Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

Wasser

Verse für die Phlegmatiker, denen man Wasser, Winter, Nacht, Baby- und Greisenalter zuordnet.
Die beschreibenden und erzählenden Gedichte.
Von der Naturlyrik bis zu allen Längenvarianten der Ballade.

Sollte Ihnen ein hier eingereihtes Gedicht eher den anderen Kategorien Erde, Luft oder Feuer entsprechen, bitte ich, mir eine Nachricht über www.hirnpoma.de zukommen zu lassen!


  • Bodenschneidalm & das zweitausenddreihunderteinundzwanzigste Gedicht

    Schaf auf der Bodenschneidalm bei Fischhausen-Neuhaus

    Schneeflöckchen

    Zwischen Besamung und Begattung
    Behagt es aber meiner Gattung
    Sich hastig fortzupflanzen,
    Zu morden und zu tanzen,
    Zu lernen oder erben
    (dies gerne lang vorm Sterben!) –
    Mal sehr erfolgreich und mal minder,
    Mal mit Muße, mal mit Tinder.
    Doch immer mit einigem Mitteilungsdrang
    Und quasi per stets auf Publikumsfang.

    Es brüstet meine Gattung sich
    Mit potenziertem Wissen.
    Verkürzt sich hier kein Wartestrich –
    So muss er sich verpissen.

    Schon eine ganze Ewigkeit
    Hat meine Gattung keine Zeit.


  • Zwinger & das zweitausenddreihundertundfünfte Gedicht

    Der Zwinger in Dresden während der Baumaßnahmen 2023

    Verfallflanier

    So mancher Schlosspark schreit recht laut: „Die Monarchie ist abgeschafft!“,
    Und jeder schlecht geharkte Weg erinnert an abrupte Kraft.

    Was wir vom Park erobert, ist allein das Recht zu Parken.

    Man frisst, verdaut – hinweggefegt, als hätt‘ es keinen Haken.


  • Görlitzer Alienbesuch & das zweitausenddreihundertste Gedicht

    Weidende Tiere vorm Görlitzer Hauptmann Theater

    Boca Chica

    „Bewahr mich“, scheint’s, flüstert der Mars grad zu mir,
    „vor Elon Musks Besuch!“
    Beim drögen Gilb zaubernden Mainstream-Genie
    Wird’s Triebwerk zum Eunuch.

    Verharrt der Planet von uns derart entfernt,
    Weil wir uns stets muskier’n?
    Vielleicht hat alleine der Mars es gelernt,
    Die Schwerkraft zu kapier’n.

    Der Entfesselungswahn blödem Start-Up-Gelds
    Düngt uns mit Space und X.

    Als stillende Brust eines strahlenden Helds
    Gebähr’n wir wieder nix.


  • Wotrow & das zweitausendzweihundertneunundneunzigste Gedicht

    Sportplatz und Kirche von Wotrow/Ostro in der Oberlausitz, Kernsiedlungsgebiet der Sorben

    Vitamin A

    Vielleicht wird morgen gold’ner Reis
    Den Rest der Welt ernähren.
    Es sollt‘ das, was man heute weiß,
    Nicht ewig geltend währen.

    Man mag Wortegrößen wie Leben nicht sagen –
    Doch gibt es auch Jene, die eben das wagen.

    Und was noch heut erscheint als groß,
    Ist morgen schon bedeutungslos.


  • Neubeginn & das zweitausendzweihundertvierundneunzigste Gedicht

    Wasserhühnchennachwuchs am Schliersee

    Der Anblick (Etappe 1: Vorherzusehendes)
    Teil des Großgedichts „Hier ruht unsre viel zu früh von uns geschiedene Dorothee-Cosima“

    Ein duftiger Anblick ist ihre Haut,
    So sondergleich und eben,
    So bis zum Anschlag aufgefraut –
    Mein Herzschlag naht dem Beben!

    Es tuscht die Wangen rosigrot,
    Wenn unsre Blicke kreuzen –
    Welch Abgrund und welch tosend‘ Not,
    Wie’s ruft aus feuchten Käuzen,
    Die aus dem Tagschlaf wachgerupft
    Schreckgroßäugig urplötzen!
    Karnickelig mein Herz durchhupft
    Der Drang, sich zu ergötzen.

    Oh, Dorothee! Oh, Cosima!
    So fröstelndmollig unnahbar
    Nehm‘ ich Euch ungebeten wahr
    Und Ihr mich in Gewahrsam,
    Wo ich gefährlich wehrlos bin –
    So hin und weg, so weg und hin,
    So reich beschenkt wie sparsam.

