Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

Feuer

Verse für die Choleriker, denen man Feuer, Sommer, Mittag und die Adoleszenz zuordnet.
Die appellativen und derben Gedichte.
Vom Schmägedicht bis zur Gossenlyrik. Auch mit einem Gedicht von Julia Engelmann, von mir selbst geschrieben.

Sollte Ihnen ein hier eingereihtes Gedicht eher den anderen Kategorien Erde, Luft oder Wasser entsprechen, bitte ich, mir eine Nachricht über www.hirnpoma.de zukommen zu lassen!


  • Neues Schloss & das zweitausendsechshundertfünfundsiebzigste Gedicht

    Neues Schloss Bad Muskau

    Überrumpelt

    Es schiss dein Übernachtungsgast so unverzagt ins Bett –
    Du hättest ihn zu gern befragt
    Zum Hergang A-Z.

    Denn wann stellte sich – nur zum Beispiel – heraus,
    Dass das Quengelnde drängelte „Ich mag hinaus!“?
    Wie ist die Wurst drauf nach vorne gehüpft,
    Das erste Geköttel dem Körper entschlüpft?
    Hielt es zunächst der Anus fest?
    Und wer(Strich)was hat dann gepresst?

    Das sind doch durchaus noch zu klärende Fragen!
    Wär da auch außer Unbehagen
    Als Antwort sehr wenig wahrscheinlich …
    Du stellst sie nicht, stellst nicht den Gast!
    Genießt, dass du nun Ruhe hast.

    Langsam wird dir die Sache zu peinlich …


  • Fuchsienbrücke & das zweitausendsechshundertsiebzigste Gedicht

    Fuchsienbrücke im Park von Bad Muskau

    Inschrift in spe

    Ich muss immer und immerzu Inschriften lesen
    Von Menschen, der’n Hauptwohnsitz da mal gewesen,
    Die dort zu Besuch war’n, die einst hier geboren,
    Bevor sie ihr Leben woanders verloren.

    Was mich betrifft – presst gerne klein
    Dereinst in solch ’ne Inschrift rein,
    Dass da steht: „Hier stand einer, der triftig und lieb
    Statt nur von sich selbst über Inschriften schrieb!“


  • Deiter Glockenspiel & das zweitausendsechshundertachtundsechzigste Gedicht

    Das Essener Glockenspiel im Deiter Haus

    Da müssen wir noch mal drüber diskutieren …

    Die Schwerfälligkeit und die Unendlichkeit –
    Sie verzahnen sich in ’ner Umarmung.
    Sie schlürfen die Pfützchen verbliebener Zeit
    Und die Ungeduld winkt zur Besamung.

    Ach, schwerfällig zieht sich die Längstfälligkeit
    Um den Euter von jeder Entscheidung.
    Eh die mich behelligt, bin ich sie schon leid –
    Ob der Zähigkeit ihrer Vermeidung …

    Die Verspätung erleidet Bezugspunktverlust
    Und verstetigt sich ohne Gewissen.
    Es entblößt die Verödung ’ne tranige Brust –
    Und aller Elan ist verschlissen!


  • Holzknechte & das zweitausendsechshundertsiebenundsechzigste Gedicht

    Denkmal Unseren Holzknechten in Ruhpolding

    Ein weiterer Songtext fürs nächste Marilyn‘s Army Album.

    Gold

    Wir schürfen eine Art von Gold,
    Die ihr nicht anerkennen wollt.
    Es glüht vor einem Glanz von Wert,
    Den eure Dominanz nicht schert.
    Wir machen es uns hier bequem –
    Ihr dürft das Recht dazu uns neh’m.
    Ihr bilanziert, wir wär’n too old –
    Und wir begrüßen euch mit … Gold!

    Wir würfeln um ’ne Art von Gold,
    Der ihr null Anerkennung zollt.
    Ihr untersagt uns solch Gewinn
    Und ihr beklagt das „Un-“ vorm Sinn.
    Wir lauern weiter aufs Extrem,
    Um es uns dauerhaft zu geb’n.
    Was ihr uns auch verbieten wollt –
    Wir mieten uns hier ein mit … Gold!

    Ihr dürft euch immer sich’rer sein:
    Wir fallen zigmal auf uns rein.
    Was ihr euch gern notieren sollt –
    Nebst unsrem Ziervorrat an … Gold!
    Und wir bezieh’n’s von überall,
    Es dient als Jedermanns Metall.
    Wenn euch ein Schimmern überrollt,
    So ist es immer Gold, Gold, … Gold!

    Erlöst die Abgesängerei vom Moll, denn
    Unsere Untergänge enden golden
    Und voll von einem Licht, das nichts verspricht als … Gold!

    Wir schürfen eine Art von Gold,
    Die ihr nicht anerkennen wollt.
    Ihr bilanziert, wir wär’n too old –
    Und wir pläsieren euch mit … Gold!


  • Bahnhofsplatztropen & das zweitausendsechshundertzweiundsechzigste Gedicht

    Idyll am Bahnhof Traunstein

    Am Frühsommertag

    Ich musste mir oft schon den Nacken verbrennen,
    Um Frühsommertage zu ehren,
    Um einen Sack Willkür gleich Wandel zu nennen,
    Um Umkehrgelüsten zu wehren
    Und zudem/vor allen Dingen
    Meteorologen dahin zu zwingen,
    Als Sommer dies Wetterchen anzuerkennen.

