Atmen – Atem – atmen – Atem,
Füllen – Leere – füllen – Leere,
Etwas Angst vor Ungegartem,
Vor dem Schnitt der Wohlstandsschere,
Sog, Druck und Erleichterung,
Fern vom einst erreichten Schwung,
Doch im Schoß entfleischter Süße
Übt das Ebenmaß Tumult
Und bestellt der Schongeduld
Schöngefärbte Grüße.
Die Affektfreudigkeit des pastelligen Tons
Ist oversexed und underfucked,
Ein schwammiges Meer von Geplärr ohne bones,
Ein opulentes Kleid ums Nackt.
Die Affektfreudigkeit des pastelligen Tons
Ist bloß nach Recherche zu finden.
Lohnt sich sich solche Müh? Nun, sie rüstet dich schon
Für die Konversation mit den Blinden.
Santiago klingt wie ein Verbrechername,
Nach ’nem Schurken mit reinem Gewissen.
Der verkneift sich die Schimpfwörter vor einer Dame –
Die Manieren nicht vollends verschlissen
Und im Innern die Sehnsucht nach schöngeist’gem Leben,
Nach Porch, Poesie und Pompon,
Im Schoß eines Lichts, das sich müht zu vergeben,
Wenn Läuterung bricht den Kokon.
Der Schwitzkasten früherer Notwendigkeiten
Verrohte gewöhnlich den Ton.
Mag Santiago auch niemand zum Tisch mehr geleiten,
Versöhnt man sich mit seinem Sohn.
Grenzen (Update für die Aufgestaut-Fahrgastrechte)
Ziert sich hier wer, uns zu parieren,
Werd’n wir massivstens einmarschieren!
Krakeelt dann auch die Welt – was soll’s?!
Was zählt, ist einzig Buslands Stolz!
Aber sollten sich siegreiche Revolutionen
Für frühere Knechte nicht spürbarer lohnen?
Macht das Che schee, Fidel fidel?
Ich denke „nee“ in tiefrer Seel‘ –
Anstatt all das Volk vor sich selbst zu beschützen,
Wär’s Zeit, die erstrittene Freiheit zu nützen.
Es ist, scheint’s, die Gerechtigkeit
Nicht sehr erpicht auf stilgerecht.
Zunächst vergeht doch sehr viel Zeit,
Dann muss es schnell geh’n – oft wird’s schlecht.
Man schaut auf alter Prachts Verfall
Als das, was wir erstritten –
Verwittert mit im Abgasschwall
Längst ausrangierter Schlitten.
Man restauriert ein Überall
In stets zu kleinen Schritten
Und überhört den Widerhall,
Wie hart man einst gelitten.
Bewerten wir Gerechtigkeit
Bisweilen etwas ungerecht –
So, weil halt Optik sehr laut schreit,
Wenn man zu viel an Schönheit blecht.