Warum ich mich dir ungern geschlagen gebe
Ich hab so viel an Artigkeit
In deiner Art erkannt –
Doch, ach, vergebens wart ich seit
Dies Bild in mir entstand
Auf diesbezüglichen Beleg!
(Denn Prügel sind der falsche Weg.)
Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos
Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten
Warum ich mich dir ungern geschlagen gebe
Ich hab so viel an Artigkeit
In deiner Art erkannt –
Doch, ach, vergebens wart ich seit
Dies Bild in mir entstand
Auf diesbezüglichen Beleg!
(Denn Prügel sind der falsche Weg.)
Also, … (Drei Erklärungen meiner vermeintlichen Uneindeutigkeit auf Slam-Bühnen)
– 1 –
Oftmals werd’n große Themen und Fakten besprochen,
Um sie dann bloß in Schemen ad acta zu lochen.
– 2 –
Klar, sind manche Essenzen unendlich verkeimt –
Aber zu Selbstverständliches wird nicht bereimt.
– 3 –
Effektiv reift nur Beahnendes
In tiefgreifend Gemahnendes.
Neues vom Zeilenschinder
Ein ungeringes Wagnis soll die erste Zeile sein,
Der zweiten fehlt es bereits an jeglicher Geschmeidigkeit,
Der dritten fehlt ein ….
Die vierte fragt irrend nach ihrem Bezug,
Der fünften ist’s gemeinhin gleich,
Die sechste war’s, die barsch erschlug:
Sieben Silb auf einen Streich!
Auf Folgendes gibt niemand acht –
Nur Zeile Eins hält noch die Wacht.
Bilanz im Herbst
Gülden streicht der Seelenpinsel
Mit der weichsten Quaste
Und erwärmte Blattgerinnsel,
Sprungbereit vom Aste,
Fangen seine Farbe ein.
Ich wollt dieses Jahr noch küssen,
Ehe es mir blindet,
Dass man’s in den Zeitenflüssen
Einst auch wiederfindet,
Ihm noch etwas Glanz verleih’n!
Doch schon ruht im späten Licht
Weisheit wider Ehrgeiz,
Schnurrt in Schönheit: Sorg dich nicht,
Jedes Jahr birgt mehr Reiz!
Schwabinger Schlachtruf
Wir wollen die Enormen sein,
Man zwängt uns nicht in Formen rein!
Man kriegt uns nicht bedingungslos,
Wir sind vor allen Dingen groß!
Wir sind wie Frau von Reventlow:
In München ein Event und Show!
Wir wollen uns enorm erheben!
Als hätt’s dies nie zuvor gegeben …

Spätes Frühstück
In Käse dräut der Überdruss
Mit unbestimmten Noten.
Ich fläze mich im Nicht-Entschluss,
Wo Eile wär geboten.
Ach, heilige Uneinsigkeit
Im Tee jeder Entscheidung!
Ich füttre dich mit meiner Zeit,
In zu bequemer Kleidung.
Es knuspert auch ganz ohne Biss –
Das wahrt mir meine Ehre
Und sei, sagt mir mein Selbst-Beschiss,
Die Art, wie ich mich wehre.

Wahl der Waffen
Nimm gern nach abstrusestem Stänkern
Im Schoß meiner Großmutlust Platz!
Gern schütz ich dich dort vor den Henkern,
Bin Schurz dir und Trutze der Hatz.
Doch Großzügigkeit ist ein Geben,
Das dringt auf des Nehmenden Wert!
Zieh‘n sich nur aus Selbstsucht die Gräben,
Hast du all dein Wüten entehrt.
Ein Bremshöckersingsang
Bring mir aus tränenreichen Tagen
Gern was zu heulen mit
Und schlag’s mir kräftig auf den Magen –
Den halten Beulen fit!
Verdorben klingt das heile Weltchen
Und liegt im Klee sich wund –
Ich dusch im Sorgsog, feile Fältchen
Und träum den Schnee mir bunt.
Ripostegedicht auf gleich drei vom Publikum gewünschte Ursprungstexte: „Oktoberfest 100 Jahre“ von Ludwig Thoma, „Was ich habe, will ich nicht verlieren“ von Thomas Brasch und das anonym verfasste „hic liber est mein“ aus dem 18. Jhd.
Oktoberfest 187 years, aber
It’s raining all day cats und Hunde, aber
I don’t care und dreh a Runde, aber
I neverever drank my Maß im Steh’n, aber
So far i have no free’et Plätzchen geseh’n, aber
The price for a beer is too high zum Verwässern, aber
The weather refrains from mal endlich Verbessern, aber
As soon as the people stand up on the Bierbank
Entstehender Zwischenraum frohlockt auch dir, Frank! Aber
The music is boring and absolute fad, aber
To wish the song „Layla“ erscheint mir too hart (to be honest) aber
After two year’s break this song’s the einzige Chance
For an alle verpflichtenden Bierbänketanz, aber
To sing this song eckt echt rebellious an –
We’re fast like the awesome young girls im Iran, aber bei uns heißt’s
Nach ProTEST ProSIT der Gemütlichkeit
Coronavir’nempfangsbereit (feel free)
Denn we all came here trotz cough and nies’n
Auf a covidliche Wies’n!
Brüssel
Brüssel scheint artig pompös, fast phlegmatisch,
Etwas Paris, nur sozialdemokratisch –
Ein Amsterdam, dem man die Schärfe entzogen.
Die Heimeligkeit heischt nicht gar so verlogen
Wie die Willenskulissen beliebterer Städte –
Hier gilt als Idyllenprämisse das Nette
Und streckt oder reckt sich ins Unterpompöse,
Wird ständig beklampft von dem Dampf der Fritteuse,
Im „Lass ‚ma gut sein!“ eingeparkt.
Ich nehm ein Bier, falls jemand fragt …
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