Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

Übersetzung


  • Granitbewuchs & das zweitausendeinhundertzweiundsechzigste Gedicht

    Bewuchs der Granitfelsen bei Vardo

    Eine lyrische Transformation als kuba-schwabinger Übersetzung der Texte der Dichterin Luz de Cuba

    Alle Lieben in einem Leib (Todo en un solo cuerpo)

    Denk ich an Liebe in der Nacht,
    Fragt mich meine Muse, ob ich je bedacht,
    Welche der Lieben – soweit mir bekannt,
    Sei die bekrönenswert schönste im Land.

    Nun, alle sind die Schönsten hier. Und überall!
    Bei mancher sind männliche Mienen der Fall,
    Der sie antreibt zum Himmelsritt über die Sterne,
    And’re seh’n den Poem einer Weiblichkeit gerne,
    Mal ist’s Heftigkeit, wonach die Hüften begehren,
    Mal sind’s Scham, Brüste, Straffheit, die alles verzehren.
    Und doch ist es nicht mehr als ’ne Wahl, die man traf,
    Einer Vorliebe, die keiner Wertung bedarf.

    Um im gleichen Recht auf Liebe zu koexistieren,
    Lasst uns nun gemeinsam zum Kreuzzug marschieren,
    Die patriarchalen Strukturen planieren,
    Die Mauern der sturen Zensur ruinieren!

    Wir sind Feministen, Dissidenten, ein Heer –
    Und die Zügel der Zeit sollen brennen!
    Lesben, schwarz, Prostituierte und mehr –
    In aller Verschiedenheit nicht mehr zu trennen:

    Ein Leib einer Zukunft auf wertem Niveau!
    Go women, go! Go women, go!


  • Malecón & das zweitausendeinhunderteinundsechzigste Gedicht

    Am Malecón in Havanna

    Eine lyrische Transformation als kuba-schwabinger Übersetzung der Texte der Dichterin Luz de Cuba

    Prächtige Lady (Suntuosa Dama)

    Du sperrst dich immer noch unverschämt gegen die Zeit,
    Doch bist stets für Besucher zu lächeln bereit
    Und küsst sie mit wispernden Winden vom Meer,

    Unter Gittern von Balkonen, vor barocker Fassade 
    Und im tiefsten Innern pocht dein Herz vor Begehr-
    En derer, die innig dich lieben, nur schade:

    Sie werden dich verlassen, Havanna,
    Oh du prächtige Dame, Havanna!

    Ich liebe dich mit aller Verbundenheit,
    Von Geburt an Kokon, Brut von Freude und Leid.
    Durch Buntglasfenster geschienene Blüten,

    Zum Seufzen der Menschen, der Pflastersteinmythen
    Einer Palme, die unter den Sturmböen ächzt.
    Das kristallklare Meer, das türkisfarben lechzt,

    Flüstert Sprichwörter reizvollster Intensität,
    Wenn verführerisch lächelnd dein Mondschein verweht
    Alle Nebel, was mich zum Bolero einlädt 

    Im Regen von Sternen, Gestirnen, gedreht
    Fallen Drosseln, Kolibris, Hügelketten,
    Verführerisch lächelnd, mich in Dir zu betten,

    Du Schöpferin von solchen tropischen Reizen,
    Ohne dabei mit Gefühlen zu geizen,
    Havanna, oh meine prächtige Lady,

    Havanna, Havanna, Havanna!


  • Landhandel & das zweitausendeinhundertneunundfünfzigste Gedicht

    Auslage in Wennströms Landthandel Museum auf Vårdö

    Eine lyrische Transformation als kuba-schwabinger Übersetzung der Texte der Dichterin Luz de Cuba

    Die Ahnen (Egungun)

    Im Erahnen der Ahnen
    Und ihren weisen Hinweisen
    Besänftigt sich meine Tortur.
    Sie rüsten mich fürs Überwinden,
    Aus zähem Dunkel rauszufinden,
    Sind Licht und Lichtung pur,
    Greifen ein wie ein Handwink, der meinen Weg leitet,
    Sind das Nichts, das den Körper als Seele begleitet,
    Ein spirituelles Vermächtnis,
    Dessen Schatz testamentlos hier echt ist
    Und sich üppig wie endlos vererbt.
     