    Wie wird mir nur? Wie an der Schnur
    Verrinnt mein Sein zu Körper pur –
    Absonderlich wie sonderbar,
    Oh, Dorothee – oh, Cosima!
    Ihr Doppelnamenbindestrich
    Macht folgsam zum Gesinde mich …

    Mit Euch verbindlich anzubandeln?
    Trotz der Ehrfurcht vorm sperrigen Namensgeflecht?
    Welch Anmaßungsgrad würd‘ solch‘ Plane gerecht –
    Müsst nicht die Welt sich wandeln?

    Doch dies‘ Spürchen an Hoffnung zieht mich in den Bann –
    Dann schürzt sie die Lippen und, Gott!, spricht mich an!


  • Wasmeierrinder & das zweitausendzweihundertdreiundneunzigste Gedicht

    Weide vom Markus Wasmeier Freilichtmuseum Schliersee

    Auf der Reise nach Jerusalem

    Man kann feinste Düfte veräußern
    An recht schlechtaussehende Leute,
    Auf dass dann die Boys oder Girls ehr’n
    Die Profanierung der Häute.

    Wir säen gemischte Gefühle
    Mit Eindeutigkeiten als Bürgen,
    Erhöh’n statt der Anzahl der Stühle
    Den Drang, sich dazwischenzuwürgen.

    Dann triezt man die Einparfümierten:
    „Verzeihung, ihr könnt ja wohl zählen!?“
    Und kurz winkt ein Ruch Angeschmierten,
    Beim nächsten Mal anders zu wählen.


  • Sieben & das zweitausendzweihundertneunzigste Gedicht

    Gebäude Nr. 7 vom Olympischen Dorf

    Der Blick auf die Monatsbestenliste

    Der Sommer im Juni ist luftig und frisch
    Wie’n neubezog’nes Bett,
    Vom Licht gespreizt legt er sich auf meinen Tisch
    Und macht es sich dort nett.

    Er lässt als Sonnenstrandersatz
    Vom Wannenrand sich fallen,
    Ist trotz des Wonnemonats Mai
    Der wonnigste von allen.

    Und all das jüngst begrüßte Sprießen –
    Es grünt sich nachgewürzt ins Schießen!

    Den Docht der Natur entfacht Juni/(Strich)Juno
    Als unangefochtene Numero Uno.


  • Hasengraben & das zweitausendzweihundertfünfundachtzigste Gedicht

    Der Hasengraben zum Heiligen See im Neuen Garten Potsdam

    Retro

    Die Sitzecke hat ausgedient,
    Die Polster fast zerschlissen,
    Die Schrankwand hält den Raum vermint,
    Im Sofa schlummern Kissen.

    Der Mensch, der für ihr Muster sich
    Einst generös entschieden,
    Sieht nun mit Stolz, dass nichts verblich,
    Nur nicht mehr von hienieden.

    Es schlummern hinterm Einbauschrank
    Der Ersttapete Reste.
    Auch hier schwor man auf sich’re Bank
    Zum Einzug nur das Beste!

    „Modern trotz Minimaletat“
    Ätzt’s jetzt aus Hausverwaltern.

    Der letzte Klecks von „wie’s mal war“
    Darf hier in Ruhe altern.


  • Luftveränderung & das zweitausendzweihundertvierundachtzigste Gedicht

    Formationsflieger zur Krönung Charles III

    Sonne, unverhofft

    Nach all den Regenfällen
    Mag der Himmel sich gern klären.
    Ach, wenn die raren hellen
    Stell’n nicht gar so ferne wären!

    Der Teer der Spärlichkeit verziert
    Die Gründe, schon zu hoffen.

    Bis alles wie von selbst passiert.

    Die Münder stehen offen.


  • Victoria Station & das zweitausendzweihundertachtzigste Gedicht

    Blick vom Shard auf die Victoria Station

    Vorwärts zur Natur

    Wo reine Technik sich bemächtigt
    Naturentsprung’ner Verben,
    Klingt schmiegen durchaus unberechtigt,
    Ein Schlängeln nach Verderben … aber:

    Oft öffnet erst das Nachgeahmte
    Den Blick aufs Originale –

    So segnet das scheint’s voll Entcharmete
    Das vordem fast Egale.


Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)


Gedichte/Fotos ausgewählter Tourstationen:

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