Okayer Rutsch ins neue Jahr
Bei meinem Rutsch ins neue Jahr
Bin ich nicht weit gekommen
Ich strandete in einer Bar
Und bin den Rest geschwommen
Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos
Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten
– 29.01.2017 Skifahren
– 29.12.2017 Skifahren
Okayer Rutsch ins neue Jahr
Bei meinem Rutsch ins neue Jahr
Bin ich nicht weit gekommen
Ich strandete in einer Bar
Und bin den Rest geschwommen
Schneegeräusche unterm Ski
Schneegeräusche unterm Ski:
Manchmal wattig, manchmal „iieh!“
Manchmal sirrt der Schnee und schnurrt
Manchmal knirscht er leicht geknurrt
Mal unterhakend mit stapfigem Pappen
Mal widersagend per karstigem Schrappen
Mal unterläuft ihm ein quietschendes Schmatzen
Dann – oft gehäuft – nur noch garstiges Kratzen
Mal bleibt er lautlos und kühl wie ein Strich …
Nun – das zählt als Geräusch ja nich‘!
Nein, derer gibt es dann bloß acht
(Sofern ich da jetzt keinen Fehler gemacht)
Neujahrstagabend
Lieber erster Januar, du und dieses neue Jahr
Sind natürlich auch erst zwar
Sehr kurz da –
Doch gehste ma
Einen Schritt zur Seite?
Ach, dacht’s mir wohl
(trotz Alkohol):
Da ist ja schon der zweite!
Man muss um vorsätzliche Sachen
Nicht immer so ’nen Aufriss machen!
Das Jahr macht nach dem Neuanfang
Ja auch so weiter wie bislang.
… durch die weite, weiße Welt
Der Schnee des vergangenen Jahres
Liegt noch immer in unseren Straßen
Und unter ihm schlummern die Kummer und Dinge
Die wir für Sekunden besaßen
Gezwungen unbezwungen erzählst du:
„Das schmilzt sich ja auch wieder weg!“
Doch es stemmt sich der Nacken der Schneeschicht dagegen
Mit Härte und wachsendem Dreck
Es wär‘ besser, wir wanderten so wie im Lied
Verließen, was uns schon verlassen
Wär‘ besser, wir sängen und sänken dahin
Zu vageren Jahreszeiten
Ein Plädoyer für die Mittelgebirgswanderung
Verwahre dich vor hochalpinen
Rauf- und wieder Runter-Spleenen!
Wo der Fels noch nackig ist
Erosion die Grasnaht frisst
Gibt’s nur:
Geröll
Geröll in spe
Lawinengatter
etwas Schnee
geballte Lebensfeindlichkeit
trostlos grau im Steinschlagkleid
Denn der Berg, die Abbruchschlampe
glänzt erst ab der Bauchspeckwampe
Rück dem Gipfel nie zu nah, Kind
reicht doch, dass die Berge da sind!
Deren Schönheit lässt sich loben
auch von nicht totalweitoben
Nach dem Vorsatz
Nach einem Resthauch Eleganz
Späht’s aus dem alten Leib
Ich wed’le ihn zum Zeitvertreib
Durchs erste Meer von Ranz
Doch die Sonne in Wintern bleibt nie lang
Da empfiehlt’s sich, man hängt sich an Treues
Kein Januar schenkte uns je wirklich Neues
Alles geht seinen stetig verlangsamten Gang
Von den Zuschauern der Lesebühne „Poetry & Parade“ wurde sich vor Kurzem ein Ripostegedicht zu Leonard Cohens „Halleluja“ gewünscht. Anlässlich des nahenden dritten Jahrestags meiner München-Übersiedlung wurde daraus ein fröhlich auf die Karaokeversion des Songs zu singendes Lied über meine hiesige Integration – die sich mit dem gestrigen sonnigen Ski-Ausflug ins nahe Elmau freilich nochmals gefestigt hat, wie der Rückreisestau aus Münchner KFZ-Kennzeichen bewies.
Luja! (My Bavarian Integration)
Zunächst hab ich stets das „Grüß Gott!“ überhört
Und mit „Juten Tach!“ meine Nachbarn verstört
Nun sag ich selbst „Servus!“ und denk gehört irg’ndwie dazu, wa?
Das ist noch nicht Einsicht, da ist auch kein Zwang
Ich spreche kein Bayrisch und fang’s auch nicht an!
Doch diesen Schritt geh ich – wag mich mit ’nem Hellen dazu, ja
Und dann sog i „Luja!“, sog i „Luja!“
Sog i „Luja!“, sog i „Lu-u-Jodler-ja!“
Ich hab auch die Kunden beim Bäcker verstört
Für mich war’s ironisch – doch sie war’n empört
Ich dacht; wenn ihr so was nicht rallt, seid ihr einfach nicht cool, wa?
Nun werd ich dort längst wieder höflich empfang‘
Man sagt zu mir „Saupreiß!“, doch küsst mir die Wang!
Geht ungefragt zu meinem Biertisch, gesellt sich dazu, ja
Und dann sog i „Luja!“, sog i „Luja!“
Sog i „Luja!“, sog i „Lu-u-Jodler-ja!“
Erst wusste ich nicht, was „a Reherl“ wohl ist
Und wie man „sei Weißwurscht“ denn artgerecht frisst
Doch vor zwölf was Warmes – da kommt man ja eh nicht oft zu, wa?
Nun ess ich mein Radi und Steckerlfisch auch
Den Obatzten ramm ich mir pur in den Bauch
Gebt mir noch a Brezn und stellt mir ein Helles dazu, ja?
Und dann sog i „Luja!“, sog i „Luja!“
Sog i „Luja!“, sog i „Lu-u-Jodler-ja!“
Mein Leben lang habe ich „CHina“ gesagt
„CHemie“, „Walentin“, „Wiktualienmarkt“
Heut tu ich das nur noch zum Spaß, weil für Euch klingt das schwul, wa?
Das ist noch nicht Einsicht, da ist auch kein Zwang
Ich spreche kein Bayrisch und fang’s auch nicht an!
Doch diesen Schritt geh ich – wag mich mit ’nem Hellen dazu, ja
Und dann sog i „Luja!“, sog i „Luja!“
Sog i „Luja!“, sog i „Lu-u-Jodler-ja!“
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