Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

  • Cagliari & das hundertsiebenunddreißigste Gedicht

    Cagliari & das hundertsiebenunddreißigste Gedicht

    Manchmal landet man in einer gewissen Unwirklichkeit. Obschon man Bahnhöfe ja eigentlich ausreichend kennt.

    treniprovenientebinario

    Was mir italienische Durchsagen sagen?
    „Du kannst dich, Bursch, irgendwie echt nicht beklagen!“


  • Sardinien & das hundertsechsunddreißigste Gedicht

    Sardinien & das hundertsechsunddreißigste Gedicht

    Angekommen.

    Das Landen auf Inseln

    Wenn die Linie der Küste sich sichtbar erstreckt
    Und das Meer türkisgrünend den Gelbrand beleckt
    Querst du erstmal das Füllhorn an landiger Masse
    (Sofern du nicht falschseitig ohne Gewähr bist
    Nur siehst, dass das Meer halt noch immer ein Meer ist)
    Was hieraufhin folgt, ist ’ne bauchmulmig krasse
    Kurve, durch die Meer und Himmel verschwimmen
    Im taumelnden Glauben, dies möge so stimmen
    Fliegt man schiefer und schiefer
    Und taucht immer tiefer
    Dann macht die Maschine recht fremde Geräusche
    Ist das noch in Ordnung? Klingt nicht so – ich täusche
    Mich da hoffentlich … und: ja!
    Hier ist der Boden, wir sind da.


  • Franz Josef Strauß & das hundertfünfunddreißigste Gedicht

    Franz Josef Strauß & das hundertfünfunddreißigste Gedicht

    Am Flughafen hat man Zeit, aber keine neuen Fotomotive. Daher noch etwas Herziges aus Helsinki.

    Leichte Ziele

    Wie konnte euch DAS grad berühren?
    Da lasst ihr euch zum Händewaschen
    Ins frisch polierte Bad entführen
    Mit prall gefühlten Jackentaschen!?

    Ihr tänzelt satt
    Ich seufze matt
    Weil ihr im Punkt Ergriffenheit
    So gänzlich glattgeschliffen seid


  • Mün2 & das hundertvierunddreißigste Gedicht

    Mün2 & das hundertvierunddreißigste Gedicht

    Am gleichen Tag, nach der Fahrt on -ster nach -chen

    Auf Drei alle

    Sind die anderen Leute so bedeutsam wie ich?
    Ich halt’s ja für Unsinn – berichtige mich!
    Oder richte mich gleich
    Im Kleinstädterreich
    Mit irgendwas mit Medien hin

    Man erkennt ja beim Gähnen
    Sein Volk an den Zähnen
    Jed Eigenschaft am immerhin

    Auf Drei ruft alles: „Neubeginn!“


  • Münster & das hundertdreiunddreißigste Gedicht

    Münster & das hundertdreiunddreißigste Gedicht

    In Münster gefeiert. Vorher Slam. Trotz vorherer Streckensperrung Marl-Haltern.

    Die verkaterten Morgen

    Ein verknitterter Blick kratzt das Kalb meiner Stirn
    Der gehört noch nicht so ganz zu mir
    Ich muss ein verwittertes Fell strukturier’n
    Die entglittenen Bilder des Tages entwirr’n
    Danach erst begebe auch ich mich ins Hier


  • 100 Tage & das hundertzweiunddreißigste Gedicht

    100 Tage & das hundertzweiunddreißigste Gedicht

    100 Tage des neuen Jahres – und meiner Slam-Abschiedstour sind vergangen. Schnell, finde ich. Ein Foto aus Helsinki als Blick zurück.

    Hundert, immer schon

    Verwundert
    Blick‘ ich auf die hundert
    Nunmehr schon vergang’nen Jahre
    Die ich im Gewirr der Strecken
    Stimmungstiefen abzustecken
    Durch die Republiken fahre

    Vermindert
    Gleichwohl ungehindert
    Schleichen sich die Schlussakkorde
    An die unverändert breiten
    Hürden der Beständigkeiten
    Fähig zum Tyrannenmord

    Verwundet und vermint
    Sind Weggefährten, Wege
    Was nur dem Stillstand dient
    Der tatverblassten Hege


  • Iphofen & das hunderteinunddreißigste Gedicht

    Iphofen & das hunderteinunddreißigste Gedicht

    Iphofen, Weinfest. Und ein eigens hierfür verfasster Text.

    Dem Rauschen

    Oh holder alkoholischer Rausch
    Du mein Hektik-Hirn bettendes Daunengebausch
    Du durch Reben verstrebtes Konstrukt von Genuss
    Süß-samten strömender Überfluss
    Belebend, benebelnd und alles vergebend
    Was an Herzweh und Kummer das Leben durchwühlt
    Der Dreckrand, die Räude – all das Lahmen der Freude
    Wird vom labenden Trank in das Jenseits gespült
    Gedämpft und gefiltert vom Wohlgeschmack
    Und dem locker beschwipsten „Na, allet im Lack?“
    Denn was bräuchte es mehr
    Um sein Sein temporär
    Von all dem Elend abzumelden
    Als ein Glaserl voll Saft
    Rauschentliehener Kraft?
    Das Hemmungen verhehlende Serum der Helden!

