Indigo
Blau ist eine stille Farbe,
wie ein klarer Höhlensee.
Violett ihr zarter Knabe,
Doch voll Ungestüm in spe.
Indigo will im Vermitteln
Weiter in die Tiefe geh’n –
Mit der Kraft von je zwei Dritteln
Sich ins letzte endlos dehn‘.
Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos
Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten
Gedichte vom Wandeln in Natur und Wald sowie Gedichte, in denen andere Pflanzen die Hauptrolle spielen.
Indigo
Blau ist eine stille Farbe,
wie ein klarer Höhlensee.
Violett ihr zarter Knabe,
Doch voll Ungestüm in spe.
Indigo will im Vermitteln
Weiter in die Tiefe geh’n –
Mit der Kraft von je zwei Dritteln
Sich ins letzte endlos dehn‘.
Rittersporn
Für den Rest unsrer Zeit wird der Ritterbedarf
In der Welt Überschaubarkeit melden:
Es festigt sich ein lose Sitten entlarv-
Endes Zero-Int’resse an Helden.
Nichts rettet uns vom Tugendschwinden. –
Doch kriegt die Rotte etwas Sporn:
Muss Jugend nicht komplett erblinden,
Wird Don Quichotte neu gebor’n!
Die Wucht der Zucht (Die Sommerblüher)
Ein Jahr hast du geblumt – nun brülle,
Flut die Flur mit Blütenfülle,
Oppulent wie üppig glühend,
Knülle Farbenprachten blühend,
Die vereint in Übertreibung
Flieh’n den Zügeln der Beschreibung,
Trachtend danach im geballten
Sinnenspiel sich zu entfalten.
Braunnarben
Sehr irreleitend blüht doch die
Zartkerzende Kastanie!
Als ahnte sie nichts von der Stacheligkeit,
Vom harten Geschoss, das nach einiger Zeit
Sich dem igeliggrünen Gewande entschält,
Qua Gestalt andre Stories des Werdens erzählt.
Sind sich all die treuen Bestäuber im Klar’n
Über der Kastanie Plan?
Denn irreleitend blüht doch die
Zartkerzende Kastanie.

Dritte Auftragsversewoche 2021: Gewünscht wurden Gedichte zu den Themen Steuererklärung, die Abstammung vom Affen, Wim Thoelke, das Grend Kulturzentrum, Rot-Weiss Essen, Bierbrauen, Steingärten, Mütter und Tanz/Gymnastik.
Mein Garten
Ich schotter meinen Garten zu,
Leg all des Rottkrauts Saat zu Ruh,
Und reines Steinsein überdeckt,
Was unbefugt gen Wuchs sich reckt.
Organisches gebärt Verderben –
Auch wir, die wir fortwährend sterben,
Haben diesen Ort nur von den Kieseln gelieh’n,
Vom Sand und vom Staub, die ihn bald überzieh’n.
Für all den Kreuch- und Fleuchbelag
Läuft nur ein Zwischenmietvertrag –
Zur Übergabe, besenrein,
Muss alles ohne Wesen sein.
Der Bub und Gattin Gabi wohnen,
Schon hübsch umhüllt von Gabionen,
In Steinegemeinschaft, von Streben umgittert.
Es braucht ja Äonen, bis sowas verwittert.

Das Scheit
… ist erkennbar nur Teil,
Aber dennoch massiv,
War mal Pascha in einem Verband,
Dankt die Trennung dem Beil,
Floh dem Co-Daseinsmief –
Umso rascher wird es nun verbrannt.

Es
Ist
Ein
Jüngst gefällter Stamm,
Den ich in seinen Standpunkt ramm‘,
Aufrecht monolithenhaft,
Wie ein strammer Männerschaft!
Manche meinen zwar, die Äste
Sei’n an ihm das wahrhaft Beste –
Ich neig‘ dazu zu behaupten,
Dass die andernorts belaubten
Nachästigen Gabelungen
Ungemein gelungen
Sind. Empfindest
Du da eh nich‘
Ähnlich?
Denn seine
Zweige
Adeln
Nad
el
n
!

Nachwuchs
Das Raubein bilanziert vergrätzt:
Der Stein hat sich nicht durchgesetzt –
Und Fels wie Staub befliesen
Nun Moose, Kraut und Wiesen.

Schöneberger Südgelände
Schöneberger Südgelände
schon‘ dich güt, vermeide Brände
und verberge schön galant
ausrangiertes Tuff-Tuffland!
Lass Birken bewirken
den Zuzug von Tier’ken
gönn dir auch Robin’chen
zwischen den Schien’chen
betagg alle Wände mit „Ende Gelände“!
Betagt mault manch Gleis-Greis: „Scheiß Umweltverbände!“
Drängt’s dein wilderndes Herz noch nach weiteren Faxen?
Dann lass uns mal Schönebergs Norden bewachsen!

Letzte Aussaat
Roll in den Herbst die Knollen frü-
Her Lenz-Enhancer-Blumen!
Bring eindringlich der Zwiebeln Blü-
Tenmeer unter die Krumen!
So ist im Niedergang die Wie-
Derkehr bereits bereitet,
Wenn Zuversicht stets im Biki-
Ni gegen Schwermut fightet!
– Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)
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