Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

  • Im Hintergrund & das zweitausendfünfhundertsechsundsechzigste Gedicht

    Im Hintergrund & das zweitausendfünfhundertsechsundsechzigste Gedicht

    Im Studenten*Innen-Café

    Ich bin längst schon älter als alle Studenten,
    Weiß Gott, sogar: als Professoren!
    Man hält mich hier nicht mehr für einen Dozenten –
    Dafür wurd‘ ich zu früh geboren.

    Das ist jetzt mein Schicksal –
    Doch fühl ich mich halt
    Mit „He’s a bit sick?“-Mal
    Noch immer nicht alt.


  • Zweiter Advent & das zweitausendfünfhundertfünfundsechzigste Gedicht

    Zweiter Advent & das zweitausendfünfhundertfünfundsechzigste Gedicht

    November 2024 (Zeit der Trennungen, Rückblick 11)

    Das US-Wahlergebnis ist nichts für Mimosen,
    Da trennt sich die Wirklichkeit von den Prognosen.
    Triumphbewampt wurd Kampfschlumpf Trump zum Stumpfsinn frackenden Comebackstampfer.
    Ein schmoll’nder und von Groll durchprollter alles ramm’nder Volldampfdampfer
    Macht nun widdewittwieder, wie’s ihm gefällt
    Sich seine Trumptydumpty-Welt.
    Gerichtsverfahr’n werd’n eingestellt,
    Notorisch gegen links gebellt
    Und von ’nem gesundenden Menschenverstand
    Trennt sich ein uns sonst so verbundenes Land.
    Hier erlischt gelbes Licht im Regierungsgehampel.
    Bleiben nur Rot und Grün – halt ’ne Fußgängerampel!
    Man ahnt ja auch, der Christian
    Würd eh viel lieber autofahr’n.

    Frau Baerbock trennt sich von dem Herrn Bock, China kappt ein Ostseekabel,
    Pflegekräfte aus Kolumbien schieb’n wir ab und leicht blamabel
    Schließt Italien in Albanien seine Lager für Migranten.
    Pistorius fasst den End-Schluss: Die SPD braucht keine Top-Aspiranten!
    Der Tesla-Protest wird aus den Bäumen geräumt,
    Derweil das „Team Robert“ am Küchentisch träumt.
    In Sachsen wird sich auseinander sondiert,
    Da anderswo das BSW koaliert,
    Amsterdam pogromiert gegen Fußballfanjuden,
    Aus Berlin ruft’s: „Bei uns würd’n die ebenfalls bluden!
    Und im selben Kiez drohen den Homos Gefahren!“
    Es werkelt Frau Merkel an ihr’n Memoiren.
    Australien sperrt den TicToc-Kram
    Für alle unter 16.
    Dass auch dieses Jahr wieder viel, viel zu warm –
    Da könn’n wir drüber wegseh’n!
    Von Klimagipfeln scheidet man
    Mit zahnlosen Versprechen
    Da schlammig Spaniens Fluten warn’n:
    Das wird sich bitter rächen!
    Russlands Drohnenangriffe brechen neuen Rekord,
    Man erhält dabei jetzt auch von China Support.

    Jetzt wär’s höchste Zeit mal für schöne Geschichten?!
    Nun, hilfreicher wär’s, wenn ihr langsam erkennt:
    Ich kann diesem Jahr keine Niceness andichten –
    Dass ihr euch von allzu viel Zuversicht trennt!


  • Mondscheinexpress & das zweitausendfünfhundertvierundsechzigste Gedicht

    Mondscheinexpress & das zweitausendfünfhundertvierundsechzigste Gedicht

    Schritt eins, Schritt zwei

    Mal komme ich an einer Kirche vorbei,
    Ohne zuvor einem Gott zu begegnen.
    Mal hängt in der Luft ein „Die Schirme auf!“-Schrei,
    Obwohl’s gar nicht anfängt zu regnen.

    Ich sage mir beim Weiterwandern:
    „Immer eines nach dem andern!“

    Und wird man zwischendurch mal nass,
    Belächelt man’s ohn Unterlass.


  • Telemoritz & das zweitausendfünfhundertdreiundsechzigste Gedicht

    Telemoritz & das zweitausendfünfhundertdreiundsechzigste Gedicht

    Soloankunft

    Nur i kam an in Surinam.
    Zwar war i, als der Plan begann,
    Mit einer Absicht noch zusamm’n –
    Doch hab’n wir uns getrennt.

