Sehr Wasser
Dort in Kochel, da kocht man doch ooch nur mit Wasser!
Dasselbige ist nur vor Ort sehr viel nasser
Und mit unserem Wasser nicht echt zu vergleichen –
Nein, solch ein Komfort ist ein Vorrecht der Reichen!
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Kochelseeruhe & das zweitausendfünfhundertsechsundachtzigste Gedicht
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Moosach Sunset & das zweitausendfünfhundertfünfundachtzigste Gedicht
Forever Young (1984)
Am Lebensabend trügt ein blendend
Sonnenuntergang,
Mit Zähigkeit den Tag beendend –
Als wär er ewig lang.Dem trotzt der Vorahn’n Munkeln: „Nein,
Es kann sehr bald sehr dunkel sein –
Auch uns hat’s überrascht!“Schon oft hat Unbekümmertheit
Von abonnierter Ewigkeit
Den Zweifel abgeascht.
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Chiemgau & das zweitausendfünfhundertvierundachtzigste Gedicht
In den Speiseechokammern
Es gär’n die Verschwörer, Empörer im Brät
Vom virtuellen Lackmus-Grill,
Dessen Glut jeden Nonsens zum Thema aufbläht –
Weil das der Algorithmus will!
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Chiemseeausstieg & das zweitausendfünfhundertdreiundachtzigste Gedicht
In aller Stille
Nur, weil der Kleinlaut
Sich nicht mehr raustraut,
Darf das Großmaul schnabulieren.Dass er vormals vorlaut war,
Stellt hernach ein Nachruf klar.(Schon mal vorzuformulieren!)
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Birkenallee Bernau & das zweitausendfünfhundertzweiundachtzigste Gedicht
Hier war doch irgendwo dieses nette Café?!
Mein einst entdeckter Zufallsfund
Scheint aus der Stadt verschwunden.
Trotz Zielstrebens verfehl ich und
Dreh weiter suchend Runden.Greift hier der Spruch, man darf sein Glück
In keinem Fall erzwingen?Schon find ich nicht einmal zurück
Zu immobilen Dingen …
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Botanischer Garten & das zweitausendfünfhunderteinundachtzigste Gedicht
14 Grad
Es dampft vor Unentschlossenheit
Der aufgetaute Firnis.
Er weiß, es ist noch nicht die Zeit,
Doch Temp’raturen-Wirrnis
Lockt Samenkapseln aufzuspringen,
Aus der Deckung vorzudringen,Bis
Nach den frühen Wärmeschüben
Es letztlich wieder schneit.Der Lenz kam nur vorbei zum Üben –
Noch ist es nicht soweit.
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Wanderndes Eis & das zweitausendfünfhundertachtzigste Gedicht
Nein, also jetzt bitte nicht allen Ernstes ein verärgertes Bahngedicht?!
Herr, gib mir die Geduld zurück
Für Zugverzögerungen!
Kaum hör ich was von SEV,
Bin ich von Zorn durchdrungen,
Mein Gleichmut ist verletzlicher
Als Eintagsfliegenjungen –
Gern wär ich bei ’nem Zugausfall
Ein wenig ungezwungen.Ich frag dich, was würd Jesus tun
(der soll ja recht viel wissen)?
Wie pflegt der Mensch sein In-sich-Ruh’n,
Wenn die Geduld zerschlissen?
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Thalkirchner B. & das zweitausendfünfhundertneunundsiebzigste Gedicht
Umstiegsappetit
Der Umstiegsbahnhofappetit
Drängt flau mir durch den Magen.
Wär ohne Zwischendurchgebäck
Die Welt noch zu ertragen?Komm, eine Brezn nehm ich mit
Vom Bäcker vis-a-vis!
Der zaubert mit durch ihn erweck-
ter Magen-mag-Magie!
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Neujahrsflaneure & das zweitausendfünfhundertachtundsiebzigste Gedicht
Jahresbilanz
Die Häufigkeit meiner Spaziergängerläufe,
Die oft schnell bereuten Low-Quality-Käufe,
Besäufnisse, die ich wohl zu selten scheute –
Das alles kam in die Bilanz, liebe Leute!Jedoch besteht
Nicht viel Gefahr,
Dass sich was dreht
Im nächsten Jahr.
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Frost am 31.12. & das zweitausendfünfhundertsiebenundsiebzigste Gedicht
Ciao 24 (auf „Gute Nacht, Freunde“)
Ciao, Vierundzwanzig –
Es wird Zeit für dich zu geh’n!
Die Zeit mit dir war keine nette,
Und ich rauch schon wieder Kette
Und dann trink ich dich mir schön.Du machtest zur Gewissheit
Wir driften jetzt dahin,
Dass nur die Populisten
Hier noch die Oberhand gewinn’n.
In allen Kontroversen
Verschärfte sich der Ton –
Es gab zu wenig Einseh’n
Und zu viel AggressionCiao, Vierundzwanzig –
Es wird Zeit für dich zu geh’n!
Die Zeit mit dir war keine nette,
Und ich rauch schon wieder Kette
Und dann trink ich dich mir schön.
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