Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

Wasser

Verse für die Phlegmatiker, denen man Wasser, Winter, Nacht, Baby- und Greisenalter zuordnet.
Die beschreibenden und erzählenden Gedichte.
Von der Naturlyrik bis zu allen Längenvarianten der Ballade.

Sollte Ihnen ein hier eingereihtes Gedicht eher den anderen Kategorien Erde, Luft oder Feuer entsprechen, bitte ich, mir eine Nachricht über www.hirnpoma.de zukommen zu lassen!


  • Abschlussparty & das eintausendeinhunderteinundsechzigste Gedicht

    Sonnenuntergang am Beau Vallon auf Mahè

    Sonnenuntergang

    Für ein kleines „Erledigt!“ als Wohlfühlmoment
    Gibt das Abendrot dir grünes Licht.
    In der Haut schlummert Sonne, die immer noch brennt
    Und die Nacht löscht in Schönheit das Licht.


  • Indischer Ozean & das eintausendeinhundertsechzigste Gedicht

    Ausblick vom Anse Takamaka

    Tauchen

    Das Wasser allüberall Wasser nur ist,
    Mag uns die Chemie zwar erzählen –
    Dass mancherorts es selbst das Nasssein vergisst,
    Kann ich mit Erinn’rung vermählen.

    Da neigt sich der Himmel, die Wellen zu küssen,
    Strahlt Erstklassigkeit auf zur Sonne,
    Wird Wasser zum größten von allen Genüssen,
    Umfasst mich mit ureigner Wonne!


  • Foddis & das eintausendeinhundertzweiundfünfzigste Gedicht

    Foddis in Victoria auf Mahè

    Der Komfortzonenkünstler

    Der Komfortzonenkünstler kann, was er kann,
    Und er weiß, seit er’s weiß: Das kommt an.
    Er wagt sich an alles im Kleinen heran,
    Ihn hält steter Applaus stets im Bann.

    Der Komfortzonenkünstler bleibt fest überzeugt,
    Die Welt sei ’ne dienstbare Scheibe,
    Die ihn als ihr Schäfchen verlässlich besäugt –
    Er sucht keine größere Bleibe.


  • Anse Takamaka & das eintausendeinhundertneunundvierzigste Gedicht

    Ausblick vom Anse Takamaka

    Going on a Tata to Anse Takamaka

    Wroom, the indian engine roars,
    Wroom, click, gear-gear, roaaaamm …
    And the multitude of rupee coins
    In the driver’s plastic bag
    Clicker-di-click-click
    Like the treasures of a pirate’s chest
    But there’s no way out of Victoria
    Without getting … stuck … in … traffic …
    Stuck … in … traffic … stuck
    And the fully packed rumbler sighing:
    How did all these cars get on that island?

    But after the airport – we fly away
    On and on and on and on and anse on anse on anse on anse …
    Passing 150 shades of green in a lushness
    And lust for growth
    That it bothers me
    That just by looking at it
    Even as a man you could get pregnant
    And on and on and anse on anse …
    We call „Devan!“ by the sight of palm trees –
    Leaving the Tata for Anse Takamaka,
    Understanding in the shimmering sand
    That we’ve never understood the colour blue
    And would never be able to describe
    Anyone this range of blueness –
    Except for saying
    That we
    Were
    There.