    Zum fad normalen Irgendwo
    Verkommt auch Paramaribo,
    Wenn niemand es erkennt.


  • Essener Eisbär & das zweitausendfünfhundertzweiundsechzigste Gedicht

    Essener Eisbär & das zweitausendfünfhundertzweiundsechzigste Gedicht

    Der Marsch durch die Institutionen

    So ein bisschen werden einfach mal frech
    An ihren Reglern spielen:
    Mal zieh’n wir prompt die Finger weg,
    Mal frommt es uns zu zielen.

    Sie akzeptieren unser Spiel
    (wir zähl’n zu den Belachten).
    Die Armatur lahmt unfragil –
    Doch lässt sie sich entmachten!


  • Weihnachtsdorf & das zweitausendfünfhunderteinundsechzigste Gedicht

    Weihnachtsdorf & das zweitausendfünfhunderteinundsechzigste Gedicht

    Oktober 2024 (Rückblick 10)

    Wenn zu Venezuela Herr Maduro verkündet,
    Dass Weihnachten jetzt im Oktober stattfündet,
    Denn das hülfe der Wirtschaft direkt auf die Sprünge
    (ja, nach dem Kapern der Wahl leistet man sich solch Dinge …),
    Dann wird’s nicht mit allzu viel Schelte berappt,
    Denn seine Gegner wurd’n längst gen Europa verklappt.
    Die EU ehrt sie dort mit dem Saccharow-Preis
    Was in Caracas wahrscheinlich gar keiner weiß.
    Na, ist die Menschwerdung Gottes halt dieses Jahr eher
    Und wir der Erlösung zwei Monate näher!
    Also, muss man schon sagen: Von den Herren Despoten,
    Da wurde dies Jahr doch mal echt was geboten!
    Sie frittier’n bei McDonald’s, fahr’n in Müllwägen rum –
    Manch Heiland ist sich für kein Foto zu dumm.
    Putin lädt zur Konklave mit dem Kampfnamen BRICS
    (einfach hingeh’n und Hand schüttlen – kostet doch nix!)
    Und hinterdrein pilgern zwölftausend Nordkoreaner,
    In Georgien und Moldau daten Wahlbetrugsplaner –
    Die wurd’n wegen Misserfolg sicher erschossen.
    Nun, hat Putin ja sinnlos’res Blut schon vergossen!
    Uns besucht nach der Hurricane-Pause Joe Biden
    Und kann zwischen zwei Wirtschaftsgipfeln entscheiden.
    Es glitscht im Ampelschmierenstück,
    Der Kevin Kühnert tritt zurück,
    Kaiser Roland preist das Lied der Deutschen
    Zur Einheitsfeier in Schwerin,
    Derweil sieht man Selensky mit Siegesplan-Thesen
    Eh’r trostlos durch Europa zieh’n
    Der Jünger Musk opfert pro Tag eine Million,
    An Trump-Registrierte – denn es soll sich ja loh’n.
    Lutz Baumanns Glaubenstrupp Pegida
    Geht auf Mission – zum letzten Mal.
    Und Chinas E-Mobil-Anbieder
    Stoppt jetzt der Zölle heil’ger Gral.
    Die Festung Europa zimmert Abfangknäste
    In Albanien, nach Plänen der Herrscher in Rom.
    Und von Osten her blitzt der Palast der Paläste:
    Der Israelis Iron Dome.
    Im Gelobten Land regnet es täglich wie träge
    Vergeltungs- und auch Geltungsschläge –
    Nur hat man jetzt als drittes Land
    Den Libanon mit eingespannt.
    Der Hamas-Führer Sinwar wird als letzter Sünder abgekeult.
    Dann hammas, sinwar durch – und dass mir um den keiner heult!
    Könnt nun der Mossad, man mag mir die Frage verzeihen,
    Nicht einen der Ihr’n, den Ukrainern ausleihen?
    Denn in Moskau, da wartet ein hoffnungslos Böser
    Und mit ihm die Welt noch auf seinen Erlöser.
    So spät im Jahr wirkt meine Lyrik vielleicht etwas roh, ja,
    Es war für uns alle ein harter Oktober!
    Schon schaut, wie erwartet, der November ins Zimmer
    Und ich darf euch verraten: Es wird nur noch schlimmer!


