Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

Ethnographie


  • Kunstlabor 2 & das eintausendneunhundertfünfunddreißigste Gedicht

    Erster Raum vom Kunstlabor 2

    Begrüßungsgedicht für eine Lesung im Humboldt-Lab im neuen Humboldt-Forum Berlin

    Oh Gott, wo bin ich denn hier nun gelandet?

    … wo bin ich, zur Hölle, denn hier nun gela-
    Lalalalabor, Laboah!, Lapoah?, Laoahhh …
    Entschlossen forschend kommt‘s mir vor
    Als fehlte jetzt nur noch ein My an Verständnis,
    Als kratzten die Fingerchen schon die Erkenntnis,
    Als hörten bereits wir den Widerhall
    Vom „Mr. God, tear down this wall!“
    Wir wollen das Dahinter seh‘n,
    Es einzuordnen ins Versteh‘n,
    Bejubeln unser Anschlusstor,
    Das endlich frei gespülte Rohr!
    Unser Weg aus dem Labyrinth führt durchs Labor …
    Verfolgt von einem Labrador!
    Der schnappt nach Erste-Welt-Komfort
    Und Nach der Natur
    Auch nach unsrer Statur – Humm!
    Drum: Machen wir uns ganz, ganz klein,
    Woll‘n statt Labor nur Lab noch sein!
    Lab, Lab, Lab, Lab, Lab – Humm!boldt
    Lab top! Top Lab und Top-Labor,
    La biere, la boom und Laber-Chor,
    Labiles Schlappohr und Labskaus,
    Schloss jetzt!
    Schluss jetzt!
    Ab und
    Aus!


  • Fés & das eintausendneunhundertsechste Gedicht

    Blick auf die Médina von Fez

    Weg der Erkenntnis

    Und immer wanken Topographen
    Den Wirrwarr‘n hoffnungshinterher.
    Entwürfe, die sie schon verwarfen,
    Zerknüllen ihr Erkenntnismeer.
    „Aber Wasser ist nicht faltbar!“,
    Tönt es trotzigneunmalklug –
    Um Schlag Acht ist nicht haltbar
    Der Versuche Neuversuch.


  • Westpark & das eintausendsiebenhundertfünfundfünfzigste Gedicht

    Pagode im Westpark München

    Die Geschichte der Ethnographie in a Nutshell

    Ich komme im Auftrag des Deutungsregimes
    Und stelle hier mal meinen Fuß in die Tür,
    Mim‘ gerne den Boss eines folgsamen Teams,
    Das ich durch die Rätsel der Abstimmung führ.
    Ich bin topobjektivwissenschaftlichneutral –
    Dies auch anzuerkennen, besteht keine Wahl.

    Und doch verzeichne ich seit Tagen
    Ein reziprokes Korrektiv –
    Dass mich solch Feedbacks hinterfragen,
    Zwingt prompt zum „Vielleicht liegst du schief?“.
    Hindert Fremdes in Etabliertes zu lenken,
    Zwingt Nicht-Eingeordnetes anders zu denken.

    Diese Demut des Schülers schult jetzt mein Gehör,
    Bis der fremde Blick mir plötzlich zeigt, wo ich stör‘,
    Weil nichts unberührt blieb vom eigenen Schatten,
    Seitdem wir dem Globus Besuche abstatten.
    Unsre Spuren sind nicht unverwoben geblieben
    Und längstens wird zurückgeschrieben..

    Was man mir jetzt entgegnet,
    Wie man mich tituliert,
    Und nicht alles absegnet,
    Wenn man kollaboriert –
    Lässt auch für mich sich als Erkenntnis verbuchen:
    Dem Alleingang folgt nun Dialoguntersuchen.


  • Unterschiede & das eintausendsiebenhundertvierundfünfzigste Gedicht

    U-Bahnhof Fröttmaning bei Sonnenuntergang

    Die Mombasa Likoni Ferry Straßenfotographie

    Der Ethno- wie der Fotograph
    Wollen fremdes Selbstbild portraitieren –
    Der eine bedient einen Forschungsbedarf,
    Der Zweite beginnt zu verzieren:
    Plastikblumen wie Girlanden,
    Sofas voll von Stofftierbanden,
    Schrillidyllmärchenschlossparkhintergründe,
    Auf dass all dies nahenden Reichtum verkünde,
    Wenn wir überbelichtet im Wunschbild ertrinken,
    Zum Golfstaatenluxus der Bollywoodschinken.

