere die Hauptpersonen sind.


  • Capybara & das zweitausenddreihundertneununddreißigste Gedicht

    Wasserschweine am Itaipu-Staudamm

    Schokoladentieretiere

    Schokoladentieretiere
    Sind Hasen und Insekten –
    Nicht Kühe oder Schweine,
    Die uns fleischlich immer schmeckten.

    Macht uns die Milch voll Kakao
    Denn treulos blind beim Essen,
    Dass wir so vollends zuckerschwirr
    Die Zuckenden vergessen?

    Nun gießt die Sauen, gießt den Ochs
    In Form’n der Schokolade –
    Für Käfer, Bienen, Kerbgetier
    Ist die Substanz zu schade!


  • Ausgeflogen & das zweitausenddreihundertunddreizehnte Gedicht

    Unsere an die Gentrifizierung verlorene Wohnung in der Tengstraße 4.

    Schönen Gruß an den Nachmieter

    Normalerweis‘ bin ich zu Amei-
    Sen doch eher gräuslich –
    Heut scheiß ich drauf, weil raus. Ja, mei,
    Dann macht’s euch hier fei häuslich
    Und seid dem neuen Herrn am Herd
    Sehr gerne eine Plage!

    Lang fand ich euch bekämpfenswert –
    Nun wünsch ich schöne Tage!


  • Schlossmühle & das zweitausendzweihundertachtundneunzigste Gedicht

    Im ersten Stock der denkmalgeschützten Schlossmühle von Lauchhamer, ehemals Mückenberg

    Rüden haben kurze Beine

    Zwischen Dobermännerbeinen,
    Die ganz oben sich vereinen
    In giganter Körpermasse,
    Magst du zwar sehr klein erscheinen –
    Wie von weit entfernter Rasse.
    Doch du weißt ob deiner Klasse,
    Fleckst umher mit Niedlichkeiten,
    Die putzmunter unterschreiten
    Limits, die ein Reißzahn setzt.
    Grobe Dobermännlichkeiten
    (Bild des Hundseins bis zuletzt) –
    Nun ist’s Putzigkeit, die fetzt!

    Alle Rechte bei Susanne Digel, die das Gedicht im Rahmen der Rio-Spendenaktion 2023 gekauft hat.


  • Kubareiher & das zweitausendzweihundertsechsundsiebzigste Gedicht

    Fischreiher am Strand von Cayo Santa Maria

    Crossover-Ripostegedicht zu R. Gernhardts „Vom Fuchs und der Gans“ und „Sie war ein Blümlein“ von W. Busch.

    Vom Fuchs und der Gans und dem Blümlein und Esel (Die Heuschrecken)

    Gewöhnlich nennt man Fuchs und Esel
    Je störrisch und gewitzt.
    Was die zu zweit sich einverleiben,
    Gilt vorab als geritzt.
    Denn
    Beharrlichkeit und Raffinesse
    Verehrt man als Erfolgsfaktoren.
    Was deren Beißerchen zerreiben,
    Das ist als Entität verloren
    Und wird vom Subjekt zum Projekt,
    Das all den Investoren schmeckt.

    Nach satter Übernahmewut,
    Ner reichlich ungestüm’chen,
    Werd’n Gans und Blume neues Gut,
    Beworb’n als Gänseblümchen.

    Ein verheißungsvolles Top-Produkt:
    Die Softness der Daunen, von Blüten der Duft …
    Doch
    Was vom großen Maul geschluckt,
    Gedeiht in dessen Magengruft,
    Zum Einheitsbrei – und is
    Am Ende bloß Beschiss.


  • Jardin Botanico & das zweitausendzweihundertdreiundsechzigste Gedicht

    Im El Jardin Botanico de Las Hermanas in Vinales

    Der Schuldige (Raunen in den Schlachthöfen)

    Warum kann’s nicht der werte Hahn
    Bei einem Kräh’n belassen?

    Versteift im Wiederholungswahn
    Lernt er uns, ihn zu hassen.

    So manchem Vegetarierschwur
    Vermasselte ein Hahn die Tour.

    Alle Rechte bei Oliver Resken, der das Gedicht im Rahmen der Kuba-Spendenaktion 2023 von mir gekauft hat.


