Verfügung
Ich kann mich nicht daran entsinnen,
Dass ich mal was vergessen hab.
Und sollte ich damit beginnen,
So legt mich schnell in wessen? Grab!
Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos
Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten
Verse für die Choleriker, denen man Feuer, Sommer, Mittag und die Adoleszenz zuordnet.
Die appellativen und derben Gedichte.
Vom Schmägedicht bis zur Gossenlyrik. Auch mit einem Gedicht von Julia Engelmann, von mir selbst geschrieben.
Sollte Ihnen ein hier eingereihtes Gedicht eher den anderen Kategorien Erde, Luft oder Wasser entsprechen, bitte ich, mir eine Nachricht über www.hirnpoma.de zukommen zu lassen!
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Ich kann mich nicht daran entsinnen,
Dass ich mal was vergessen hab.
Und sollte ich damit beginnen,
So legt mich schnell in wessen? Grab!
Ripostegedicht auf „Typisch Mann? Kartoffelgedicht“ von Regina Meier zu Verl (die letzten zwei Zeilen aus dem Original übernommen)
Typisch deutsch? Kartoffelgedicht
In jeder Küche unumgänglich
Und auch im Umgang unverfänglich
Steht die auch Erdapfel genannte,
Durch grüne Politik entmannte,
Aus deutschem Boden geriss’ne Kartoffel,
Nun unter dem EU-Pantoffel.
Diese Knolle heißt Sieglinde,
Obwohl sie lieber Siegfried wär,
Drum grollt sie toll herum: „Wie finde
Ich nur zu alter Stärke her?
Ich galt durch Stärkehaltigkeit
Als Berserker hier weit und breit!
Doch Ruhm und Ehrfurcht sind perdu
Als Beilage im Welt-Menu.
Kartoffel ist ein Hauptgericht!
Von Wut durchkocht, behaupte ich:
Die Eupürierer woll’n uns breiig!
Rührmühlen der Schande! schrei ich!“
Die Deutsch-Kartoffeln laufen blau an,
Wenn sie um braune Schalen trauern.
Nun, trotz unsres Gefall’n an Normen:
Kartoffeln gibt’s in vielen Formen:
Püree, Gratin, Kroketten, Chips
Als Rösti oder Pommes Frites
Ja, es serviert, wer’s edgy mag,
Kartoffeln gern zum Vegi-Tag.
Das solltest du niemals vergessen
Und jetzt lass mich in Ruhe essen!
Aus der Hüfte
Ein ewiger Pain in the Ass,
Verpackt als WG im Gesäß –
Es posaunt die Sau aus dem Po dumpf
„Boah, bin ich im Arsch!“ als Triumph.
Unenthülltes Wunschmaß
Heut machte eine gute Fee,
Dass ich wieder gut ausseh!
„Aha, alles klar – wie viel Wünsche stand’n offen?“
Da kannst du nun nicht auf ’ne Auflösung hoffen …!
Sehr Wasser
Dort in Kochel, da kocht man doch ooch nur mit Wasser!
Dasselbige ist nur vor Ort sehr viel nasser
Und mit unserem Wasser nicht echt zu vergleichen –
Nein, solch ein Komfort ist ein Vorrecht der Reichen!
Nein, also jetzt bitte nicht allen Ernstes ein verärgertes Bahngedicht?!
Herr, gib mir die Geduld zurück
Für Zugverzögerungen!
Kaum hör ich was von SEV,
Bin ich von Zorn durchdrungen,
Mein Gleichmut ist verletzlicher
Als Eintagsfliegenjungen –
Gern wär ich bei ’nem Zugausfall
Ein wenig ungezwungen.
Ich frag dich, was würd Jesus tun
(der soll ja recht viel wissen)?
Wie pflegt der Mensch sein In-sich-Ruh’n,
Wenn die Geduld zerschlissen?
Umstiegsappetit
Der Umstiegsbahnhofappetit
Drängt flau mir durch den Magen.
Wär ohne Zwischendurchgebäck
Die Welt noch zu ertragen?
Komm, eine Brezn nehm ich mit
Vom Bäcker vis-a-vis!
Der zaubert mit durch ihn erweck-
ter Magen-mag-Magie!
Ciao 24 (auf „Gute Nacht, Freunde“)
Ciao, Vierundzwanzig –
Es wird Zeit für dich zu geh’n!
Die Zeit mit dir war keine nette,
Und ich rauch schon wieder Kette
Und dann trink ich dich mir schön.
Du machtest zur Gewissheit
Wir driften jetzt dahin,
Dass nur die Populisten
Hier noch die Oberhand gewinn’n.
In allen Kontroversen
Verschärfte sich der Ton –
Es gab zu wenig Einseh’n
Und zu viel Aggression
Ciao, Vierundzwanzig –
Es wird Zeit für dich zu geh’n!
Die Zeit mit dir war keine nette,
Und ich rauch schon wieder Kette
Und dann trink ich dich mir schön.
Unsicherer Bühnenact
Wir werd’n uns nach der Pause seh’n,
Sofern Sie nicht nach Hause geh’n.
Epilog 2024 (Rückblick 13)
Gut, manche Wunden und Gefahren
Sind akut seit hundert Jahren
1924 schluckt, dass Sie versteh’n, was ich meine,
Die Sowjetunion die kleine Ukraine.
Die USA beschränken das Einwanderrecht,
Aufruhr in Georgien und in Deutschland, allmächd,
Löst Friedrich Ebert – ohne Mehrheit – den Reichstag auf.
Und ein junger Mann hat in dem Jahr seinen Lauf:
Zu fünf Jahren verknackt, im selben Jahr schon entlassen –
Hat gereicht, um im Knast sein „Mein Kampf“ zu verfassen.
Ja, Zweitausendvierundzwanzig war
Nicht nur „Zauberberg“ und Kafka-Jahr …
Da sind viel‘ Parallelen – aber auch Unterschiede!
Wenn wir die nicht mehr stärken würd’n, wär es perfide.
Schon bald werd’n die Greul hier, die Gräben und Sorgen
Um dieses Jahr, nächstes Jahr, heute wie morgen
All dies hier und auch wir im Zeitstrahl verdimmen …
Obschon unsre Meinung’n dann immer noch stimmen!
Sie merken: Statt des Vorhangs senkt sich jetzt das Niveau
Und markiert, dass wir durch sind mit unserer Show!
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