    Wie würde es sonst mir den Nacken verbrennen?!


  • Metelkova & das zweitausendsechshundertsechsundfünfzigste Gedicht

    Installation in Ljubljanas Alternativ-Quartier Metelkova

    Ripostegedicht auf „Was es ist“ von Erich Fried

    Was is, hä?!

    Es ist überzogen
    sagt die Vernunft
    Es ist gefährlich
    sagt die Gesellschaft
    Es ist überflüssig
    sagt die Toleranz
    Ich diss, wen ich diss
    sagt der Hass

    Es ist unbedacht
    sagt die Besonnenheit
    Es ist unehrlich
    sagen die Argumente
    Es ist ungesund
    sagt dein Psychater
    Ich diss, wen ich diss
    sagt der Hass

    Es ist selbstgerecht
    sagt die Moral
    Es ist unreif
    sagt die Erziehung
    Es ist lächerlich
    sagt dir dein Spiegel
    Ich diss, wen ich diss
    sagt der Hass

    „Und ich piss dir ans Bein!“ sagt
    die Liebe


  • Karstadt & das zweitausendsechshundertvierzigste Gedicht

    Karstadt Fassade in der Magdeburger Innenstadt

    Nach dem Rückzug
    Ein weiterer Songtext fürs nächste Marilyn‘s Army Album.

    Wir halten uns zu lang schon auf
    In diesem längst verlor’nen Spiel,
    Es gibt nicht viel zu seh’n da draußen,
    Wir erwarten auch nicht viel.
    Wir halten unbeirrbar fest
    An all der Unentwirrbarkeit.
    Wir zählten niemals zu den Besten,
    Doch wir war’n dazu bereit.
    Die Erben halten unsre Hand –
    Ganz klar nicht nur aus Empathie.
    Wir sind uns Geist- und Blutsverwandte –
    Wie einst wir verkünden sie:
    Da folgen bessere Zeiten
    Für die zum Rückzug Bereiten!

    Schon folgt der Tusch zur letzten Show!
    Ist alles Pfusch, doch mit Niveau
    Und nach dem Rückzug zähl’n wir so-
    Wieso uns flugs zurück von Drei auf Zwei und Eins und Go!

    Wir kenn’n uns viel zu gut schon aus
    In diesem längst verlor’nen Spiel.
    Wir finden nicht allein nach draußen
    Und es fehlt uns auch das Ziel.
    Wir kenn’n die Regeln, seh’n die Zeit
    Und drum verhalten wir uns still.
    Wir lassen uns zu nichts verleiten,
    Denn es scheint, dass man das will.

    Jetzt folgt der Tusch zur letzten Show!
    Ist alles Pfusch, doch mit Niveau
    Und nach dem Rückzug zähl’n wir so-
    Wieso uns flugs zurück von Drei auf Zwei und Eins …

    Wir sind zu gut in diesem Spiel,
    Als dass man uns den Sieg hier gönnt.
    Doch wir bedeuten euch subtil,
    Dass ihr uns gern alle könnt.
    Die Erben halten unsre Hand –
    Ganz klar nicht nur aus Empathie.
    Wir sind uns Geist- und Blutsverwandte –
    Wie einst wir verkünden sie:
    Es folgen bessere Zeiten
    Für die zum Rückzug Bereiten!
    Es folgen bessere Zeiten
    Für alle die zum Rückzug Bereiten!
    Und falls doch nicht, dann: nicht


  • Nicht-30 & das zweitausendsechshundertsechsunddreißigste Gedicht

    Karstadt am Breiten Weg in Magdeburg

    Die Mehrzahl von Frühling

    Was heißt, dass du

    Den Plural vom Wort „Frühling“ nicht mehr lernst?
    Dass du im Laufe dieses Jahrs vom Dasein dich entfernst?

    Wie sollten mir die Frühlinge nach dir noch was bedeuten?
    Was soll’n mir Frühlings bringen unter nicht-du-sei’nden Leuten?

    Wie könnt‘ ich der Frühlingika gleich einstmitdir genießen?
    Wie soll aus den Frühlinxen Ebenbürtigdeines sprießen?

    Die kommenden Frühlingae-i soll’n vor dir sich mehrzählen!

    Wir wollen uns gemeinsam durch die Pluralsuche quälen.


  • Buckelwiesen & das zweitausendsechshundertzweiunddreißigste Gedicht

    Buckelwiesen und Marterl bei Klais

    Frühlingssonnenscheinschein

    Mein Schatten trägt ’ne Omma-Jacke –
    Is halt noch nich Sommer! Kacke.


  • Restschnee & das zweitausendsechshundertsiebenundzwanzigste Gedicht

    Blick aufs Mary Portman Haus

    Spürst du, wie der Frühling drängelt?

    Spürst du, wie der Frühling drängelt?

    Ein verletzter Frosthauch schlängelt
    Sich noch morgens bis zur Tür,
    Dankt fast höflich fürs Erdulden
    Seiner letzten Daseinsschulden –
    Dann geht’s ab zur Kür!

    Und aus keiner nächsten Nacht
    Springt’s komplett zurück.
    Alles ist bereits erdacht,
    Nährt sich Stück um Stück.

    Spürst du, wie der Frühling drängelt?
    Winter hat sich ausgeschlängelt!


Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)


Gedichte/Fotos ausgewählter Tourstationen:

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