Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

Japan


  • Shirahama & das zweitausendsiebenhundertsechsundsechzigste Gedicht

    Shirahama Strand

    Japan, Zwischenbilanz

    Japan strahlt, dann ist man’s über,
    Manches darbt und viel ist drüber,
    So viel Feinheit, doch auch Grobes,
    Kritisch bleiben, voll des Lobes,
    Fremd wird manche Tiefe bleiben,
    Höhenangst vorm Zu-Doll-Treiben.

    Und umfassend bricht Vieles alle Rekorde,
    Unfassbar klein ist die Panik der Horde.
    Und ja, am Ende war es der Strand,
    Der mich mit dem Land verband.
    Ich kam vom entferntesten Sonstwo hierher
    Und doch bloß getrennt durch das einende Meer.


  • Expo 2025 & das zweitausendsiebenhundertfünfundsechzigste Gedicht

    Osaka Expo Weltausstellung 2025

    Expo 2025

    Es gefällt uns zu feiern, uns graust vor Erhellung –
    Sind wir schon in der „Welt Aus!“-Stellung?


  • Torwächter & das zweitausendsiebenhundertvierundsechzigste Gedicht

    Torwächter auf der Insel Miyajima

    August (Jahresrückblick 2025)

    Urlaubszeit, wir sind ohne To-Do’s,
    Der Block-Prozess blockiert die News
    Sowie Sommerferiendiskussionen –
    Man muss mal die Journaille schonen.
    Es brennt in Spanien, Portugal –
    Wie nächstes Jahr wohl überall,
    Die Koalition geht auf Harmonietagung –
    Und mancher entgeht einer näh’ren Befragung:
    Epstein, Epstein – alles muss verdeckt sein!
    Im Dossier und Briefverkehr und allen Akten gilt es nicht!

    Die polnische Hooliganresozialisierung
    Erfreut Nawrockis Amteinführung.
    Paypal heißt jetzt „Mal Mut hab’n zur Sicherheitslücke!“
    Für Gaza ’ne hilflose Hilfsflügebrücke
    Und Merz will die Lief’rung an Waffen beschränken,
    Doch erntet den Vorwurf, zu steil umzudenken.
    Derweil knallen die Korken für ein neues Wehrpflichtgesetz!
    Mit der Frage im Abgang: „Und wie machen wir’s jetz?“

    „Wir schaffen das!“ – jetzt schon seit zehn Jahren gibt uns Merkels Merksatz Kraft
    Und die wünschen wir auch uns’ren in Abschiebehaft
    In Pakistan harrenden Helfer-Kontakten,
    Die nach schnellen Versprechen noch warten auf Fakten.
    „Ja, sorry, echt, äh, ihr passt grad ganz schlecht bei uns rein!
    Doch der Rückflug nach Kabul soll angenehm sein …“

    Der Deutsche Bahnchef gesellt sich heimlich und leis‘
    Aufs Goldner Handschuh Abstellgleis.
    Auch dieser Zug erfolgt irg’ndwie megaverspätet,
    Da Trump sich den Bluterguss-Handrücken knetet
    In Erwartung hohen Besuchs, ganz ob’n in Alaska –
    „Rollt rote Teppiche aus!“ „Wer kommt denn, ist’s Musk?!“ Na,
    Putin! Ja, mal wat andret als dieser zäh-olle Zollscheiß!
    Ein Bewerbungsgespräch für den Friedensnobelpreis!

    Ernschhaft, grad er, ey, ’s gits do nöd?!
    Naja, dieses Jahr scheint für nichts sich zu blöd!


  • Unter Tänigst & das zweitausendsiebenhundertdreiundsechzigste Gedicht

    In der Daishoin-Tempelanlage uf der Insel Miyajima

    Besch-Ei-Denheit

    Es gibt solche Gelegenheiten,
    Da ist ein Ei
    Ein High-
    light.

    Dann lässt sich’s zum Beleg bereiten,
    Dass Unei-
    telkei-
    t’s egg’s pride.