  • Warschauer Himmel & das eintausendeinhundertzweiundvierzigste Gedicht

    Warschauer Straße S-Bahnhof

    Dem Äther

    Radi – Radi – Radio,
    Ich drehe am Rad deiner Sendersuche
    Und flüchte mich ins Irgendwo,
    Getrieben vom seiernden Deutschpop-Eunuche.
    Wissend:
    In dem Gerausche der Ultrakurzwellen
    Gibt’s die momentelang richtigen Stellen,
    Die wandernd der lot-rote Strich für mich findet
    Und Gerättreue kurz an Bestätigung bindet.
    Erinnernd:
    Die matt hinterleuchteten Stadtnamenskalen
    Im Musiktruh’n entströmenden Röhrengeruch,
    Die ’nem Dreiersprung folgenden Megaherzzahlen
    Am Radiorecorder nebst Bandsalatfluch.
    Mixtape-alert auf der Suche nach Stil
    Stieß ich tiefnächtens aufs Herz von John Peel,
    Gab ihm die Lizenz, mir die Nächte zu stehlen
    Mit krudem Kram aus noch verdecktem Gefallen –
    Den würde mir Spotify niemals empfehlen!
    In solch Algorithmen riecht alles nach allen.
    Verklärend:
    Auf Grundig und Blaupunkt brach ich dereinst auf
    Zu landen an Stränden von neuen Instanzen.
    Von Sony und Sharp nahm ich Flotten in Kauf,
    Als Worte und Klänge mich lehrten zu tanzen.
    Abwehrend:
    Du maulst gekränkt, hier fehle die
    Probierkraft der Community –
    Der autarkische Schwarm sei der Held vom Gedichte!
    Das ist vielleicht nicht grundverkehrt,
    Mir bleibt’s ein Reichtum ohne Wert –
    Das wird später deine, nie meine Geschichte.


  • Stalinallee & das eintausendeinhunderteinundvierzigste Gedicht

    In einem Häuserdurchgang der Karl Marx Allee / Otto Grotewohl Grundstein

    Regen in der Simon-Dach

    In Berlin ist der Regen am grausten
    Und treibt durch die Straßen wie desint’ressiert
    An all der temporär enthausten
    Unwürdigkeit, die da frömmelnd spaziert
    Und irrt
    Und irrt.
    Und irrt.
    (Man will etwas Spirit ja trotzdem erleben.)
    Und immer nasser,
    Blasser
    Wird.
    (Hier wirkt aller Abschaum nur herrlich daneben!)

    Es belächelt die Stadt die zerzausten
    Schöpfe, die ohne Berechtigung sind.

    In Berlin ist der Regen am grausten
    Und aus dir nieselt immer noch Schönheit, mein Kind!


  • Föhnblick & das eintausendeinhundertdreiunddreißigste Gedicht

    Münchner Hausberge und Frauenkirche

    Frühes Frühlingserwachen

    Die Luft sinnt klar mit reinem Klang
    Vom Baden in der Kälte!
    Wie immer ward das Warten lang,
    Eh sich das Jahr erhellte.

    Es rascheln Flieg- und Gliedertier
    Ihr schieres „Wir sind wieder hier!“,
    Als gäb’s ’nen neuen König!

    Die Sehnsucht knistert blümerant –
    Wie prickelnd plustert sich das Land!

    Und dann wird es gewöhnlich …


  • Schäfflertanz & das eintausendeinhundertfünfundzwanzigste Gedicht

    Schäfflertanz 2019 am Josephsplatz

    Dieser Songtext greift schon mal ein wenig vor. Aber was wir haben, das haben wir. Die letzten Nächte der Westend Bohème werden dann ab September 2019 monatlich begangen!

    Die letzten Nächte der Westend Bohème

    Wenn das Licht versinkt
    Und vom Gerüst der Hackerbrück‘ mit
    Angebroch’nen Weinflaschen die Trecks gen Westend zieh’n

    Durch die Bergmann hinkt
    ’ne cowboylose Tölenkrücke
    So als hätt‘ die Straße etwas Sehnsucht nach Berlin

    Da grüßen wir noch eben
    Den Rest vom süßen Leben
    In jedem „Grüß di/Servus!“ weht ja auch ein …
    Hauch von Abschied

    Refr.: Denn was heut so gut beginnt, könnte morgen schon vorbei sein!
    Der DJ schwankt noch zwischen Sex Pistols und Wham
    Es ist vielleicht nicht die, aber sicherlich schon eine
    Der letzten Nächte der Westend Bohème

    Die letzte Runde dreht
    Und ein verirrter Wies’n-Touri
    Trinkt mit dir am Tresen selig seinen dritten Schnitt

    Der Plan zum Neubau steht
    Die Umlaufbahn von dem Saturn ist
    Topsaniert und jeder fragt sich, komm’n wir da noch mit?

