Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

  • Kennedyplatz & das zweitausendfünfhundertsechsunddreißigste Gedicht

    Kennedyplatz & das zweitausendfünfhundertsechsunddreißigste Gedicht

    Juni 2024 (Rückblick 6)

    Viel ist vorbei-bye, Junimond –
    Dabei war’n wir so viel Zementiertes gewohnt!
    Doch Mandelas ANC verflacht,
    Selbst Modi koaliert,
    Derweil die Russ’sche Übermacht
    Grad eignes Land verliert,
    Und Volksparteien, einst aus Stahl,
    Zerreißt’s bei der Europawahl …
    Erstmals Wahl schon ab 16 – dann zeigt sich, oh je:
    Je jünger die Stimme, je mehr AFD!
    Und einen Hauch vorm Vollalarm
    Befindet man, zum Gotterbarm,
    Dass EVP und Von der Leyen
    Ein annehmbares Übel seien.
    Nur Macron zeigt Argwohn und beschließt: Wenn schon fallen,
    Dann soll es auch richtig knallen –
    Löst Le Grand Parlement auf, erzwingt neue Wahlen …
    Man sorgt sich: Wie hoch wird er dafür wohl zahlen?
    Doch lobt man ja Europas Krone
    Im Juni auch im Fußball aus –
    Da berührt uns die Restwelt mal echt nicht die Bohne
    (hffntlchfliegnwa nichgleich inder Vorrunde raus …)!
    So direkte Duelle erzeugen oft Leiden –
    Das merkte recht schnell Mr. Tatter-Joe Biden.
    „Ach, das Politisier’n ist doch albärn, mein Gottchen!“,
    Meint Albärt das EM-Maskottchen,
    „Klar, man besang Großalbaniens Nazistaatdichtung –
    Im Strafraum gab’s ’ne Wolfgrußsichtung
    Un den sintflutartigen Regen, ja gut!“
    Im Süden herrscht Jahrhunderflut.
    Schon wieder Jahrhun…?! Wie die Zeit doch vergeht,
    Wenn’n Globus erst auf Highspeed dreht!
    Wie lang ist der wohl noch bewohnt?
    Wann ist’s vorbei-bye, Junimond?


  • Essener Jesus & das zweitausendfünfhundertfünfunddreißigste Gedicht

    Essener Jesus & das zweitausendfünfhundertfünfunddreißigste Gedicht

    Die Rechnung im Oktober

    Beköstigt mich mit Lakonie und elegantem Reim,
    Mit einer scheuen Melodie von Element of Crime!

    Das Altvertraute ist der Krug der Wein- und Käsekenner –
    Es mindert allen Daseinsdruck der alten weißen Männer.

    So’n Sonnenstrahl wiegt im Oktober gescheiter denn im Mai!
    Die Rechnung kam zu früh, Herr Ober! Bin weiter mit dabei.


  • Würm & das zweitausendfünfhundertvierunddreißigste Gedicht

    Würm & das zweitausendfünfhundertvierunddreißigste Gedicht

    Mai 2024 (Rückblick 5)

    Den Mai gebar der Tag der Arbeit und er schließt im Katholikentag
    Ein Labora-et-ora mit Missbrauchsanklagen, die kaum wer überblicken mag.
    Ja, Scheinheiligkeiten sind weithin verbreitet,
    Weil sich dadurch ja der Aktionsspielraum weitet …
    Mallorca ist urplötzlich gegen Touristen,
    Die Le Pens und Melonis find’n die AFD Mist, denn
    Von eig’nem Mist liegt die Krah-Krater entfernt –
    Interessant, was man da an Nuancen erlernt!
    Spanien, Norwegen, Irland sind erste beim Rennen
    Im Jetzt-Palästina-als-Staat-Anerkennen.
    Nur – je mehr man auf Bibi-zu-ärgern sich einigt,
    Je wahlloser wird Rafah Hamas-bereinigt.
    Doch trägt jedes Pro-Palästina Anti-Israel-Viren?
    Da Studierende stur auf dem Campus campieren?
    Von Kampen geht „L’amour toujours“
    Mit andrem Text auf Deutschland-Tour.
    Hamburg durchstampfen im Mai harte Burschen
    Nach Nazi-Art, nur mit mehr Bart und zorngerecktem Kampfplakat:
    „Kalifat ist die Antwort“ konnt‘ man da lesen.
    Nun gut. Aber was ist die Frage gewesen?
    War ’ne stark retardierende Herrschaft gesucht?
    Da wär „Kalifat“ wohl als Antwort gebucht!
    Es gärt im Schlick der Gockel-Narrheit
    Manch selbstgestrickte TicToc-Wahrheit.
    AFD-Glucke Alice is‘ notorisch beleidigt
    Und verlangt den Verfassungsschutz auszubuh’n.
    Beim ESC hat „uns Greta“ Palästina verteidigt,
    Als gäb’s nicht beim Klima ’n Berg noch zu tun.
    Ein aufrechter Kampf muss anscheinend auch flexibel genug für Themenwechsel sein:
    „Wein nicht um mich, krankes Klima!
    Ich hab jetzt ein schlankeres Thema.
    Du wurd’st verleugnet, beschrie’n: ‚Is‘ nich‘ wahr!‘
    Beim Terrorismus – da leugne ich ma‘!“
    Es stehen Prinz Reuß und auch Trump vor Gericht,
    Bereu’n ihr Taten – ja, hätt’ste gern! – nicht.
    Weil es gilt nun verstärkt: Zweite Meinung? Die gibt’s nich‘!
    Das firmiert jetzt als brandneues Grundgesetz.
    Das alte wird am 8. Mai fünfundsiebzig
    Mit Staatsakt und Infostand, festlich Let’s fetz!
    Und wir feiern und seiern
    Die üblichen Leiern,
    Derweil sich Attacken
    Plakatkleber packen.
    Plötzlich läuft ein Straßenkrieg
    Gegen Wahlhelferinn’n der Lokalpolitik.
    Hasskommentare gibt’s jetzt auch analog!
    Von Messergestoch’re bis Nasenbein-Broke.
    And’re Meinung – und das ist dein Job, Bruder – gibt’s nich‘!
    Und das Grundgesetz wird heuer fünfenundsiebzig –
    Oder anders gesprochen: als Macht mächtig alt.
    Und ohnehin ohnmächtig gegen Gewalt.
    Und ist Demokratie noch gewollt und reell
    Oder mehr so ’n altkluges Auslaufmodell?
    Das BSW grüßt Parteimitglied Nr. 47.
    Das wird sich schon geben – ein Spoiler: Njet, wird’s nich!
    Schon bald setzt sich durch, dass die Start-Up-Parteien
    Dank Russland-Empfehlungen wählbarer seien.
    Von der’n Trollen durchseucht, deucht uns nicht ohne Qualen:
    Es folgen dies‘ Jahr ja noch einige Wahlen …


