Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

  • Frankfurt/Mein & das vierhundertsiebenundvierzigste Gedicht

    Frankfurt/Mein & das vierhundertsiebenundvierzigste Gedicht

    Ich vermeine, Du verneinst

    Wenn ich, Frank, am Meinen bin
    Dich entführ auf Meinetwegen
    Spür die Deinung, immerhin
    Kommt mir Stück für Stück entgegen …
    Folgt der Frage zum Vereine
    „Möchtest du die Meine sein?“
    Deinerseits dann doch ein „Nein!“


  • Römer & das vierhundertsechsundvierzigste Gedicht

    Römer & das vierhundertsechsundvierzigste Gedicht

    Lieb Fresshüttchen (Entsorgung der Altlasten)

    „Lieb Fresshüttchen vom Weihnachtsmarkt
    Was bietest du mir an?“

    „‚Nen Champion, halb angenagt
    Von einem schwarzen Mann!“

    „Ein mohrbenagter Champion?“
    (So formuliert ein Stammtischsohn)
    „Lieb Fresshüttchen vom Weihnachtsmarkt
    Den Pilz wollt‘ ich wohl gern
    Eh dass er vollends eingeparkt
    In jenem dunklen Herrn!“

    Von Unenschlossenheit geplagt
    legt sich die Stirn in Falten
    Lieb Fresshüttchen vom Weihnachtsmarkt:

    „Ich sag dir, wie wir’s halten:
    Du sollst zunächst dich satt dran essen –
    Dann darf der schwatte Mann dich fressen!“

    „Das klingt nach einem Angebot:
    Erst satt zu sein und dann gleich tot!
    Ich fühl‘ mich eh schon zu betagt
    Lieb Fresshüttchen vom Weihnachtsmarkt!“


  • Roland & das vierhundertfünfundvierzigste Gedicht

    Roland & das vierhundertfünfundvierzigste Gedicht

    Der Tänzer

    Herrmann, mann, frag mich!
    Herr, das ertrag ich
    Keinen Tanztee länger!
    Du alter Rattenfänger
    Wie kannst du es wagen
    Grad mich nicht zu fragen?!
    Wann wählst du mich aus
    Als rattige Maus?

    Wir lassen’s all die andren seh’n
    Wenn wir uns dann im Tanze dreh’n!
    Wie fiebrig sie schelten
    Aus schmerzlich verprellten
    Nassen Tanzteephantasien
    Die nur als Chance vorüberzieh’n!

    „Was schmeißt sich denn die Grande Madame
    An diesen Gecken Hermann ran?!
    Hat sie denn kein Gramm Stolz im Bauch?!“

    Ich muss gesteh’n, so dacht‘ ich auch

    Und denke es vielleicht noch länger
    Fragst du mich nicht, du Rattenfänger


  • Bremen & das vierhundertvierundvierzigste Gedicht

    Bremen & das vierhundertvierundvierzigste Gedicht

    Brahmanenfrage

    Es zieren ja manchmal Brahmanen in Bremen
    Die Wahrnehmungsbrauchbarkeit mindernde Schemen

    Hab’n Schemen aus Bremen schier gar kein Erbarmen
    Mit darstellungstraumatisierten Brahmanen?


  • Zeche Heinrich & das vierhundertdreiundvierzigste Gedicht

    Zeche Heinrich & das vierhundertdreiundvierzigste Gedicht

    Meine Maschinen

    Meine Maschinen
    Haben Turbinen
    Haben die Stärke von mancherlei Pferden

    Meine Maschinen
    Sind fleißig wie Bienen
    Liefern die Antwort auf „Wat soll dat werden?“

    Meine Maschinen
    Sind flott ausgespuckte
    Schrottig gewordene Wegwerfprodukte

    Meine Maschinen sind nachts oft allein
    Und werden dir nie deine Skepsis verzeih’n


  • Unzugvögel & das vierhundertzweiundvierzigste Gedicht

    Unzugvögel & das vierhundertzweiundvierzigste Gedicht

    Der Rest

    Nein, keiner von uns klagt der Schmerzen
    Die noch vom November verschuldet
    Gewärmt von verbitterten Scherzen
    Fühlt jeder sich etwas geduldet

    Wir kennen die Grauheit der Gräuel
    Uns muss man im Grunde nichts zeigen
    Wir dulden des Winters Geheuel
    Und die nicht gleich sterben, die schweigen


  • Passau & das vierhundertvierzigste Gedicht

    Passau & das vierhundertvierzigste Gedicht

    Zu spät

    Zu spät kam die Mahnung zur Aufmersamkeit
    Wenn früh resigniert jemand „Pass au…!“ nur schreit


  • Nikolaus & das vierhundertneununddreißigste Gedicht

    Nikolaus & das vierhundertneununddreißigste Gedicht

    Ripostegedicht zu „Knecht Rupprecht“ von Theodor Storm, dessen abschreckende und erzieherische Wirkung über die Jahre etwas einzusacken droht.

