Krummzeiler

Neustadt am Morgen & das zweitausendachtundfünfzigste Gedicht

Bremen Neustadt am Morgen

ABC - eine Brise Bremen

Aber Bremen cieht

... in manchen Straßen aus wie Bremen.
Das simmert in, von anderstadt nicht abgeruf'nen Schemen.

Vielleicht hat von dem Lebertran tatsächlich wer genippt
Und eine Hanseladung Pansen ins Quartier gekippt.

Vermutlich ist's nur Tourikram
Und Raufasertapete,
Doch mich becirct der rare Charme
Vom Reichtum kleiner Knete.

Unverhoffte Waldbegegnung & das zweitausendeinundfünfzigste Gedicht

Eine Gemse als Wegbegleiterin zum Isarursprung

Neuen Rechtschreibregeln nachgespürt, Folge 1: Stärkung des Stammprinzips

Die Gams und eine Amsel sind fast nicht zu unterscheiden.
Der Salm und eine Alge sind recht eng verwandt mit beiden.
Ein Gel und auch das Legehuhn sind eher Randverwandtschaft
Wie Igel oder Regenwurm. Und bestenfalls Bekanntschaft
Sind Bremen, Bethel oder Bremsen, Esel, Gelsen, Wels und Gemsen.

Walliser Sternenhimmel & das zweitausendsiebzehnte Gedicht

Flaggen-Sternenmix: Walliser Fahne und EU-Banner

Ortswechsel

Als ich das Verlies verließ, fiel als Ziel die Wahl aufs Wallis.
Weil - ich verweil nich noch ein Jahr, wo überall ein Wall is -
Was im Wallis trotz der Berge wahrlich nich der Fall is.

Zwei, hauend & das zweitausendste Gedicht

Statue im Münchner Rosengarten

Zwei Taue

Zwei Taue send ich dir

Das eine, dich an mich zu binden
Und auswegslos den Weg zu finden,
Das andre form zu einer Schlinge!
Dass ich mich auch nach oben zwinge,
Bevor das Rückgrat mir zerbricht.

Ich weiß, die Taue sieht man nicht -
Und nennt sie trotzdem vorschnell hässlich.
Doch sind als Halt sie halt verlässlich
Und schon taut's endlich im Winterquartier.

Zwei Taue send ich, dichtend, dir

Astgekrakel & das eintausendneunhundertachtzigste Gedicht

Bäume mit Kormorannestern im Zoo Berlin

Wie sich ein Gedicht schreibt

Thema finden,
Verse binden,
Hehren Anspruch überwinden,

Schreibfluss lindert,
Unvermindert,
Und zu viel Zuviel behindert,

Plötzlich sind da:
Schöne Kinder -
Und du strahlst als vormals Blinder!

Verona & das eintausendneunhundertfünfundvierzigste Gedicht

Dachstatuen am Piazza delle Erbe

Triointerpretation

Wär oana in Verona
Und koana in Ancona,
Ständ'n zwoa der Mensch'
Auf oana Ranch
Am Rand von Arizona.

Färberei & das eintausendneunhundertvierte Gedicht

Textilfarben in einem Souk in Chefchaouen

Würze des Reisens

Wird dieses Gewürz im Daheim nochmals schmecken?
Oder uninspiriert fade Breichen bedecken,
Auf ewig den Klecks der Exotik verstecken?

Wird es irgendwer von deinen Gästen wohl checken,
Wieviel Pfunde der Ferne im Nachgeschmack necken,
Um dann nach genussvollstem Fingerbeschlecken
In Demut den lobenden Daumen zu recken?

Oder kann diese Würze nur eines bezwecken:
In dir die Erinn'rung ans Fortsein zu wecken?

Warschauer Straße & das eintausendneunhundertzweite Gedicht

Blick auf den S-Bahnhof Warschauer Straße

Istzustand vs. Warschauer Straße

Warschauer Straße,
Schau', Du wars' ma'
Sechsträngig gängiger Umschlagplatz.

Doch man hat Dich
Ratzefatz

Zu NullAchtFuffzehn degradiert,
Mit Billigrampen ramponiert.

Und plötzlich soll jeder hier zweigleisig fahr'n
Und kann sich die geistige Mitarbeit spar'n.

Am Bauwerk versündigt,
Den Fahrgast entmündigt -
Vielleicht heißt In-die-Zukunft-Schau'n
Bloß geistig/gleisig abzubau'n.

Medersa & das eintausendachthundertachtundsiebzigste Gedicht

Fez Medersa

Die Erbschaft

Frag mich morgen,
Frag mich irgendwas,
Bevor meine Antworten schimmeln!
Ich kann die Details nicht im Ganzen verborgen,
Muss Kleinstteile fassbar entwimmeln.

Nur auf die Verluste ist stetig Verlass.
Gewiss ist, man wird sich verlassen.

Noch steh ich als Safe da - frag mich irgendwas,
Bevor wir den Zeitpunkt verpassen!

Burghamer Filz & das eintausendachthundertachtunddreißigste Gedicht

Heide im Burghamer Filz

Der Pfennigfuchser

Ich hörte,
Die Fähe
Sähe es gern,
Sie würde vom Rüden nun FuchsSie genannt.

Dies störte
Blümerant
Den Herrn.
So reklamierte flugs er,
Er sei der Fäh' nich FuchsEr.

Seiten

RSS - Krummzeiler abonnieren