Sechszeiler

Casino Baden-Baden & das hundertachtundsiebzigste Gedicht

Kurhaus & Casino Baden-Baden

Auch zwanghaft: Casino-Besuch. Alles zum Ausgang des Abends lesen Sie in Kürze (2017) im Buch zur Tour. Fotos vom pompösen Drinnen dürfen nicht gemacht werden.

Die anderen Rahmen

Die anderen Rahmen
Haben wandernde Namen
Und ich pass' da manchmal am Abend hinein

Ich geb' zu: Ich mag es
Doch zum Anbruch des Tages
Werd' ich nicht mehr im Bilde sein

Würzburg & das hundertsiebzigste Gedicht

Würzburg

Von Seefahrer-Romantik zum Startpunkt der Straße der Romantik.

Wissenslücken

Es ist das Wissen weit gesät
(weil auch ein Sprichwort es verrät):
In der Kürze
Liegt die Würze

Doch wo hat sie zuvor gestanden?

Dieses Wissen kam abhanden

Mainz & das hundertfünfundsechzigste Gedicht

Mainzer Dom

In Mainz. Etwas Dom und etwas dumm.

Mainz & Meinung

Mainz sei irg'ndwie nicht so deins
Schon so rein vom Charme des Rheins
Seist du eig'ntlich abgetörnt
Meinst, die Lesson sei gelörnt

Fein, nun weiß man, dass du Spast
Scheint's zu Mainz 'ne Meinung hast

Späte Ehren & das hundertvierundsechzigste Gedicht

Die Fantastischen Vier beim GEMA-Fest

Und noch ein Nachtrag zum 28-Jahre-auf-einen-Preis-Warten.

Sehr geehrte Juroren

Gebt mir die Preise, aber gebt sie mir leise
Es gibt jetzt nichts mehr zu bejubeln
Es ist nur Pietät, die euch elendig spät
Veranlasst, an mir Lob zu hudeln
Längst ist alles vergeben, doch nichts ist verzieh'n
Das, was ich mir verdiente, habt ihr nun verlieh'n

Der Himmel über Berlin & das hundertsechsundfünfzigste Gedicht

Tempelhofer Feld

Der Himmel über Tempelhof. Derweil es laut Telefonaustausch im Rest der Republik regnet.

Über Schatten

So 'ne monumentalen
Sonnenstrahlen
Entsprießen nur Himmeln, die wolkenbewattet

Drum gilt auch, wir werden
Hier unten auf Erden
Teils heilsüberströmt, bisweilen beschattet

Großhesseloher Brücke & das hunderteinundfünfzigste Gedicht

Isar von der Großhesseloher Brücke

Und plötzlich: Sommer an der Isar.

Siehste wohl

Wir wussten, was wir an uns hatten
Von Schlagern unsrer Schellackplatten
Doch wir folgten dem Rauschen der Highspeedkalender

Nun steh ich Depp hier am Geländer
Und wedle in Wehmut mit diesem Gedicht

Doch von dort unten siehst du' s nicht

Ciao Sardegna & das hundertsiebenundvierzigste Gedicht

Masken aus der Barbagia

All dem, was man bei solchen Kurzstopps verpasst ...

Das Abheben von Inseln

Kann sein, dass was da unten ist
Sich gleich nach Niederkunft verpisst?
So hab' ich all das nie geseh'n
Doch formt sich langsam ein Versteh'n:

Man sieht wohl als ein Reisender
Das meiste auch erst hinterher

Abschiedsrunde & das hundertsechsundvierzigste Gedicht

Am Strand von Alghero

Und nach drei Tagen hieß es dann auch Abschied von Sardinien. Mit einer Zugfahrt quer über die Insel und Schafen, Schafen, Schafen.

Den Herden auf Erden

Ich würde ja gern Individuen erkennen
Und Schaf für Schaf nach seinem Namen benennen
Das Leben durch des Schäfers Brille

Doch wenn was wack ist, ist's ein Wille
Man muss so Sachen
Einfach machen

Espressi & das hundertvierundvierzigste Gedicht

Gavoi

Und auch das zweitwichtigste Getränk der Sardinien-Tour will bedichtet sein.

Dem Espresso

Ein Breichen aus Ferne und Menschheitsgeschichte

Es schmiegt sich sein Tässchen als Mass der Gedichte
An allem, was noch Leben braucht

Trägt neugewürzte Maggi-Schwärze
Bezirzt den Vorhofstaat zum Herze

Bis kregel Rilkes Panther faucht

Orange Sassari & das hundertvierzigste Gedicht

Sassari Altstadt

Palmen und Orangenbäume, dazwischen Parkplätze. Schöne Alternativen zum nordeuropäischen Normstraßenbaum.

Straßenbaum im Frühling

Im Apfelsinenblütenduft
Spürst du wellnessnahes Erahnen
Das tapfre Bienen zu sich ruft
Den Napf früchtelnd süßen Geruchs zu umgarnen
Dessen süffig' Aroma die Straßen besprüht
Und allüberall auf Asphaltflächen glüht

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