Ruhelos ruhend
Wenn der Berg zur Silhouette wird
Und sein Plural sich in einer Einheit verliert,
Möchte ich ruhelos Ruhender sein,
Seh den Himmel nach droben
Auf die Gipfel gehoben
Und aus platzendem Kragen dringt lautlos mein Schrei’n.
Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos
Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten
Gedichte, für die das stehende Gewässer Model stand.
Ruhelos ruhend
Wenn der Berg zur Silhouette wird
Und sein Plural sich in einer Einheit verliert,
Möchte ich ruhelos Ruhender sein,
Seh den Himmel nach droben
Auf die Gipfel gehoben
Und aus platzendem Kragen dringt lautlos mein Schrei’n.
Schönheitsfleck
Der Berg benötigt einen See,
Erst dann gefällt sein Stein.
Der Spieg’lung Werk bewirkt ’nen Dreh –
Da fällt der Berg drauf rein!
Hochgefühl, tiefergelegt
Vom See her weht der Wind und sagt:
„Das Gute hat gewonnen.“
Und in die alten Ufer ragt
Ein Neues, das begonnen.
Ich spür die Brisen, seh die Wellen –
Doch in mir weilt die Skepsis.
Sich auf mehr Hoffnung einzustellen,
Besänftigt nicht die Sepsis.
Es wiegen Halme, Blätter schwingen –
Erobert scheint der Steg,
Erzählbereit von bess’ren Dingen.
Zu guter Letzt: ein Weg.
Man trug den Eifer, unverzagt –
Längst trag ich meine Schwächen,
Werd, da ein frischer Aufblick tagt,
Versinken ins Gebrechen.
Das bisschen angefaulter Mut
Schafft’s nicht mehr zum Triumph.
Zu oft verwässert ward das Blut,
Der Adern Haut zu stumpf.
Das Abgekämpfte stört das Bild
Und schmälert den Gewinn.
Wer jetzt nicht feiert, jetzt nicht wild,
Gehört dort nicht mehr hin.
Sinn/Sign
Die Natur aast ja manchmal mit Photoshop rum,
Als gelte für sie da kein Maß!
Ich nehm’s als gegeben und ihr das nicht krumm
Und watschle auf sattgrünem Gras
Einem vermeerten Türkis-See entgegen
Mit Himmelbau sprühenden Segen.
„Sky is the limit“, skandiert das Idyll
Und Design-Größen schnüren die Ranzen.
Wirf die Anmaßungsskizzen sogleich auf den Müll
Und genieße die Sinn-Resonanzen!
Nach dem See
Ich war heut mit künftigen Leichen baden.
Ich muss sagen, sie schwammen sehr gut.
Da schwärmten sie: „Erika, zeig deine Waden!“
Für Lebende ganz schön viel Mut!
Ich hab manche Hintern vorm Stillstand geseh’n.
Ich muss sagen, sie blieben mir fern.
Ich zerrte sie in Silhouetten von Reh’n
Vor einem erloschenen Stern.
Die Straffen hab’n frech für ein Mehr kandidiert.
Ich muss sagen, die wirkten gesund.
Da wurd‘ manche Zweisamkeit abzelebriert
In Gemeinsamkeit mit einem Hund.
Mag sein, ihre Haut wird durch Luft präpariert.
Ich muss sagen, die kennen den Dreh!
Für jeden, der doch in ’nen Sarg sich verirrt,
Steht hinten am Waldrand ein Reh.
Sehsaat am See
Die lässig vor mir ausgestreckte
Saunaqueen vom See
War eine schamlos schnell durchcheckte
Jed Wunsch verwehr‘nde Fee.
Es summten meine Augenfältchen fast selbstverliebt Juchhe!
Sie kam, ich sah, ein Wellchen wiegte. Und ruhig lag der See.
Am Mythenquai, Anfang April
Am Mythenquai kühle ich Anfang April
Meine Füße fühlbar im See, denn ich will
Die Sonne, die Berge, den Schweiß, die Schweiz halten,
Den Alltag, das Alter und Alldas abspalten.
Zum Speichern der Einmaligkeit
Will ich mich so ermahnen,
Eh Trott, Stress und vertane Zeit
Sich abermals verzahnen.
Alle Rechte bei Lukas Hofstetter, der das Gedicht im Rahmen der Kuba-Spendenaktion 2024 erstanden hat.
Der Waldsee zu Lindenberg
Entlärmt und sehr bewärmt
Lieg ich auf Badeinselplanken,
Lidschwer, voll Gedanken,
Im Lindenberger Moorsee.
Wenn ick von Thermik schwärmend
Zu der Spenderin emporseh,
Kitzelt hier blinzlig manch Blitz meine Blicke.
Schwitzig erhitzt wie nach zu viel Geficke.
Heute im König
Als Toter Mann im Königssee –
Mehr Leben passt in Niemanden rein!
Das Wasser kühlt, verwöhnt mich, re-
Animiert lustvoll mein Sein.
Nie sah ich meine Hand so klar
Durch eine Sphäre schweben –
Und plötzlich scheint es offenbar
Nur wenig mehr zu geben.
Ein Toter Mann plantscht nicht mehr rum,
Lässt sich genüsslich treiben,
Genügt sich selbst als Publikum
Und seufzt: „So darf es bleiben!“
Nachts@HotelRiviera
Das singende Klimpern im Fahnenmastwald
Umspielt ein verdümpelndes Bootsbauchgeschwapp …
Und Einsatzbereitschaft scheint in sie gekrallt –
Die wellt auch im nachten Schwall niemals ganz ab.
Seeleingelullt, wird’s mir dann schließlich zu kalt –
So schließ ich das Fenster zum Fahnenmastwald.
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