    Da grüßen wir noch eben
    Den Rest vom süßen Leben
    In jedem „Grüß di/Servus!“ weht ja auch ein …
    Hauch von Abschied


  • Max-Joseph-Platz & das eintausendeinhunderteinundzwanzigste Gedicht

    Max-Joseph-Platz vorm Residenztheater München

    Nächtliche Busfahrt zum Theater

    Sternschnuppenhuschend verblitzen die Lichter
    Auf beschlagnen Fensterscheiben
    Das Vage in ihnen appelliert an die Dichter
    Bei diesem Thema dran zu bleiben

    Was wäre es, gäb es hier etwas zu sehen?
    Was gäbe es, wär es für uns zu verstehen?

    Gelbliches Weltlicht wirft mähliche Schatten,
    Die vom Tage verblasst sich im Rinnstein begatten.
    Die lernen noch die Dunkelheit,
    Kleben uns an den Hacken wie fehlende Zeit.

    Was würde es, könnt hier noch etwas entstehen?
    Was könnte es, würd es nicht einfach vergehen?

    Die Schaufenster strahlen wie Suchscheinwerfer
    Über treues Kopfsteinpflaster.
    Keine Frage in mir stellt mein Augenlicht schärfer,
    Kein Vers ist ein zum Plan Gefasster.

    Doch manches scheint im Werden.


  • Mainzer Rheinufer & das eintausendeinhundertzwanzigste Gedicht

    Mainzer Rheinufer

    Zweiter Frühling

    Leise rieselt’s zu tötender Schicht, die verzäht.
    Sie schluckt glatt eine Stadt, die darunter gerät.

    Durch die Leisheit des Rieselns zur Andacht gelockt,
    Stapft manch Lausbub hinaus und wird untergeflockt.

    Doch vor
    Zugefror’nen Ohren
    Stoppt der Eltern Schelte.

    Mancher
    Meint sich neugeboren
    Als ein Kind der Kälte.


Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)


Gedichte/Fotos ausgewählter Tourstationen:

* Costa Rica
* Hawaii
* Indien
* Kuba
* Madagaskar
* Malaysia (Borneo)
* Marokko
* Mauritius
* Namibia
* Seychellen
* Sri Lanka


Gedichtthemen:

* Alter, Schmerz, Tod
* Autor & Schreiben
* Berg, Fluss & Tal
* Berlin
* Fahrzeuge
* Frühling
* Gebäude & Urbanes
* Geburtstag/Hochzeit
* Geld & Karriere
* Grusel
* Haus & Heimat
* Herbst
* Internet & Technik
* Kleidung
* Kindheit & Jugend
* Körperteile
* Kunst & Inbrunst
* Länder/Kontinente
* Liebe & Beziehung
* Märchen
* Mord & Totschlag
* München
* Musik & Gesang
* Ostern & Weihnacht
* Pflanzen & Natur
* Poetry Slam
* Politik
* Promis
* Regionales
* Religion & Philo
* Reisen
* Rüpeleien & Tiraden
* Schlafen
* See
* Sex & Erotik
* Sommer
* Speis & Trank
* Sport
* Städte
* Strand/Meer
* Silvester & Wechsel
* Tabak & Alkohol
* Tanzen
* Tiere
* Unsinn
* Wind & Wetter
* Winter


Best of Poetry

Ripostegedichte

Die Oscarballaden

Poetry Slam Gedichte & Videos

Poetry Slam meets Klassik

SLAMMED! – das Buch – zum Sonderpreis!

Über den Autor


Achtzeiler Alter, Tod & Abschied Autor & Schreiben Berg, Fluss & Tal Berlin Dutzendzeiler Einakter Erde Essen Fahrzeuge Feuer Gebäude & Urbanes Geld, Arbeit, Karriere Grusel Haus & Heimat Internet & Technik Kindheit & Jugend Krummzeiler Kuba Kunst & Inbrunst Körperteile Liebe und Beziehung Luft Marokko Mord & Totschlag München Pflanzen & Natur Politik Reisen Religion & Philosophie Ripostegedichte Rüpeleien Schlaf & Langeweile Sechszeiler Sex & Erotik Speis & Trank Städte Tabak & Alkohol Tiere Unsinn Vierzeiler Wasser Wind & Wetter Zehnzeiler Zweizeiler