Verse für die Phlegmatiker, denen man Wasser, Winter, Nacht, Baby- und Greisenalter zuordnet.
Die beschreibenden und erzählenden Gedichte.
Von der Naturlyrik bis zu allen Längenvarianten der Ballade.
Sollte Ihnen ein hier eingereihtes Gedicht eher den anderen Kategorien Erde, Luft oder Feuer entsprechen, bitte ich, mir eine Nachricht über www.hirnpoma.de zukommen zu lassen!
Lass Birken bewirken
den Zuzug von Tier’ken
gönn dir auch Robin’chen
zwischen den Schien’chen
betagg alle Wände mit „Ende Gelände“!
Betagt mault manch Gleis-Greis: „Scheiß Umweltverbände!“
Drängt’s dein wilderndes Herz noch nach weiteren Faxen?
Dann lass uns mal Schönebergs Norden bewachsen!
Das Jahr will sich klammheimlich wieder verpissen,
Dabei hat’s seinen Zweck doch noch längst nicht erfüllt!
Bedeckt unter fallenden Blättern: Ein Wissen,
Das die unabgehakte To-Do-List zerknüllt.
Zu Besorgendes wird nun als Plan eingeweckt,
Unter mäßigem Dank an die Enkel verborgt,
Da das Restchlorophyll unsre Fahlheit versteckt
Und die Mienen sind gleichsam entspannt wie besorgt.
Vollmondlichtumrandet
Wolkt‘s im himmlischen Gefilde –
So pompös gewandet
Wandelt Nacht sich zu ’nem Bilde,
Das ein Träumer unbeirrt
In den Weltraum projiziert.
Der Dorfplatz erwartet sehr stumm noch Idylle,
Da des Springbrunnens Vorfreude hüpft, unbeirrt.
Ich schlend’re fast lautstark durch Frühabendstille,
Süß umsummt von Gewissheit, dass nichts mehr passiert,
Was klug ausgemessene Schönheit berühre,
Die sich aus der kommoden Verlassenheit speist
Und manche auf Immer geschlossene Türe
Ob der Melancholie ihres Ausharrens preist.
Wie lang kann das abweisend Raue verstecken,
Eh ein zweiter Fontane den Zugang verrät?
Wie nötig ist seinem Bestand ein Entdecken,
Wie gewollt solcher Abstand zur Normalität?
Der Dorfplatz verschluckt mich all diesen Gassen,
Nur des Springbrunnens Unruhe löscht das Klischee.
Die Straße der Schifffahrt scheint doppelt verlassen –
Teil des Kleinods, umschlossen von Dosse und See.
Ein Teilstück meiner Seele spielt im Brandenburger Sand.
Von außen schräg betrachtet, doch im Grunde unbekannt,
Herrscht letzte Begegnung mit Dschungeligkeit
Aus hausgebor’nen Samen.
Wo Unbewohnt sich an ein Ungewohnt reiht
Zu fremdster Städte Namen.
Und staubig rau wiegt durch die Zeit:
Der Krach von Fichtenzapfen,
Die wir in trauter Einsamkeit
Beim Seenumrund zerstapfen.
Zwischen Hmmel und See gräut ein Streifen sich stadt,
Der scheint wie von beiden zu glimmern.
Ein entspannt in sich wiegendes Quantum von Satt –
Von hier wird sich nie was verschlimmern.
Es beruhigt, dass diese Verlässlichkeit hält,
Dass mein Dort! einen Ort kennt, der ungern zerfällt –
Und sei’s nur im eigenen Vorstellungsflur.
Zwischen Himmel und See ist das Grau wie ein Blau,
Eine sich in sich selbst inszenierende Show –
Als gäb’s Silhouetten auch ohne Kontur.
Irgendwo im Flaschenhals,
Im Würgegriff von Bahn & Car,
Schmiegt sich an vages Andernfalls
Ein gut durchmischtes Inventar
Aus Fachwerk, Baumarkt und Egal!,
Noch trunken von dem Weine,
Der rund sich aus dem Gestern stahl,
Umsprudelnd das Gegreine
Vom nie gewählten Außenvor –
Als talversenktes Häusermoor.
Der Wind weht die trockenen Halme in Wut
Und schürt letztmalig warme Aromen –
Als letzte Chronisten bewältigter Glut
Mit sonnengebleichten Genomen.
Wir klonen damit vielleicht noch eine Hitze,
Ein vom Furienrest kündendes Feurio! –
Dann belegt jener Wind eine kühlere Zitze
Und wühlt durchs nächste Irgendwo.