Hofgartenblues & das achtunddreißigste Gedicht
Man sollte Wien nicht verlassen, wenn man bislang dieses stimmungsvolle Städtchen nur mit purer Quatsch-Dichtung bedacht hat. Habe ich dennoch getan. Hier nun meine postbesuchige Wiedergutmachung:
Vorfrühlingsmelancholie
Die braunbegrauten Astkorallen
Der herbstzeitvergessenen Großstadtallee
Sie spür'n in ihren Wurzelballen
Die ersten Signale an Knospen-in-spe
Es lässt die Gewissheit von Blühen und Sprießen
Sie schweigsam die Tage des Aufschubs genießen
Denn wenn Dorn und Rösschen erst aufgewacht sind
Ist der Wandel vorbei
Und das Sterben beginnt.