Verse für die Choleriker, denen man Feuer, Sommer, Mittag und die Adoleszenz zuordnet.
Die appellativen und derben Gedichte.
Vom Schmägedicht bis zur Gossenlyrik. Auch mit einem Gedicht von Julia Engelmann, von mir selbst geschrieben.
Sollte Ihnen ein hier eingereihtes Gedicht eher den anderen Kategorien Erde, Luft oder Wasser entsprechen, bitte ich, mir eine Nachricht über www.hirnpoma.de zukommen zu lassen!
You killed the 80ies Ein weiterer Songtext fürs nächste Marilyn‘s Army Album.
Beginn nicht wieder von vorn!
Ich hab längst gesagt, nach dem nächsten Song geh’n wir
Was ist aus uns bloß geword’n?
Und was vor allem nicht?
Beginn nicht wieder von vorn
Mir einzured’n, es gäb eh nicht zu seh’n hier!
Was ist aus uns bloß geword’n?
Und was vor allem nicht?
Beginn nicht wieder von vorn
Du fänd’st alte Träume ein bisschen pathetisch!
Was ist aus uns bloß geword’n?
Und was vor allem nicht?
Beginn nicht wieder von vorn
Mit den Analysen vom hintersten Stehtisch!
Was ist aus uns bloß geword’n?
Und was vor allem nicht? Wir seh’n ja
Der Spiegel kann noch dein Gesicht
Aber you killed the 80ies, you killed the 80ies!
Der DJ mault, er macht jetzt Schicht – you killed the 80ies!
Erinnerst du dich?
Diese Schönfärberei, das könnt anregend sein,
Ignoriert doch wohl wissentlich jenen Moment,
Da das Frösteln sich einschießt
Und die Muskelkraft abfließt,
Jeder Hautfleck vor Kälte erbrennt.
Vielleicht hilft ja nur Disziplin in dieser Frage?
Vielleicht braucht’s auch nur einfach noch mehr warme Tage.
So: Während des Lesens von diesem Gedicht
Geht bitte niemand kacken!
Auch darf, wer vorm ersten Reim sich hier erbricht,
Gern seine Sachen packen!
Man kratzt sich pro Strophe nicht zweimal am Sack
Und hustet seinen Schleim ab!
Der Mindere schütze vor minderem Pack
Das, was ich euch zum Reim gab!
Wir zieh’n mit unsrer Meinungsmannschaft durch unsre eigne Stadt.
Sträubt sich wer gegens Durchmarschier’n, so latschen wir den platt.
Postüberzeugt kopier’n wir die Methoden der Verhassten –
Man sollte die Gefolgschaft nie mit Skrupeln überlasten!
Es gibt per se nie Unfairness unter den Gerechten –
Höchstselbstbefugt fungieren wir als Abschlächter des Schlechten.
Doch – der erstbeste Schrei hat sich selbst langsam satt
Und schreibt schon am nächsten Kapitel der Stadt.
Schau da! Wen schaudert’s da wohl nicht,
Wenn in ’nem schaurigen Gedicht
Die Schaufelbaggerschaufeln schaukeln,
Ein Stillleben uns vorzugaukeln,
Da lauthals alle falsch verschraubten
Schaufelbaggerschrauben shouten:
„Wir halten nicht mehr lange!“ – ?
Und dementsprechend bange
Verfasst im Schaufelbaggerschatten ein schnaufend‘ Autor dies Gedicht.