  • Unter Bären & das zweitausendsiebenhundertzweiundsechzigste Gedicht

    Schaufenster in Hiroshima

    Kawaii

    Ich schaue auf die Niedlichkeit
    Und frage mich: Bin ich bereit,
    Mich einfangen zu lassen?

    Natürlich fühl‘ ich mich zu alt
    Und schalte daher um auf kalt
    Vermeid‘ sie anzufassen.

    Die Niedlichkeit schnurrt hinterher:
    „Na, sind wir uns zu fein, der Herr?!
    Ich will ja keinen zwingen …

    Doch wenn der Kälte dieser Welt
    Sich gar nichts mehr entgegenstellt –
    Wem sollte das was bringen?“


  • Unter Wölfen & das zweitausendsiebenhunderteinundsechzigste Gedicht

    Auf der Kunstinsel Naoshima

    Mit 60 (Unterm Wolfdutzend)

    Bin ganz ohne Arg unter die Wölfe gegangen,
    Von denen mich Zwölfe vom Sarg aus ansprangen.
    Gegen Vierenundzwanzig musst ich mich noch wehren,
    Mit Sechsenunddreißig mich schließlich vermehren.
    Von Achtenundvierzig hab ich’s Heulen gelernt
    Und mit Sechzig den Rest meines Menschseins verlernt.

    Wie Wölfe, kommt so viel Veränd’rung im Dutzend
    Und wird dich aus Angst und Bequemlichkeit catchen.
    Nur will ich, das niemals Bestellte doch nutzend,
    Zumindest meine Zähne fletschen …


  • Omikuji & das zweitausendsiebenhundertsechzigste Gedicht

    Omikuji am Tsurugaoka Hachiman-gū - der wichtigste Shintō-Schrein in der Stadt Kamakura

    Juli (Jahresrückblick 2025)

    Das erste halbe Jahr ist um
    Und mancherlei Konflikt ist dumm
    Bis – wir geb’n’s zu – unsäglich dämlich verlaufen.
    Nur, was kann sich da Brosius-Gersdorf von kaufen?

    Die Verteilung der Gaza-Hilfe benötigt Struktur –
    Man überträgt sie dem GHF Israel, nur:
    Im geregelten Chaos der Hilfsgüterstellen
    Die Opferzahl’n nach oben schnellen
    Und Gaza wird offiziell Hungergebiet,
    Dass selbst Fritze Merz anmahnt, was dort geschieht.
    Wir stoßen an unsere Grenzen in Polen,
    Weil die uns nun nicht mehr hereinlassen wolen.
    Die verwaisten Grenzposten kommen wieder zu Ehren,
    Verstärkt durch stramme Bürgerwehren.

    Hulk Hogan stirbt und vererbt als Trump-Fan
    Demselben seine Wrestling-Kraft.
    Der presst drauf aus der Von der Leyen
    Beim Zoll-Deal noch den letzten Saft.
    Null zu Fünfzehn (%) lautet’s dann final
    Und Uschi findet’s optimal.
    Um bei idiotischen Scheißdeals zu bleiben,
    Denn der Trump hat uns da plötzlich voll an der Leine,
    Berlin kauft seine Patriots
    Teuer der USA ab, für die Ukraine.
    Die Staaten sparen grad selbst ihren Wetterdienst klein,
    Weil Meteorologen lügen!
    Prompt flutet’s in Texas ein Kindercamp ein –
    80 Tote und Mitschuld werd’n einfach verschwiegen.

    Derweil’s zwischen Kambodscha und Thailand rasselt,
    Dauerregen in hiesige Sommerzeit prasselt,
    Ganz Wacken versumpft in Schlamm und Moor.
    Und die Berliner Mohrenstraße kommt nun nicht mehr im Stadtplan vor.

