Manchmal landet man in einer gewissen Unwirklichkeit. Obschon man Bahnhöfe ja eigentlich ausreichend kennt.
treniprovenientebinario
Was mir italienische Durchsagen sagen?
„Du kannst dich, Bursch, irgendwie echt nicht beklagen!“
Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos
Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten
Globetrottergedichte und andere Verse vom Reisen und Unterwegssein.
Manchmal landet man in einer gewissen Unwirklichkeit. Obschon man Bahnhöfe ja eigentlich ausreichend kennt.
treniprovenientebinario
Was mir italienische Durchsagen sagen?
„Du kannst dich, Bursch, irgendwie echt nicht beklagen!“
Angekommen.
Das Landen auf Inseln
Wenn die Linie der Küste sich sichtbar erstreckt
Und das Meer türkisgrünend den Gelbrand beleckt
Querst du erstmal das Füllhorn an landiger Masse
(Sofern du nicht falschseitig ohne Gewähr bist
Nur siehst, dass das Meer halt noch immer ein Meer ist)
Was hieraufhin folgt, ist ’ne bauchmulmig krasse
Kurve, durch die Meer und Himmel verschwimmen
Im taumelnden Glauben, dies möge so stimmen
Fliegt man schiefer und schiefer
Und taucht immer tiefer
Dann macht die Maschine recht fremde Geräusche
Ist das noch in Ordnung? Klingt nicht so – ich täusche
Mich da hoffentlich … und: ja!
Hier ist der Boden, wir sind da.
Das letzte Gedicht aus Helsinki. Zu den letzten Stunden des Tages. Oder den ersten Stunden der Nacht. Und dem fehlenden Unterschied.
Das nicht schwindende Tageslicht des Nordens
Nachts sind alle Straßen blau …
Als stünde der Tag da noch grade im Stau
Auf seinem Weg ins All zurück
Doch spart er sich das letzte Stück
Und bläut hinein in schwarze Nacht
Man freut sich, dass er das so macht
Auch Reiseweg-technisch scheint es äußerst schlau:
Das Dunkel durchströmende nordische Blau
Auch auf dem Rückweg: Fähre bevorzugt. Scheiß auf Umwege & Fahrtkosten.
Auf See
Das Bugwellenmantra zum Wummern
Der Dieselmotoren – wir schlummern
Wie tief auf dem Grund der beschifften Kanäle
Im Tiefdruck der Walgesang covernden Stähle
Und dämmern und dämmern und dämmern dahin
Grüß mir die Genossen vom Sonnendeck
Erklär ihn’n den Haken am Kreuzfahrtgewinn
Und sag ihn’n: Beschwerden hab’n eh keinen Zweck!
Das Bugwellenmantra pfropft in unsre Ohren
Begleitet vom Wummern der Dieselmotoren
Jena war mal ICE-Paradies. Doch die Stadt wurde abgekoppelt zugunsten der stets gerne in allem bevorzugten Landeshauptstadt Erfurt. Nun ist es still geworden am Haltepunkt Jena-Paradies. Schlecht, wenn man dort hin will. Ein Umstieg mehr, der zudem via Verspätung auf eine Stunde Wartezeit gestreckt wurde. Zeit genug, um auf Erfurts Festungsanlage zu klettern und dieses Gedicht zu schreiben:
Vom Paradies zum Jenseits
Ja, nach Erfurt fuhr ich und erfuhr
Dass seit der letzten Fahrplan-Kur
Jeder Zug via Erfurt das Land durchquert
Und keena mehr nach Jena fährt
Is man eh’r in Erfurt, naja, nur mir bangt:
Ob nu‘ jemals noch jemand nach Jena gelangt?
Wenn man es eilig hat, stellt sich bald die leicht dahingefluchte Frage: Wer hat sich diesen Wegewirrwarr beim Umstieg zwischen den Metrolinien eigentlich ausgedacht – und ist das wirklich der kürzeste Weg? Oder so:
Gängelei
Ich hab mich im Innern der Metro verlaufen
Ein Gängegemenge wie im Ameisenhaufen
Doch nachdem ich gut zweieinhalb Städte durchquert
Bemerk ich: Ach, guck mal – bist gar nicht verkehrt
Da steht schon am Gleis meine Bahn, welch ein Glück!