    In dir regt sich ein Widerspruch?
    Das liegt an deinem Stallgeruch:
    Für dich muss die Kunst mit Erwartungen brechen –
    Hier strahlt sie als nie sich erfülln’des Versprechen!


  • Parkdecks & das eintausendsiebenhundertdreiundfünfzigste Gedicht

    An der Allianz-Arena in Frötmanning

    Ungläubige Zuschauer

    Will die Kirche im Dorf sich erneuern
    Nach dem dreckigen Kolonialismus,
    Muss sie den Wert unsres Kreuzzugs beteuern
    Gegen Hexen-Kannibalismus.

    Wer in Glaubensfragen Abstand wahrt
    Gitscht im Bodensatz unserer Werte!
    Die Kluft wird schnell ein schmaler Grat
    Und die Gastfreundschaft schwindet in Härte.

    Denn jeder, der nicht bei uns mitglaubt, der zahle
    Mit dem schwär’nden Verdacht, er sei selbst Kannibale.


  • Beuerberg & das eintausendsiebenhundertzweiundfünfzigste Gedicht

    Eingang zur Klosterkirche von Beuerberg

    Von wegen Kannibalismus

    Nun ist der Kannibalismus ja nicht per se schlecht –
    Man nehme zum Beispiel die Eucharistie!

    Wie „Blut und Leib Christi sind da ja nicht echt!“?
    Solch Zweifelbereitschaft ist fast Blasphemie …


  • Servicepunkt & das eintausendsiebenhunderteinundfünfzigste Gedicht

    An der Allianz-Arena in Frötmanning

    Die Gilde der Ugandischen Märtyrer

    All das Sterben ist ne Strafe Gottes
    Und Aids die Klinge des Schafottes,
    Aber wir als belesene Messe-Kadetten
    Werd’n eure besessenen Seelen erretten!
    Ab ins Virengeseuch diabolischer Mächte
    Führt uns unser Kreuzzug und Gott, der Gerechte!

    Ferne Dörfer soll’n nun in Kaskaden
    Von Weihwasser und Gospel baden!
    Es ist Aids das Werk kannibalistischer Hexen –
    Die müssen den Trog der Verantwortung exen,
    Bis aus höhnenden Körpern die Stigmata schäumen,
    Wenn gottlose Bestien das Feld dröhnend räumen!

    Unser Kruzifix sagt: Die führ’n Gutes im Schilde.

    Ihre ugandische Märtyrergilde


  • Ornithologie & das eintausendsiebenhundertsiebenundvierzigste Gedicht

    Amsel am Frühsommertagsabend auf dem Frötmanninger Haldenberg

    Mit Verdächtigen beschäftigen

    Was hat denn das früh’re Modell eines Affen
    Nun plötzlich mit all den Rebellen zu schaffen?!

    Da dein Selbstbild spricht hehr von Kulturtranskription,
    Geht das Fremdbild doch eher in Richtung Spion.


  • Iffeldorf & das eintausendsiebenhundertfünfundvierzigste Gedicht

    Blick auf Iffeldorf vom Fohnsee

    Holy Spirit Mobile Forces

    Oh, durch diesen Krieg müssen die Geister uns lenken!
    Denn die Siegchance der irdischen Leben
    Offeriert doch zu viele plausible Bedenken
    Gegen’s Stöcke und Steine Erheben.

    Wenn die Unsittlichkeit dieses Staats dich zerfrisst,
    Komm zur Holy Spirit Mobile Armee,
    Wo der Oberbefehlshaber ein Medium ist,
    Stets auf Empfang gottgewollter Idee!

    Ein Kommandoschrei reicht in die Sphären der Predigt:
    Unser Glaube kann Berge versetzen!
    Schon gewähren wir – montaner Deckung entledigt –
    Den Regierungstrupps uns zu zerfetzen.


  • Fohnsee & das eintausendsiebenhundertvierundvierzigste Gedicht

    Am Ufer des Fohnsees FKK-Strand / Osterseen

    Uganda

    Staatsstreich, Terror, Bürgerkrieg,
    Korruption und Militär –
    Auf Parade folgt Replik
    Und macht alles hin. Und her.


Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)


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