    Magd Knappragd

    Magd Knappragd hieß das böse Vieh
    Ihr Defizit an Empathie
    Empfahl sie schon früh
    Als mit echtem Vergnü-
    Gen züchtigend prügelnde Knechtassistentin
    Obschon ’s Gottes Sohn echt krass empfand, wenn sie’n
    Sperriges Gör mit dem Schlagring bedrohte
    Es hieß: „Bei der Knappragd gibt’s irgendwann Tote!“

    Wo der Rupprecht sich manchmal das Schlagen erspart‘
    Blieb die Strafe der Magd immer unverzagt hart
    Sie nahm mit ihren ehernen Prügel
    Die Unartigkeit wahrhaft stramm an die Zügel
    Auch entlockten ihr weder Gejammer noch Tränen
    Je mehr als ein zähneentblößendes Gähnen
    Geriet auch mancher Schaden groß
    Die Magd blieb standhaft gnadenlos

    Es müssen, ganz klar, im beruflichen Leben
    Grad gewalterzieh’nde Frauen
    Selbstlos immer alles geben
    Und doppelt hart wie gerne hauen

    Doch es mehrten sich erstmals auch kritische Stimmen
    Dass der Chor der Schmerzensschreie
    Vom schändlich adventlichen Blagen-Vertrimmen
    Unser Weihnachtsfest entweihe …

    Jahrs drauf – da war autoritär
    Plötzlich nicht mehr populär
    So dass Magd Knappragds Boss beschloss
    Nicht fortzufahren wie bisher
    So sehr man’s jahrelang genoss
    Der Weihnachtsmarkt gäb’s nicht mehr her
    Man dürfe die Trends unsrer Zeit nicht verschlafen
    Und der Nachfragerückgang an härteren Strafen
    Sei so eklatant
    Dass man letztlich befand
    Im Züchtigungssektor ’ne Stelle zu streichen
    Denn eine Kraft würde da allemal reichen
    Wenn in dieser Phase der Harmonie
    Hier jemand zu viel ist, so sicher doch sie

    Magd Knappragd, die ja nücht mehr jung
    Verstand sich nur auf Züchtigung
    Bald machte man ihr klar, sie war
    Nicht anderwärts vermittelbar

    So musst‘, da die joblosen Tage sich jährten
    Ihr hartes Herz noch mehr verhärten

    Und neue Kinder kam’n ins Land
    Gewannen gar die Oberhand
    Kaum abgeworfen von den Storchen
    Wollten die nicht mehr gehorchen
    Knecht Rupprecht, der alleine war
    Fühlt‘ alsbald sich ’nem Burn-Out nah
    Er rief: Ey, Christkind, überreiz
    Hier nicht die Geschichte vom heiligen Geiz!
    Diese Gör’n sind so blöd wie verhaltensstur
    Kackfrech, gierig und entgrenzt im Verhalten
    Hey, wir hab’n doch grade Konjunktur!
    Und die Zeit, einen Stellenausbau zu gestalten
    Um dann zu vollbring’n, was die Eltern nicht schafften
    Die Satansbräten zu entsaften
    Jene vorlauten Paschas mit ADHS
    Die quenglig-verwöhnte „ich mag nicht“-Comtesse
    Die – so wie DU! – egomanisch verdorben!

    Nun, Magd Knappragd hat sich auf die Stelle beworben …


  • Bahnhof Göttingen & das vierhundertachtunddreißigste Gedicht

    Bahnhof Göttingen & das vierhundertachtunddreißigste Gedicht

    Der erste Winter

    Wer im Schnee die Meisen tötet
    Wird es schwerlich spurlos tun
    Jeder Schlachtplatz warnt errötet
    Dass die Mörder niemals ruh’n

    Schlucken erst die Sonnenblenden
    Still und stetig das Verenden
    Wird man jeder Wahl verwaisen
    Im Jahrhundert ohne Meisen


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