  • Regatta Regatta & das zweitausendfünfhundertdreiunddreißigste Gedicht

    Regatta Regatta & das zweitausendfünfhundertdreiunddreißigste Gedicht

    Kurzurlaubspläne (trotz Erkältungssaison)

    Allein mit meinem Hustenreiz
    Puste ich mich in die Schweiz
    Und
    Auf ’nem Glitsch von Bronchienschleim
    Schlitt’re ich dann wieder heim.


  • Drängelfreie Ränge & das zweitausendfünfhundertzweiunddreißigste Gedicht

    Drängelfreie Ränge & das zweitausendfünfhundertzweiunddreißigste Gedicht

    Museen am Montag

    Ich bin in den Museen am Montag das „Heute ist geschlossen“-Schild.
    Ich weiß, wie sich die Welt
    Verhält –
    Bin über dies (und das!) im Bild,
    Doch rette meinen Non-Bedarf mit Funktionalität,

    Verbleibe in der Auftrennwut als einer, der noch näht.


  • Budapester Platz & das zweitausendfünfhunderteinunddreißigste Gedicht

    Budapester Platz & das zweitausendfünfhunderteinunddreißigste Gedicht

    Schiefe Städte

    Städte voller Gefühl:
    Hier lief irgendwas schief.
    Und ihr Menschengewühl
    Prägt ein optischer Mief.
    Es scheint jede Sekunde
    Vergeudete Zeit.
    Jede übliche Runde
    Ist niemand bereit
    Zum Zweck der Entdeckung zu dreh’n.
    Ja, klar, gibt‘ hier Parks, vielleicht schöne Museen …

    Doch lief irgendwas schief hier (bin vom Kosten schon satt)
    Und ich selbst viel zu lange schon durch diese Stadt.


  • FW4-Rückenansicht & das zweitausendfünfhundertdreißigste Gedicht

    FW4-Rückenansicht & das zweitausendfünfhundertdreißigste Gedicht

    Alte Szenegänger

    Deinen Schnurrbart – wie sollte ich den wohl versteh’n?

    Über Retrotrends lässt sich manch Lösungsweg geh’n,
    Doch ich stolp’re noch immer ums große „Warum?“,
    Bin (nicht allein hierfür) zu alt-Strich-zu dumm.

    Meine Anschlussschwierigkeiten –
    Sie sind Anschussschwierigkeiten,
    Von den’n ich mich nicht mehr erhole.

    Irgendwann mag ein Schnurrbart mich wirklich erschießen –
    Drum sollte ich stur die Rasuren genießen
    Und zahl’n mit dem Rest unsrer Kohle.


  • Platzkonzert & das zweitausendfünfhundertneunundzwanzigste Gedicht

    Platzkonzert & das zweitausendfünfhundertneunundzwanzigste Gedicht

    Bei den nächsten Versuchen

    Dieses Gedicht hab ich schon mal geschrieben
    Als eine Lösung für jenes Problem.

    Scheint, es ist nicht sehr viel hängengeblieben …
    Aber vertrau ich dem zweiten Poem?


  • Camping & das zweitausendfünfhundertachtundzwanzigste Gedicht

    Camping & das zweitausendfünfhundertachtundzwanzigste Gedicht

    Unter Unbekannten

    Sei und bleibe Lichtblick – mir scheint
    Als wüchse der Dunkelheit Kraft ohne Maß.
    Es ist dein Kostüm ihr natürlicher Feind
    Und wallt ums Musikstück, das ich schon vergaß.

    Wir wahren den Abstand, doch sind nicht entfernt –
    Wie ein Liebespaar ohne Vollzug.
    Dies ist mir Geschenktes und nicht bloß erlernt:
    Ein Lichtblick. Vielleicht auch Betrug.


  • Konzertende & das zweitausendfünfhundertsiebenundzwanzigste Gedicht

    Konzertende & das zweitausendfünfhundertsiebenundzwanzigste Gedicht

    Sonnenschein nach September

    Ich breche die mir selbst gestellten Versprechen
    Und schau mir nicht mehr ins Gesicht.
    Wie gewohnt, lässt sich letztlich mein Stolz noch bestechen,
    Erodiert dieser Berg jener Pflicht.

    Das „Würde“ und „würde“ sich derart gleich schreiben –
    War vor meinem Zutun gemacht.
    Bei meinem Entschluss, es nicht weiter zu treiben,
    Hab ich mir nichts weiter gedacht.


Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)


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