Sechszeiler

3 Grauglöckchen & das achthundertsiebenundvierzigste Gedicht

Schlossbrücke Berlin

Lückenlos

Und der Tod reißt voller Tücke
In dein Leben eine Lücke ...

Dich umgarnt des Trostes Schoß
Doch das Loch ist viel zu groß
Und es hallt von seinen Rändern:

Alles, alles wird sich ändern

Lux & das achthunderteinundvierzigste Gedicht

Kino Lux in Turin

Die Schma(ro)tzer

Gasseneleganz gelt Glanz
In das Flair der Ären
Und Epochenfirlefanz
Pocht an unser Gären
Zu historieverschlingenden Lebenslustfrönern

Noble Schönheit lässt sich durch Genuss noch verschönern

Monferrato & das achthundertachtunddreißigste Gedicht

Kirschblüte im Monferrato

Vereinsamt

Nun, da das Licht des frühen Frühlings mich schlichter denken lässt
Da all mein Wüten, Dichterkränkeln, rüpellos mein Herz benässt
Erkenne ich blass:
Das der Anderen Schöne

An die und an das
Ich mich hilflos gewöhne

Turin & das achthundertsiebenunddreißigste Gedicht

Turin

Turin

Derbmondän an Alpenkrüstchen
Barockarkadische Gelüstchen
Und immerwähr'nder Zungenschnalz
Ob des üppignostalgischen Gasthausgehalts

Ein künftiger Coolspot inmitten der Häutung
Von nobler Savoyer zu neuer Bedeutung

Beau Beau Vallon & das achthundertsiebenundzwanzigste Gedicht

Beau Vallon

Wie auch ich vergebe mir nichts, wenn ...

Wenn in einer Partnerschaft
Keiner seinen Part mehr schafft
Glauben beide unbeirrt, jeder tät' das Seine

Obschon ja das eig'ntlich Bereichernde ist
Dass man nicht mehr Gleiches mit Gleichem bemisst

Tu du in Ruh das Meine!

Bei Air & das achthundertvierundzwanzigste Gedicht

Bel Air Friedhof Seychellen

Dogs

Nachdem wir den Hund begraben hatten
Schlich der Geruch der Verwesung in alle Zimmer
Es war wohl der hündische Überschuss Treue
Der ließ sich nicht mit ihm bestatten

Und das ist der Grund, Welt, weshalb ich noch immer
Mein Herz zu beerdigen scheue

Messemännchen & das achthundertzwanzigste Gedicht

Leipzig Messemännchen

Neonarkotische Rebellion

All der Provozierrat
Als Vollzug einer Tat
Gönnt uns stübisch ein bübisch' "Hoho!"

Wie wir dekonstruieren
Und Grenzen passieren!

Die Welt schaut kurz auf, sagt: "So, so."

Messelatten & das achthundertneunzehnte Gedicht

Leipziger Buchmesse 2018

Zur Fülle und Detailgenauigkeit

Kein Maß der Bescheidung
Kein Maß der Verschwendung
Kann den Glanz eines Stromes beschreiben

Wir zerlegen den Globus
Wir servieren den Globus
In prä-galileischen Scheiben

Gänze & das achthundertzwölfte Gedicht

Wasservögel Flauchersteg

Hastig

Du hast die Seuche an den Hacken
Sie zwingt dich, bäuchlings abzukacken
Und alles ist Malheur

Du hasst die Seuche an den Hacken?
Dann zwing dich, beide abzuzwacken
Es bessert sich, ich schwör'!

Chinesischer Turm & das achthundertelfte Gedicht

Chinesischer Turm

Dem Fem

Ich möchte dich mal richtig gendern
Und ramm' an jedes End' ein "-In"
Werd all den alten Code verändern
Bis dass ich völlig sprachlos bin

Du musst mich darum nicht lang bitten
Mich treibt der Liebreiz deiner Wünsche

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