    Auch ungeglaubt entern sie Wirklichkeitssphären,
    Wie als Teenager mir meine Oma erschien,
    Entflammt aus der Ahn‘reihen magischem Schwären,
    Unfassbar real, seither nicht zu entzieh‘n,
    Spür ich ihre Präsenz, nachts im Traum, jederzeit,
    Und wenn ich einst geh, steh‘n die Ahnen bereit,
    Mich einzubinden in ihrem Geflecht
    Von Stämmen, Historie, Familiengeschlecht,
    Bis dass ich vollends Ahnin bin,
    Dass ein Enkelkind oder Großenkelin
    Als spirituelle Verbindung auf Erden,
    Meine Seele ruft, wiedergeboren zu werden.


  • Skansen & das zweitausendeinhundertsechsundfünfzigste Gedicht

    Im historischen Dorf und Freizeitpark Skansen

    Eine lyrische Transformation als kuba-schwabinger Übersetzung der Texte der Dichterin Luz de Cuba

    Sequero

    Osá schlägt die Trommel und Ogbe tanzt so,
    Dass Weissagung füllt das Haus von Enlejó
    Einen Tag vor der Reise zum Volk von Oyó.

    Schlägt Osá die Trommel, tanzt Ogbe dazu,
    Sie prophezieh‘n Sekereo, gab’n ihm auch im Nu
    Die Order zu opfern. So tat er, deswegen
    Kommt alle herbei nun und zählt seine Segen!


  • Brückenkopfkrönung & das zweitausendeinhundertdreiundfünfzigste Gedicht

    Auf der Brücke nach Skeppsholmen

    Eine lyrische Transformation als kuba-schwabinger Übersetzung der Texte der Dichterin Luz de Cuba

    Yemoja

    Eri rere san san san
    Eri rere
    Da Olueri sich bei allen Mächten beklagt,
    Dass er keinerlei Reichtum hat, wurde gesagt,
    Es sei‘n für den Zuspruch, den er sich erbat,
    Mehr Opfer zu bringen. Was er sodann tat.
    Und deshalb – eri rere san san
    Geb ich als Adresse mein Elternhaus an,
    Wo mählich die heilenden Kräuter gedeihen,
    Die Fron uns mit wachsender Blüte zu weihen.
    Eri rere san san san
    Vom Wenigsten sprießt unsre Hoffnung auf mehr,
    Denn nie fließt ein Strom einmal hin, einmal her.


  • Einfahrt Lappo & das zweitausendeinhundertzweiundfünfzigste Gedicht

    Bojen im Fährhafen von Lappo / Aland

    Eine lyrische Transformation als kuba-schwabinger Übersetzung der Texte der Dichterin Luz de Cuba

    Meine Musik (Mí Música)

    Ohne Rastplätze von Präferenzen 
    Bereise ich unsre Musik,
    Spür die Spur eines Steinchens bei Tanz und Kadenzen,
    Sublim, nichts behauptend, doch très majestique!
     
    Der Danzon glänzt, umtänzelt von der Danzonette,
    Die ihn nicht widerlegte.
    Der seit je Unentwegte 
    Verwand jede Wandlung als Puls vom Parkett.
    Und taktvoll transzendieren Piano,
    Gitarren und Bongo in neues Terrain,
    In ChaChaCha, Rumba, ja, todo cubano,
    Moçambique et-ceteraine.
    Ja, das ist meine Musik! Augen zu, hör zu, fühl es!
    Tausch den Stress gegen Lächeln – und Haut verspürt Kühles
    Wie rhythmisch verabreichtes A-Depressivum,
    Es trifft auf dein Herz, treibt es an zum Bumm-Bumm.
     
    Und neue Genies wagen neue Fusionen,
    Bereichern den Nachhall von Generationen,
    Den Grammys, Timba und Latin Jazz krönen.
    Wer schaut da zurück mit gelangweiltem Stöhnen?
    Hier klingt Identität als ein Stolz auch für dich!
    Ich singe und tanz, ohne Zweifel, mein Ich!


Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)


Gedichte/Fotos ausgewählter Tourstationen:

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