Ethnographie

Fremdartig & das eintausendsiebenhundertzweiundvierzigste Gedicht

Gartenidyll am Loisach-Kanal

Zum Ergründen von Schatten

Ein Schatten ist Teil der sozialen Person,
Der sich nachts von dir löst, um den Traum zu erkunden,
Nach dem Tod sich erhellt zum verbleibenden Klon -
Nur die Achtsamkeit schützt ihn vor Wunden!

Quintessenz:
Soll die Integration in der Fremde gelingen,
Beachte die Extremitäten -
Um über den eigenen Schatten zu springen,
Ohne auf andre zu treten!

Ismaning & das eintausendsiebenhundertvierzigste Gedicht

Schatten im Feld beim Ismaninger Kanal

Haben Se'n Schatten, oder wat?!

Entschuld'jen Se bitte ma, wat soll hier datt 'n?
Se steh'n da jrad feistfüßig uff meenen Schatten!
Mag sein, ditt is da, wo Se herkomm so üblich -
Vom Punkt Kultiviertheit fänd ick's ja betrüblich -
In Kenia, je'nfallz, jilt: Respekt vor die andern!
Bedeutet: Person nebst Silwette umwandern!
Hier bremsen vom Anstand errichtete Ampeln
Den Frevel, auf andrerleuts Seele zu trampeln!

So, lernt ditt jefällichst ma, Fehltrittchaoten:
Im Schatten steht imma "Betreten vaboten"!

Willkommen & das eintausendsiebenhundertsechsunddreißigste Gedicht

Auf der Roter Bichl Runde in Unterammergau

Du in den Tugenbergen

In der Fremde XL seinen Namen zu finden -
Das musst du als Eindringling erst einmal schaffen!
Es gilt, sowohl Stolz wie auch Spott zu verwinden -
Schließlich nannte man dich einen Affen!
Um zu zeigen: Da ist jemand rabiat anders -
Doch wenn er sich etwas enthaart, na, dann kann das
Noch was werden mit der hässlichen Rand-Existenz -
Dem Legenden entwendenden Kinderschreck
Mit der Adern entblößenden Hauttransparenz -
Der durch Fettnäpfchen zappende Hektik-Geck!

Du pauktest beharrlich die Sprache und Sitten -
Trotz Gelächter vorm Schlupfloch zur Integration,
Hast dir als Chronist schließlich Geltung erstritten -
Etwas Geld nachgeschoben, doch war's dir zum Lohn:

So gelang unsern Affen nach den Müh'n des Beharrens
Der Aufstieg zum Ding, mit dem Status des Narrens!

Ickinger Schwan & das eintausendsiebenhundertfünfunddreißigste Gedicht

Schwan am Eisweiher Speichersee bei Icking

In den Tugenbergen

Auf diesen kargen Höhen ist der Gipfel der Erwartbarkeit:
Die nächste große Dürre lässt vielleicht sich noch ein Jährchen Zeit?

Da die neue Nation sich dem Fortschritt verschrieben,
Ist man hier statt zurück noch zurücker geblieben.

Weil man ob seiner Armlichkeit nicht-int'ressiert,
Blieb ein Äon manch Tradition konserviert.

Eisweiher & das eintausendsiebenhundertvierunddreißigste Gedicht

Eisweiher Speichersee bei Icking

Der Kenner

Kenia? Kenn i a!
Is dös net in Afri ...?

Anderlmühle & das eintausendsiebenhundertneunundzwanzigste Gedicht

Kunst im Hof der Anderlmühle bei Valley

Zur Reziprozität der Beobachtung

Ob der Beobachter B‘s wohl beachtet,
Dass sein A-sein dies Dasein betrachtet,
Derweil der Betrachtete realisiert,
Dass er grad beträchtlich beobachtet wird
Und sogleich ein Beobachtenderteter ist,
Den der Betrachtetetende deutend vermisst?
Bis er alles mit einrechnend letztlich beschreibt,
Was vom Beobachtetedentendenteten objektiv bleibt.

Fuchsau & das eintausendsiebenhundertdreiundzwanzigste Gedicht

Ausblick von Wasen auf Fuchsau in Ruhpolding

Der Ethno-Graf (resp. -Gräfin)

Wenn auffällt, dass dein Forschungsfeld
Vor Forschern anders sich verhält,
Hast du entdeckt, wie viel Subjekt
In vorschnellen Objekten steckt.

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