Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

Pflanzen & Natur

Gedichte vom Wandeln in Natur und Wald sowie Gedichte, in denen andere Pflanzen die Hauptrolle spielen.


  • Blätter & das dreihundertzweiundachtzigste Gedicht

    Schwabinger Herbst

    Indian Summer

    In Erinn’rung an die Sonne
    Wechseln Blätter ihre Farbe
    Dass man all der Wärme Töne
    Besser im Gedächtnis habe


  • Anse Intendance & das dreihundertvierundfünfzigste Gedicht

    Süd-Mahe

    Mit dem Seychie-ÖPNV Richtung Anse Intendance und Anse Takamaka.

    50 Shades of Green

    Nach Takamaka mit dem Tata
    Vollgepacktes Brummgeratter
    Anse an Anse ans andre Ende
    Pflanzenparadiesgelände
    Gleißend grüßt türkis das Meer …

    Doch überwiegt das Grün so sehr
    In Üppigkeit und Wachtumsdrang
    Dass mir bei seinem Anblick bang
    Ist, ob man da sogar als Mann
    Vom Hinseh’n schwanger werden kann


  • Baobab & das dreihunderteinundfünfzigste Gedicht

    Avenue of the Baobabs, Morondava

    Die Baobab-Allee

    Palastsäulenartig erhebt sich der Stamm
    Aus dem Kern seiner Masse zur Krone empor
    Es ist Ehrfurcht, die ich in die Herzkammern ramm‘
    Und in ratloser Andacht steh‘ ich nun davor

    Jene Allee, die solch Solitäre formiert
    Zum Sinnbild von einem gebeutelten Land
    Und unbeirrt beugsam majestätisiert
    Als Letzte des Urwalds, der hier einmal stand

    Denn dies ist ein Friedhof, der sagt dir: Gedenke
    All jener gekappten Idyllengelenke
    Dem die mächtigen Bäume nur Kreuze sind
    Die allein über eintausend Jahre gerettet
    Dass durch sie die Reue der Gläubigen rinnt
    Dass Heiligkeit sie an Unfällbarkeit kettet

    Einsam thront der Baobab
    Die Asche um ihn schon verweht
    Er steht als Kreuz auf einem Grab
    In einem Reich, das untergeht


  • Brennholz & das dreihundertvierzigste Gedicht

    Wasserfall am Ufer des Tsiribihina River

    Für zweieinhalb Tage auf dem Tsiribihina. Ohne WC und Dusche, aber mit solch passablen Alternativen. Drumherum ist das Land dagegen oft gerodet – und verheizt.

    Holzkohle

    Hier wär soviel Nistplatz für ein Paradies
    Sofern man der Zeit etwas Atemraum ließ


  • Palmarium & das dreihundertfünfunddreißigste Gedicht

    Coquerel-Sifaka

    Ein Koalagedicht. Der erwähnte Baum ist lediglich eine madagassische Unterart des Eukalyptus, der eben die erwähnte papierne Rinde aufweist. Der abgebildete Koala ist ebenfalls endemisch und heißt Coquerel-Sifaka (über den es aber schon in „Mehr Kacheln!“ ein entsprechendes Gedicht gibt). Er ist der letzte Überlebende einer Sifaka-Familie, die es auf der Palmarium-Insel nicht geschafft hat.

    Beweggrund für ein Koalagedicht

    Wär ich Bär, oha, ich wär
    Gerne ein Koalabär
    Denkt’s mich unterm Eukalyptus
    Aufgehängt im Rebootrhythmus
    Längst vom scharfen Saft belämmert
    Dessen Vorschlagskraft jetzt hämmert:
    Es kann doch nichts okayeres geben
    Als so ein Koalaleben!

    Und des Baums beleb’nder Duft
    Nebelt in die steh’nde Luft
    Und will mich mit Menthol betören
    Dass ich mich im Hirne winde:
    „Könnt‘ ich doch hierhin gehören!“
    Kraxelnd an papierner Rinde …

    So atemfrisch ist ungefähr
    Das Leben vom Koalabär
    So dacht es mich dereinst am Strand
    In einem fern geleg’nen Land …

    Letztlich blieb doch einfach alles beim Alten
    Ich wollt nur den Duft in Erinn’rung behalten


  • Bayern & das zweihundertdreiundneunzigste Gedicht

    Rottach-Egern Tegernsee

    Gott mir dir, du Land, du!