    Welche Themen gab es noch
    Am Eingangstor zum Sommerloch?
    Das Oasis-Comeback und Ozzy Osbourne tritt ab,
    Laura Dahlmeyer findet am Laila Peak-Berg ihr Grab,
    Da beim Sommertrend Labubu das Angebot knapp is,
    Gibt’s viel zu viele Einser-Abis,
    In den Freibädern wird ab jetzt nicht mehr geschwommen,
    Weil immer mehr Boys nur zum Grapschen herkommen.
    Und ein EM-Aus gegen Spanien gilt mit einem Mal
    Im Fußball jetzt geschlechtsneutral.
    Beim ARD-Sommerinterview
    Wird das Muh’n der Weidel-Kuh
    Von schadenfrohem Gedröh’n übertönt –
    Auf dass man sich nicht an solch Fladen gewöhnt.

    Ein Killerwels im Brombachsee
    Das Regenbogenfahnen-“Nee!“,
    Weil der Bundestag einfach „Kein Zirkus“ sei –
    Nun, das war für uns wirklich neu!
    Von der Erkenntnis ähnlich mau
    War nach dem Juli der Au-Au-gust …


  • Hiroshima & das zweitausendsiebenhundertneunundfünfzigste Gedicht

    Straßengasse in Hiroshima

    Die Nämlichen (eine Beschwerde)

    Ich bin überfordert in den Gassen von Städten,
    Den megalomanen, den altstädtisch-netten –
    Ich bin überfordert von Gassen.

    Ich suche die Tür der Cafés in den Gassen
    Und finde sie nur, wenn sie andre verlassen –
    Mich irritieren Cafés.

    Mein Blick irrt durch Karten von diesen Cafés,
    Es wankt meine Wahl, bis mein Blick schreit: „Ich seh’s!“ –
    Ich stürze ab in Karten.

    Mich durchspül’n die Getränke aus all diesen Karten
    (ich würde mehr Ruhe von ihnen erwarten) –
    Mich stören fortwährend Getränke.

    Mich quäl’n der Getränke unzählige Tropfen,
    Die immerzu an jene Stadttore klopfen!

    Diese Stadtgassencafékartengetränktropfen.


  • Atomic Bomb Dome & das zweitausendsiebenhundertachtundfünfzigste Gedicht

    Hiroshima-ken Sangyō Shōreikan - der Atomic Bomb Dome

    Die liebe Kriegstüchtigkeit

    Achtzig Jahre ist für’n Schrecken
    Ein sehr stolzes Alter.
    Was als Chance für sich entdecken:
    Aufrüstungsgestalter.


  • Bergahorn & das zweitausendsiebenhundertsiebenundfünfzigste Gedicht

    Bergahorn in Kyoto

    Ripostegedicht auf „Der verstohlene Kuss“ von Mustafa Sadik Ar-Rafi’i

    Der verkohlende Stuss

    Mein Brief auf deinen Lippen –
    In Klartext übersetzt:
    Es ging mir nicht ums Nippen,
    Ich wollte, dass es fetzt!

    Betrachten wir es nüchtern:
    Ihr Dichter seid zu schüchtern!

    Da schwärmt ihr in Versen von prächtigsten Rosen
    Und seid in der Tat doch die letzten Mimosen!
    Denn ganz derb benannt, ihr mögt mir das verzeih’n:
    Wenn man sowas einstielt, dann stielt man auch ein!

    Doch ihr schmachtet euch hin mit Schmächtigkeit
    Zur echten Ungerechtigkeit:
    Ey, ich riskier für ’ne flüchtige Lippenberührung
    Den Fluch meiner Sippe ob unzücht’ger Führung!?

    Doch dich bekümmert das ja nicht:
    „Nja, is halt besser fürs Gedicht …!“
    Mann, gilt der Verzicht auf Lust dir als Tugend?
    Ich fühl mich bedroht vom Verlust meiner Jugend!

    Ich machte dir verstohlen klar,
    Dass sehr viel mehr zu holen war,
    Doch vergeblich begann’s in den Lenden zu kitzeln –
    Dir ging’s drum, dein Verslein zu Ende zu kritzeln.


Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)


Gedichte/Fotos ausgewählter Tourstationen:

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