Es hornt der postillionsche Sog, Des Strom mich ignoriert. Er hat, der einst so viel bewog, Mich heute nicht tangiert.
Es sprießt um mich gen Neubeginn, Es klimmt empor das Tal, Es singt ein mir verstimmter Sinn Sein x-tes Nocheinmal.
Fortan werd ich nur noch Beobachter sein Beim Wiederbefüllen der Blüte. Ob Gegenwart mich dann mit Ohnmacht narrt? Nein. Lang streichelte mich ihre Güte.
So: Während des Lesens von diesem Gedicht
Geht bitte niemand kacken!
Auch darf, wer vorm ersten Reim sich hier erbricht,
Gern seine Sachen packen!
Man kratzt sich pro Strophe nicht zweimal am Sack
Und hustet seinen Schleim ab!
Der Mindere schütze vor minderem Pack
Das, was ich euch zum Reim gab!
Wir zieh’n mit unsrer Meinungsmannschaft durch unsre eigne Stadt.
Sträubt sich wer gegens Durchmarschier’n, so latschen wir den platt.
Postüberzeugt kopier’n wir die Methoden der Verhassten –
Man sollte die Gefolgschaft nie mit Skrupeln überlasten!
Es gibt per se nie Unfairness unter den Gerechten –
Höchstselbstbefugt fungieren wir als Abschlächter des Schlechten.
Doch – der erstbeste Schrei hat sich selbst langsam satt
Und schreibt schon am nächsten Kapitel der Stadt.
Bei der Schwabinger Schaumschläger Show am 2. März 2025 entstandenes Gedicht, bei dem es galt, in der 15-minütigen Pause einen Vierzeiler mit den vom Publikum vorgeschlagenen Wörtern „Stahlrohrrahmen“ und „Erdbeere“ zu verfassen
Berts Ehre
Neulich dacht‘ ich beim Ramensuppe-Verzehren:
Nie würd‘ Bert seiner Ehre auf Erden entbehren!
Er stahl, nur weil er f-ror, zwei der Stahlwollschaf-Samen
Und der Up-roar danach hielt sich durchaus im Rahmen.
Schau da! Wen schaudert’s da wohl nicht,
Wenn in ’nem schaurigen Gedicht
Die Schaufelbaggerschaufeln schaukeln,
Ein Stillleben uns vorzugaukeln,
Da lauthals alle falsch verschraubten
Schaufelbaggerschrauben shouten:
„Wir halten nicht mehr lange!“ – ?
Und dementsprechend bange
Verfasst im Schaufelbaggerschatten ein schnaufend‘ Autor dies Gedicht.
Dieses Anwesen ziert nunmehr Abwesenheit
Nur der Rosenstrauch sprießt Jahr für Jahr
Das Häuschen negiert, es sei einzugsbereit
Man grübelt, bis wann es es war
In irgendnem Bauherrnhirn dümpelt’s wohl schon
„Wir ebnen den Altbestand ein!
Wenn Frühres verschwindet, kann Neues hier wohn“
Alle Scheinheiligkeit ehrt den Schein
Doch am Rosenstrauch zeigt sich: Hier droht ein Verlust
Denn es geht um das Rauben der Ehre
Und Abwesenheit wird mitnichten bewusst
An den Stätten begieriger Leere