Die fährt mich vermutlich ein Stückchen zurück …
Bis zu meinem Hotelzimmer sind es 110 Stufen (und es gibt auch keinen Aufzug). Daheim habe ich 96 Stufen zu bezwingen (und es gibt auch keinen Aufzug). Da erscheinen die 669 Stufen zur zweiten Etage des Eiffelturms beinahe etwas wenig. Und es gibt durchaus einen Aufzug. Aber:
669 Stufen
Ob als
„Papa, ich will Pommes!“-Nöhler
Städteausflug-Bustourist
Preissensibler Interrailer
Oder Birthday-Amourist –
Auch auf meiner Lesetour
Nahm ich stets die Stufen nur
Sollte ich einst, schon erlahmt
Mich noch hin zum Turme schleppen
Tragt mich hoch zum letzten Mal
Aber bitte nehmt die Treppen
Was für ein Slam, was für ein Umfeld! Der vorerst letzte Davoser Slam hat gestern den fulminanten Abschluss für drei Tage Sonne, Ski und Schnee gebildet. Nun geht’s wieder heim. Für einen Tag.
Wie jetzt hier – wie’s da war!?
Wie’s so war da, in Davos …?
Ich dacht‘: Ach, wat sachste bloß?
„In Davos? Wie’s da so war?
Allet so wie letztet Jahr!“
Wenn die letzte Wäsche gewaschen und neubeduftet im Kleiderschrank verstaut ist, bleibt sich nur einzugestehen: Ist durch, die Nummer. Um so lakonischer stimmend fällt der Anblick der gesammelten Fotodokumente aus.
Urlaubsreprise
Hotels, Hotels, Ressorts und mores
Der stete Nachhall eines „Woahs!“s
Im Labsalluxus-Wiegeschwung
Und jetzt schon: nur Erinnerung
Irgendwo zwischen dem Auftritt in Seattle und der Ankunft in Frankfurt wurde der 20. Januar verschluckt. Bin zu müde, um der Sache nachzugehen.
Nicht in der Lage – die verschobene Zeit
In Frankfurt hab ich eine Jetlagablage
Zu der ich, Frank, flugs meine Koffer noch trage
Denn die MEZ holt sich pardonlos ihr Stück
Des bei Hinfahrt verlängerten Tages zurück
– Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)
– Gedichte/Fotos ausgewählter Tourstationen:
* Costa Rica
* Hawaii
* Indien
* Kuba
* Madagaskar
* Malaysia (Borneo)
* Marokko
* Mauritius
* Namibia
* Seychellen
* Sri Lanka
– Gedichtthemen:
* Alter, Schmerz, Tod
* Autor & Schreiben
* Berg, Fluss & Tal
* Berlin
* Fahrzeuge
* Frühling
* Gebäude & Urbanes
* Geburtstag/Hochzeit
* Geld & Karriere
* Grusel
* Haus & Heimat
* Herbst
* Internet & Technik
* Kleidung
* Kindheit & Jugend
* Körperteile
* Kunst & Inbrunst
* Länder/Kontinente
* Liebe & Beziehung
* Märchen
* Mord & Totschlag
* München
* Musik & Gesang
* Ostern & Weihnacht
* Pflanzen & Natur
* Poetry Slam
* Politik
* Promis
* Regionales
* Religion & Philo
* Reisen
* Rüpeleien & Tiraden
* Schlafen
* See
* Sex & Erotik
* Sommer
* Speis & Trank
* Sport
* Städte
* Strand/Meer
* Silvester & Wechsel
* Tabak & Alkohol
* Tanzen
* Tiere
* Unsinn
* Wind & Wetter
* Winter
SLAMMED! – das Buch – zum Sonderpreis!
Achtzeiler Alter, Tod & Abschied Autor & Schreiben Berg, Fluss & Tal Berlin Dutzendzeiler Einakter Erde Essen Fahrzeuge Feuer Gebäude & Urbanes Geld, Arbeit, Karriere Grusel Haus & Heimat Internet & Technik Kindheit & Jugend Krummzeiler Kuba Kunst & Inbrunst Körperteile Liebe und Beziehung Luft Marokko Mord & Totschlag München Pflanzen & Natur Politik Reisen Religion & Philosophie Ripostegedichte Rüpeleien Schlaf & Langeweile Sechszeiler Sex & Erotik Speis & Trank Städte Tabak & Alkohol Tiere Unsinn Vierzeiler Wasser Wind & Wetter Zehnzeiler Zweizeiler