    Weissblau

    Der Herrgott tränkte einst dies Land
    Dass aus den Blumen Butter sprießt
    Und Seligkeit zum Treuepfand
    Als Griebenschmalz durch Kehlen fließt

    Wir sind überall Schinken
    Unser Geld schwimmt im Heu
    Hab’n vor allem Linken
    Natürliche Scheu

    Der Schmack im Fleisch, im Gras der Saft
    Das Pfund im Brot, im Arm die Kraft …
    Dass die Luft hier so klar ist, so sauber die Seen …
    Auch die Schönheit der Berge gibt uns zu versteh’n …

    Und dies ahnen genauso die weniger Frommen:
    Das alles hat Bayern vom Herrgott bekommen


  • Cospudener See & das zweihundertzweiundachtzigste Gedicht

    Cospudener See in Leipzig

    Cospudener See in Leipzig.

    Wenn im …

    … ersten Sommer nach dem Krieg
    Ich neben dir im Grase lieg‘
    Schwebt über uns der Dunst von Schuld
    Und spottet aller Ungeduld


  • Unter Birken & das zweihundertsechsundsiebzigste Gedicht

    Landpark Lauenbrück

    Open Air im Landpark. Mit Wald.

    Die kleinen Stämme

    Wir gerippigen Bäume können nicht richtig schwingen
    Wir wippen und kippen dann um, doch wir singen:
    „Wenn jeder hier mitmacht, dann schaffen wir Wald
    Und sind uns einander bezweigend ein Halt!“

    Doch sind wir es nur vorübergehend
    Schon stürmt ein Wind, uns niedermähend
    Den Schwunggewandten Platz zu bereiten
    Welche in die geschaffenen Astlöcher gleiten

    Wir wippen und kippen, wir steh’n hier nicht lang
    Wenn wir auf was stolz sind, ist’s unser Gesang


  • Sommerpause & das zweihundertsechsundsechzigste Gedicht

    Tollwood Festival

    Beinahe Urlaub: drei freie Tage in München. Im, aber ohne Sommer

    Moose und Mosern

    Da atmen die keuchenden Bäume den Staub
    Den der sonnendurchdrungene Boden nicht hält
    Es senkt sich verzagend vom Zweige das Laub
    Dem gilbenden Grase als Frage gestellt:
    „Weißt du, ob des Regens belebender Guss
    Ist schon auf dem Wege zu uns? Denn sonst muss
    Das vom Frühling Erworbene wieder verderben
    Und noch als Gedeihendes frühzeitig sterben!“

    Da, wie auf ein Zeichen, verfinstern sich Wolken
    Werd’n Wasser auf Wasser aus Watte gemolken

    Den Pflanzen ist’s fraglos erlösender Segen
    Nur ich moser‘ böse: „Den ganzen Tag Regen!“


  • Olympiaturm & das zweihundertvierundfünfzigste Gedicht

    Olympiaturm München

    Immer noch anderthalb Tage Freizeit, bevor es wieder auf Tour geht.

    Der Parasit

    Der Schatten der Bäume flüstert leise:
    „Leg dich, Dichter, hin zu mir!
    Ich bin alt, erhaben, weise …
    Will in ein Gedicht von dir!“

    „Nun,“ sprach ich, „das lässt sich machen
    Sollst mein Werkeln heut bedachen!“

    Doch dann bin ich eingeschlafen
    In des Zwielichts kühlen Hafen
    Und trotz treu bescherter Träume
    Schrieb ich nie was über Bäume

    Hab mich oft dort rumgetrieben
    Wegen der Behaglichkeit
    Doch sie selbst blieb unbeschrieben

    Das tut mir unsagbar leid


Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)


Gedichte/Fotos ausgewählter Tourstationen:

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