Giardino Giusti & das eintausendsiebte Gedicht

Im Giardino Giusti

Die Kameseilie

Von der Einsicht, die Welt würde immer vorangeh'n
Sah ich vier Kadaver versinken
Man konnte ein Leben ihn'n wirklich nicht anseh'n
Doch träum' ich seither vom Ertrinken
Meine Sorge um sie
Führt des Nachts die Regie
Und obschon auch mein Bett Traulichkeiten umsteh'n
Seh' ich um sie Blaulichter blinken

Von dem Mantra, der Fortschritt schlüg' goldene Routen
Sah ich drei Metalle verblassen
Schon wollt' ich dem Kelch kein Getränk mehr zumuten
Erschrocken von gültigen Massen
So als ging's Stück um Stück
Auch schon wieder zurück
Doch waren nicht wir hier und immer die Guten?
Wer könnte grad uns ernsthaft hassen?

Aus dem Glaube, der Drall läs' sich aus den Geboten
Sah ich, wie zwei Seiten sich lösten
Wie läppisch sprach sich das Gedenken der Toten
Bevor sie den Schlachtplan entblößten

Aber eins sah ich noch
Das verhinderte doch
Dass wir mit der Anderen Dämm'rung verrohten

Da wir in die Schlusssequenz dösten