Shitstormgefährdetes Städtegedicht (verfasst auf der Regio-Rückfahrt von Offenbach)
Offenbar ’nen schlechten Tag
Hatte Gott bei Offenbach!
Führte dann ein Harnstau
Seine Hand bei Hanau?
Und ward Aschaffenburg nicht doch
Hervorgepresst durchs Afterloch?
Gibt’s da noch Ärg’res, führt’s durch
Das kerkergleiche Würzburg!
Da wir schon genug an solch Abgründchen leiden,
Schwor’n wir, die Besuche von München zu meiden!
Alternatives Ende:
Es versöhnt, dass sobald wir solch Müll übersteh’n,
Wir schon die Schönheit Münchens seh’n!
Als blasenkranker, blasser Mann
Kam ich in Casablanca an,
Zog blank am FKKler-Strand,
Bekam da krassen Sonnenbrand.
„Fass bloß nicht meinen Nacken an!“,
Blaff ich halb Casablanca an.
Heute hab ich durchfalltrunken
Überall nach Kot gestunken.
Not amused war da Ottilie,
Die mir das nur schwer verzieh. Je-
Doch hieß sie mich, stilvoll zu essen,
Nicht so viel an Kack zu fressen.
So wie ich gefolgt ihrem stillen Gebot,
Befinde ich mich in olfaktorischer Not!
Will Gott nun, dass wir gleichstark stinken,
Wenn wir statt essen Scheiße trinken?!
Es erschrickt mich mein Hartherzigkeitspotential,
Dieses mitleidsloseisige „Is mir egal“,
Das mit „Gönn dir!“-Tusch ankriecht, mein Ich zu erfreuen –
Doch schon vorm Triumph abstürzt in tiefstes Bereuen.
Sechste Auftragsversewoche 2021: Gewünscht wurden Gedichte zu den Themen Schnitzelbrötchenverleih, Riesenrad, Scheißwetter, Geheimratsecken, Megastau und Ghosting.
Scheißwetter
Es kotet wie aus Kübeln,
Es dünnpfeifft Bierschiss-Strahlen –
Ein Stinkgebräu aus Übeln
Lässt Kotzgelüste prahlen.
Ein Rosenknotenafter sprüht
Als grässlicher Diffuser,
Derweil er neuen Kack aufbrüht –
Zum Guss auf mich, den Loser.
Ich hört‘, s’würd heuer sich beschwert,
Es fiele zu viel Regen.
Mich fragt, vom derbsten Scheiß geteert:
„Ihr grämt euch? Echt? Deswegen?“