  • Magdeburger Halbkugeln & das zweitausendzweihundertneunzehnte Gedicht

    Magdeburger Halbkugeln / Otto von Guericke Denkmal

    10/12 – ein blasphemischer Huftierdiss

    Neulich bekehrte mich nächtens:
    Keine zehn Pferde verbrächten’s
    Von meiner Treu mich zu zerren!

    Denn, meine Damen und Herren,
    (trotz fehlbarer Entschiedenheit)
    Dank stählerner Zufriedenheit
    Trennt kein Mährchen
    Ein Pärchen
    Zurück in zwei Hälften –
    Und sei’n auch die Gäule bemüht und zu elft, denn

    Gott ist ein Schwächling! Und als solch einer schuf er
    Die Dutzendware Unpaarhufer.


  • Düsseldorfer Sittich & das zweitausendzweihundertachtzehnte Gedicht

    Halsbandsittich in der Düsseldorfer Innenstadt

    Deutsche Papageien

    Unsre Farbe krächzt jene Exotik hervor,
    Die der Nistplatz uns gleich wieder nimmt,
    Und die Ahnung belegt unser inneres Ohr,
    Dass irgendwas nicht mit uns stimmt.

    Derweil wir von Wurzeln des Bambus‘ erzähl’n,
    Schießt Frost uns ins zarte Genick.
    Da all diese Qualen uns längst nicht mehr quäl’n,
    Fragt jeder nach unserem Trick.

    Entlasst den Laudator, auf dass er erkennt,
    Dass jeder verdammt ist zu seinem Talent.


  • Nachbarn & das zweitausendzweihundertdreizehnte Gedicht

    Skyline am Schloss Nymphenburg

    Ripostegedicht auf „Das Eichhörnchen und der gestillte Hunger“ von Elke Bräunling

    Das Eichhörnchen und der gestillte Hunger

    Das Eichhörnchen mag faul zwar sein
    Und ungerecht zu andern
    Und dennoch kann’s mit Stolz allein
    Durch Wald und Wiesen wandern,
    Denn ein Charakterdefizit
    Verdirbt uns nicht den Appetit.

    Doch rattige Beweglichkeit
    Bewirkt, dass man „Boah, eklig!“ schreit.
    Trotz Body-Positivity
    Verstummt nie unser Hang zum „Iieh!“
    In Treu- wie auch in Redlichkeit
    Übt sich dies Tier vergebens
    Von Abscheu wie auch Schädlichkeit
    Trübt sich sein Lauf des Lebens.

    Wer da jetzt seufzt, das sei nicht fair –
    Der äußert sich bedeutungsleer.
    Denn nichts Neues ist, dass uns nur gilt
    Das äußere Erscheinungsbild.

    Bereits beim Faktor Schwanzvergleich –
    Hier nackt verschorft, dort plüschig weich –
    Zeigt sich, da tun sich Welten auf.
    Und so löst sich’s nicht selten auf:

    Ist erst das Eichhorn halbwegs satt,
    Solch Freundschaft bald ein Ende hat.
    Schnell wird’s dem Nest der Ratte weichen
    Und lästern unter Seinesgleichen.


  • Essen-Überquerung & das zweitausendeinhundertfünfundachtzigste Gedicht

    Kraniche überm Ruhgebiet

    Wink gen Afrika

    Wenn die Kraniche bald schon in Afrika landen,
    Im warmen Matsch dortiger Flußbänke stranden
    Und sonnenbefönt vom Erlebten erzählen
    (auch interessant: Welche Sprache sie wählen?!),
    Wie stieg wohl das Fieber der heimischen Fauna,
    Die just überlebte ’ne Bruthöllensauna?

    Wir zieh’n durch die Welt, glauben Krisen zu kennen –
    Aber uns winkt die Wahl, uns von diesen zu trennen.


  • Hotel Kyiv & das zweitausendsiebenundneunzigste Gedicht

    Blick auf die Fassade des Hotel Kyiv in Bratislava

    Aber die Haie

    Aber die Haie fraßen
    Die Brüste, die deinen; die Scheide;
    Der Rundungen Streben nach Maßen,
    Umrundet vom weiblichen Neide;
    Der Raum und Zeit Vollkommenheit
    Und ihre Ebenmäßigkeit –
    Von ziellosen Zähnchen zerrissen,
    Die nichts in Erotik bemessen,
    Nur beiläufig fressen und fressen:
    Dich, Kronstadt von Wesen und Wissen.


Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)


Gedichte/Fotos ausgewählter Tourstationen:

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