    Gegärt mit der Stärke der Stimulanz
    Und den Feuerwerkskörpern der Endorphine
    Auf zum gleichtgewichtsschwachen, euphorischen Tanz!
    Dem Torkeln und Lallen mit glücklicher Mine
    Alles Drängen der Welt – es bekümmert uns nicht!
    Du tauchst selbst das Dunkel in günstiges Licht
    Bist als Tropfen Ration
    Schönheitsoperation
    Das Botox der Gemütlichkeit!
    Holst aus jedem Feste
    Kritiklos das Beste
    Beträufelst mit Stimmung selbst die lästigste Zeit
    Oh, selige Redseligkeit
    Mit Schulterschluss und Bruderkuss
    Nur neue Freunde weit und breit!
    Ja, noch ma ne Runde hier, aber mit Schuss!

    Ach, da hinten ist grad einer kräftig am winken
    Das sei doch nicht gut und man stürbe vom Trinken
    Nun, heißt das dann wohl, ich stürbe nicht
    Wenn ich auf Alkohol verzicht‘?!
    Tja. Aber wär es das wert?
    Ist’s nicht grundweg verkehrt
    Sich gegen den Segen des Rausches zu wehren?
    Dem gelösten Erheitern
    Dem Bewusstsein Erweitern
    Und Bacchus, den Hopfen, Destillate zu ehren?

    Wer behauptet nun käsig, dies sei nur ’ne Flucht?
    Welch Cretin, der da niemals nach Besserem sucht
    Als das schnöde Ich-Ich der ernüchterten Welt
    Wo die schale Enthaltsamkeit öd‘ sich entpellt

    Ja, da I-A’n die Fitnessdonkeys
    Verbitterte Entgiftungsjunkies
    Die Work-Out-Nomaden der Medical Spas
    In Bademäntel eingeschweißt
    Deren ganze Ernährung entschlackt wurd‘ vom Spaß
    Ohne Personal Trainer gilt man schon als verwaist
    Mit Drill gesundheitsoptimiert
    Und willig durchdiszi-spleeniert
    Da sitzen sie freudlos überm Rausch zu Gerichte
    Stetig in Predigt zum strammen Verzichte
    Verdammen mit fast religiöser Erbauung
    Die unbeschwerte Weltanschauung

    Dass ihr trüben Verirrten es endlich kapiert:
    Einzig spirituell ist die Spirituose
    Hochgeistiger Alkohol desinfiziert
    So reinigt die Seele und bringt euch in Pose:
    Alkoholu Akbar! Alk is all and the whole!
    Schon schummrig erwärmt trink ich auf euer Wohl
    Dass man euch von der Präzisions Kühle erlöse
    Euer Kleingeist im wachsenden Hochgefühl döse
    Dass ihr anspruchsfrei und zweckgestutzt
    Diesen Fluchtweg eures Lebens nutzt
    Behüte auch euch der allrettende Rausch!
    Die Finsternis der Welt zum Tausch …

    Ihr entgegnet: Du weißt selber, wie unreif du bist
    Dass Wunsch nach Rausch arg krankhaft ist
    Und das rare Geschenk deines Lebens zerstört!?
    Jaja, das mag sein – hab ich auch schon gehört
    Doch möcht‘ mein Leben ja nicht neuwertig weiterverkaufen
    Sondern nutze die Chance, es mir schöner zu saufen
    Und trotz all der Kranken und Kassen Beschwerden:
    Das soll mit uns nix Ernstes werden
    Mir geht es nicht um Druckbetankung
    Bis zur Alkoholerkrankung
    Nur
    Um den Zauber des Rausches, das Glück und den Trost
    Also, ein Hoch auf die Gläser, ihren Inhalt – und Prost!


  • Salzburg & das hundertdreißigste Gedicht

    Salzburg & das hundertdreißigste Gedicht

    Tourstationen, die mehr Aufmerksamkeit verdient hätten, wo man aber schon zu oft war, um bei Nieselregen Aufbruchstimmung zu wittern. Salzburg ohne Mozartkugeln und weitere Spaziergänge wieder verlassen. Man beachte die Burgenähnlichkeit zum Vortag.

    Die Probefahrt

    Als ich in meinem Salzburgsarg
    Heut Mittag mal zur Probe lag
    Ging mit dem Ding gen Holzdirsorg
    Mein Eigentlich aus Wollzdirborg


  • Kufstein & das hundertneunundzwanzigste Gedicht

    Kufstein & das hundertneunundzwanzigste Gedicht

    Zum Abschluss der Non-Stop-Reiserutsche in Kufstein gelandet.

    Absage an Neapel

    Es wird wohl in Kufstein
    Niemals der Vesuv spei’n
    Würd’s auch für den Ruf ein
    Unglaublicher Move sein

    Nach reiflicher Prüfung hat man sich hienieden
    Dann doch für ’nen andren Derberge entschieden


  • Rüttenscheid & das hundertachtundzwanzigste Gedicht

    Rüttenscheid & das hundertachtundzwanzigste Gedicht

    Vorm Auftritt in Essen noch einmal dem Hause Klötgen Rüttenscheid einen Besuch abgestattet und an meiner alten Wohnungstür (1993-1998) vorbei gehuscht.

    Ware Wohnung

    Hier das war mal meine Wohnung
    Und auf mal liegt die Betonung
    Weil die Zeit nie mehr vergisst
    Dass ein War für ewig ist


Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)


Gedichte/Fotos ausgewählter Tourstationen:

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