  • Untertageschirm & das zweitausendfünfhundertsechzigste Gedicht

    Untertageschirm & das zweitausendfünfhundertsechzigste Gedicht

    Die Bank im Park

    Ich habe eine Bank im Park
    Großväterlich getestet.
    War mein Pausier’n vor diesem Tag
    Vom Jugendwahn verpestet?
    Die Planken jener Bank beknutschten
    Der Oberschenkel Schinken,
    Die wohlig über sie hinrutschten –
    Bereit, einst herzuhinken,
    Um diesen Platz als kleinen Schatz
    Vom Lebensrest zu schätzen;
    Ihn demgemäß mit dem Gesäß
    Im Abspann zu besetzen.

    Der Rückenlehne Bohlen boten
    ‚Ne wohlige Massage,
    Schon hochgeschätzt von jetzt längst Toten
    Im Austritt der Passage.

    Ich habe eine Bank im Park
    Großväterlich gewählt,
    Nachdem mich unentwegt nur Quark
    Und Hetzerei gequält.


  • PremierInn-Sicht & das zweitausendfünfhundertneunundfünfzigste Gedicht

    PremierInn-Sicht & das zweitausendfünfhundertneunundfünfzigste Gedicht

    In Innenstadtparks

    Krähen und Tauben
    Spähen und glauben,
    Die Vogelfauna – das sind wir!

    Für den Star und Albatros
    Gilt ein solches Luft-Geschoss
    Nur als C- bis B-Getier.


  • Icking & das zweitausendfünfhundertachtundfünfzigste Gedicht

    Icking & das zweitausendfünfhundertachtundfünfzigste Gedicht

    Zum Verabschieden

    Dreimal gewunken
    Braucht’s für ein Ade,
    Meutern auch Unken:
    „Ey, zweimal reicht!“ Nee.

    Der letzte Wink ist Auftakt zum
    „Hallo, bin wieder da!“
    Ist’s noch so fern dem Publikum –
    Kurz fühlt sich’s an wie nah!


  • Bergevangelen & das zweitausendfünfhundertsiebenundfünfzigste Gedicht

    Bergevangelen & das zweitausendfünfhundertsiebenundfünfzigste Gedicht

    Ripostegedicht auf „Gottes Wille“ von Richard Dehmel

    Die sündenfällige Schöpfung einer Hautunreinheit oder …und am achten Tag erschuf Gott, der Herr, den Pickel

    Du hast nach Dehmel’schen Rat in den Apfel gebissen,
    Mit der dämlichen Tat es beim Schöpfer verschissen,
    Oh Eva! Da in dieser Not
    Des Sündenfalles Fallbeil droht,
    Bitt‘ ich beim Ärger mit dem Alten
    Zumindest mich herauszuhalten!

    Wir war’n im Paradies a Paar –
    Und sicher war dies wunderbar,
    Doch nach der Ära Love & Peace
    Wird aus dem Paar- a Solodies.
    Denn kaum lief’s in der Wildnis nach deiner Fasson,
    Riecht’s am Baum der Erkenntnis nach Umzugskarton!

    Ey, du wusstest doch: Unsre Pflicht ist’s zu entsagen!
    Und entsprechend nicht hinnehmbar ist dein Betragen –
    Da kannst du, mein Gott, gerne irgendwen fragen!
    Für den Biss sind gewiss Konsequenzen zu tragen –
    Gegen mich besteh’n dagegen gar kein Klagen.

    Nun mag ich ob der Trennung nicht zu sehr verzagen,
    Dich allerdings ob der auch zukünftig kargen
    Versorgungslagen mal wagen zu fragen:
    Ich würde gern noch jenen Apfel ab-nagen,
    Denn seit Tagen verwehrt blieb’s Behagen im Magen –
    Und wir müssen dem Herrgott ja nichts davon sagen!

    Doch im Büßergewande erkenn‘ ich entsetzt:
    Irgendwer hat meinen Imbiss dem Herrgott gepetzt!
    Aber ich war nicht Initiator – ich hab nur mal probiert!
    Was den Herrn in der Höh scheinbar nicht int’ressiert –
    Denn um nie zu vergessen, dass er mich einst entlarvt,
    Unser Schöpfer uns jung schon mit Mitessern straft.


Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)


Gedichte/Fotos ausgewählter Tourstationen:

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